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Autos vom Winterschmutz und -ballast befreien

(PresseBox) (München, )
Lange Schlangen vor den Waschanlagen zeigen: Der Winter neigt sich dem Ende entgegen. Autofahrer machen sich lange vor dem Wechsel auf Sommerreifen an den Frühjahrsputz. Und der sollte fürs Auto besonders sorgfältig ausfallen, denn Schnee, Salz und Splitt setzen den Fahrzeugen enorm zu. Zudem gilt: Den Wagen von Ballast befreien! Schneeketten, Schaufeln, Dachträger und Co. erhöhen den Spritverbrauch. Die TÜV SÜD-Experten geben Tipps für die automobile Frühjahrskur

Runter mit der Dachbox:

Gründliche Reinigung nach dem Winter - ein Klassiker. Dass das Auto aber nicht nur von Schmutz und Salz, sondern auch von allem möglichen Ballast befreit werden sollte, wird oft nicht bedacht. Dabei kann man sofort Bares sparen, wenn der Wagen bei der Frühjahrskur Pfunde verliert. Das Einspar-Potenzial in Zahlen: Durchschnittlich um bis zu zwei Prozent sinkt der Verbrauch, wenn Schneeketten, Schaufel, Sandsack, Frostschutz etc. wieder im Keller oder in der Garage geparkt werden. Spritfresser Dachbox: Der zusätzliche Kofferraum kann den Verbrauch um bis zu vier Liter auf 100 Kilometern erhöhen. Nach dem Winter also: ab damit in die Garage. Umwelt und Portemonnaie sagen danke.

Rein in die Waschanlage:

Die Box muss auch abmontiert sein, bevor es an die ausführliche Reinigung geht. Geht es erst einmal in die Waschanlage, empfiehlt es sich, vorher den gröbsten Schmutz und Salz zu beseitigen. Beides kann in der Waschanlage wie Schmirgelpapier wirken - der Lack leidet. Viele Waschstraßen reinigen ohnehin mit dem Dampfstrahler vor. Ist das nicht der Fall, kann man die Vorreinigung selbst in einer Waschbox erledigen. Vorteil, wenn der Autofahrer die Sache selbst in die Hand nimmt: "Mit dem Dampfstrahler lassen sich die Radkästen und der seitliche Unterboden von Salzresten befreien", sagt Volker Krause von APZ Autopflegezentrum, einer Tochter von TÜV SÜD. Stichwort Unterboden: Nach dem Winter ist es auf jeden Fall ratsam, den Wagen auch von unten gründlich reinigen zu lassen. Und für den Motorraum gilt: "Die Motorraumreinigung unbedingt den Spezialisten überlassen", sagt Krause. "Waschwasser in der Elektrik kann unangenehme Folgen haben und sogar teure Reparaturen nach sich ziehen. Für Salz und Schmutz besonders anfällige Stellen: Kanten und Falze an Türen, Kofferraumdeckel und Motorhaube. Die gründliche Reinigung verhindert Rost."

Raus mit der Nässe:

Von außen nach innen. Im Wageninneren besonders auf Feuchtigkeit achten. Fußmatten und Polster stehen dabei besonders im Fokus. Mit schmutzigen Schuhen, nassen Mänteln, Skiern und Co. wurde in den Wintermonaten viel Wasser ins Auto getragen. Weil der Innenraum in der kalten Jahreszeit nur selten durchgelüftet wird und warme Heizungsluft ohnehin mehr Wasser speichert, heißt es jetzt: Türen auf, Innenraum sorgfältig saugen und säubern. Sitze dabei in unterschiedliche Positionen bringen. Da der Winterschmutz fasertief sitzt, anschließend die Polster mit Reinigungsschaum behandeln. Ein trockener Innenraum ist wichtig für die Sicherheit: "Ist es innen feucht, beschlagen die Scheiben schneller", so Krause. Die Sicht wird auch durch Schmutz behindert. Deswegen: Windschutzscheibe von innen gründlich mit Glasreiniger reinigen. Weiter ratsam: den Pollenfilter austauschen.

Raus mit dem Frostschutz:

Ebenfalls einen Blick auf die Scheibenwischer werfen. Besonders angefrorene Nässe oder Schnee auf der Scheibe können das Wischerblatt beschädigt haben. Dann gilt: austauschen! In den Wischwasserbehälter gehört im Frühjahr kein Frostschutz mehr. Er ist allerdings erst bei dauerhaften Plusgraden überflüssig. Reinigungs-Zusätze mit "Sommermischung" werden außerdem besser mit Insektenleichen auf der Windschutzscheibe fertig.

Ran an den Lack:

Nach der Wäsche sieht man sie am besten: Kratzer und Steinschlagschäden am Lack. Sogar kleinste Schäden sollte man sofort beheben, dann hat Korrosion keine Chance. Dafür gibt es Mini-Reparatursets, die je nach Hersteller zwischen neun und 18 Milliliter Lack enthalten und einen integrierten Pinsel haben. In der Kappe der Pinselfläschchen sitzt oft noch ein Rostradierer oder etwas Schleifpaste. Die angeschlagene Stelle leicht anschleifen und einen Lackklecks darauf tupfen. Ist er getrocknet, kommt eine Schicht Klarlack drauf. Achtung: Geht der Schaden bis aufs blanke Blech, dann vorher grundieren. Noch ein Tipp von Volker Krause: Ganz dünne Striche gelingen gut mit einer Streichholzkante. Mit ihr oder einem Wattestäbchen lässt sich auch Sprühlack auftragen, der zuvor in die Kappe einer Lackdose gesprüht wurde.

Rund ums Auto:

Ohnehin bei jeder Wagenwäsche ratsam ist es, eine kleine Wartungsrunde ums Fahrzeug zu machen: Funktioniert die Beleuchtung einwandfrei? Dabei auch die Lampengläser auf Beschädigungen durch Steinschlag untersuchen und gegebenenfalls reparieren. Macht man das sofort, reicht es oft, nur das Glas auszutauschen. Damit lässt sich viel Geld sparen. Wartet man ab, wird der Reflektor blind, die Leuchteinheit muss komplett ausgetauscht werden - das ist teuer.

Raus mit Unklarheiten:

Regelmäßig die Füllstände von Brems- und Kühlflüssigkeit selbst kontrollieren. Der Werkstattbesuch ist erst dann nötig, wenn aufgefüllt oder gewechselt werden muss. Apropos: Bei der Bremsflüssigkeit auf Klarheit achten. Ist sie trüb, unbedingt in der Fachwerkstatt austauschen lassen. Die Profis finden auch mögliche Ursachen für den Verlust.

Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de
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