Dr.-Ing. Michael Fübi, Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland AG: „Wir konnten im vergangenen Jahr den Umsatz deutlich steigern und unseren Platz im weltweiten Wettbewerb der führenden Prüfunternehmen halten. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass wir in einem harten Wettbewerb und teilweise schwierigen Marktumfeld bei der Profitabilität nicht alle unsere selbst gesteckten Ziele erreichen konnten. Wir können besser werden und uns künftig stärker auf die richtige Balance zwischen Umsatz und Gewinn konzentrieren. Der Fokus muss dabei auf renditeträchtigem Wachstum liegen.“
In Deutschland stieg der Umsatz um 7,5 Prozent auf 888 Millionen Euro, außerhalb Deutschlands um 8,8 Prozent auf 843 Millionen Euro. Über alles hat das Unternehmen 48,7 Prozent des Konzernumsatzes außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Die asiatischen Länder einschließlich Indien, dem Nahen Osten und Afrika haben den Löwenanteil des Auslandsgeschäfts ausgemacht. Unverändert ist dort die Region Greater China die stärkste ausländische Präsenz mit rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Sehr dynamisch gewachsen ist 2014 die Region India, Middle East, Africa, kurz IMEA. Der Umsatz kletterte hier um mehr als ein Drittel. Inzwischen arbeiten dort 1.400 Menschen in der gesamten Region für das Unternehmen.
Neue Arbeitsplätze geschaffen
Im Jahresdurchschnitt 2014 waren bei TÜV Rheinland insgesamt 19.320 Menschen beschäftigt, genau 1.373 mehr als ein Jahr zuvor. Dies entspricht einem Zuwachs um 7,7 Prozent. Die Hälfte davon war organisches Wachstum, vergangenes Jahr sind knapp 700 zusätzliche, neue Arbeitsplätze bei TÜV Rheinland entstanden.
In Deutschland stieg die Zahl der Beschäftigten um 6,1 Prozent oder 446 auf 7.774 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, außerhalb Deutschlands um 8,7 Prozent auf 11.546. Sechs von zehn Menschen, die bei TÜV Rheinland arbeiten, sind heute außerhalb der deutschen Grenzen tätig.
Investitionen verdoppelt: Strategische Akquisitionen
Die Investitionen sind sprunghaft gestiegen und haben sich auf 150 Millionen Euro fast verdoppelt. Dabei gab es neben den Akquisitionen drei Investitions-schwerpunkte: Bereits etwas mehr als 20 Millionen Euro wurden in die neue Energiezentrale und einen Neubau für mehr als 500 Mitarbeiter auf dem Gelände des TÜV Rheinland Business Park in Köln investiert.
Der Ausbau und die Schaffung neuer Prüfkapazitäten und Labore – speziell in Asien – sowie Prüfstellen für Fahrzeuge, insbesondere in Chile, waren ein weiterer Investitionsschwerpunkt. Fester Bestandteil des Zukunftsprogramms von TÜV Rheinland sind Investitionen für IT-Infrastrukturen, Telekommunikation und Software. Hier investierte TÜV Rheinland 2014 weltweit etwa 19 Millionen Euro.
Insgesamt rund 60 Millionen Euro investierte TÜV Rheinland in verschiedene kleinere sowie drei große Akquisitionen. Hierzu zählt das britische Unternehmen Risktec Solutions, das Sicherheitsanalysen und technische Trainings anbietet. Zudem übernahm TÜV Rheinland in Indien den Bildungsanbieter NIFE, der Aus- und Fortbildungen in rund 70 Trainingscentern landesweit anbietet.
Die dritte strategische Übernahme war das US-amerikanische Unternehmen OpenSky, das auf IT-Sicherheit, die Sicherheit von Netzwerken und Computersystemen spezialisiert ist und neben den USA auch in London eine Niederlassung hat.
Ausblick 2015
TÜV Rheinland ist überzeugt, durch seine Arbeit ein Stück Lebensqualität schaffen, indem die Fachleute dazu beitragen, dass Technik sicherer wird und den Menschen und der Umwelt Nutzen bringt. Ebenso sind sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TÜV Rheinland bewusst, welche Verantwortung damit verbunden ist. Das gilt in der täglichen Prüfarbeit an der Aufzugsanlage oder dem Kinderkarussell, dem Auto, Spielzeug oder Kraftwerk genauso wie in der Information gegenüber den Menschen über das, was die Mitarbeiter tun.
Dr.-Ing. Michael Fübi: „Für dieses Jahr haben wir drei strategische Schwerpunkte. Erstens Operational Excellence: Gemeint ist hier die Qualität unserer Abläufe und Prozesse ebenso wie die Fokussierung bei unserem Portfolio. Daraus ergibt sich zweitens die Steigerung unserer Rendite, und da haben wir noch Luft nach oben. Im laufenden Jahr und darüber hinaus legen wir das Hauptaugenmerk auf weltweites Wachstum und eine Steigerung der Rendite. Das heißt: Wir streben profitables Wachstum an. Der dritte Punkt ist die erfolgreiche Besetzung von Zukunftsthemen und damit die Ableitung von Innovationen, die der Markt braucht und von uns erwartet. Wir begreifen das Jahr 2015 als ein Jahr des Übergangs. Ein Wandel in dem, was wir tun, und in dem, wie wir es tun, ist erforderlich, um unsere eigenen Ansprüchen zu erfüllen. Wir wollen der beste nachhaltige, weltweit tätige und unabhängige technische Dienstleistungskonzern für Prüfung, Zertifizierung, Beratung und Training sein.“