Die Streitkräfte eines Staates sind stets Abbild der Bevölkerung. Häufig aber reichte die Rekrutierungsbasis im eigenen Staat nicht aus, weshalb immer wieder auf „fremde“ Truppen zurückgegriffen wurde. So entstanden im Laufe der Geschichte multikulturelle Streitkräfte aller Art. Die damit verbundene Diversität konnte sich unterschiedlich äußern: Sie umfasste verschiedene Sprachen, Religionsbekenntnisse, soziale Herkunft und politische Ideologien sowie Frauen und Männer. So standen die militärischen Führungen mitunter vor erheblichen Integrationsproblemen. Derartige Probleme stellten sich schon in der Antike, etwa in Makedonien oder im Römischen Reich. In Kolonialreichen oder in multinationalen Staaten waren sie immer gegenwärtig. „Diversität im Militär ist aber auch ein ganz aktuelles Thema“, erklärt Prof. Dr. Sönke Neitzel. „Im neuen Weißbuch der Bundeswehr wird beispielsweise angedacht, die deutschen Streitkräfte für EU-Ausländer zu öffnen.“ Multikulturalität ist also ein wesentlicher Aspekt der Militärgeschichte, den die Expertinnen und Experten epochenübergreifend und in geografischer Breite diskutieren wollen.
Veranstalter der Tagung sind der Arbeitskreis Militärgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, die Universität Wien, der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam und der Lehrstuhl für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt der Universität Potsdam. Interessierte können sich formlos bis zum 10. November 2016 anmelden.
Zeit: 17.-19.11.2016
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Haus 9, Raum 1.02
Kontakt: Oliver Krause, Historisches Institut
Telefon: 0331 977-4914
E-Mail: okrause@uni-potsdam.de
Internet: www.portal-militaergeschichte.de/AKM_Jahrestagung_2016