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Paradigmenwechsel im TK-Markt: Glasfaser-Wettbewerber kooperieren mit bundesweiten Anbietern - Verbesserung von Refinanzierung und Netzauslastung

Von BUGLAS und VATM unterstütze Standard-Schnittstelle ist zentrale Voraussetzung für effiziente und reibungslose Prozesse bei der Zusammenschaltung von Gigabit-Netzen

(PresseBox) (Köln, )
Anderthalb Jahrzehnte lang war nach der Liberalisierung der Telekommunikationsmärkte die Vermarktung von Vorleistungsprodukten auf eigenen Netzen auf die Deutsche Telekom beschränkt. Der Incumbent vermietete sein Netz, betrieb Wholesale, viele Wettbewerber Wholebuy. In den vergangenen Monaten hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Lokal und/oder regional aktive Betreiber von FTTB/H-Netzen (Fiber to the Building/Home) bieten auf ihren Infrastrukturen Vorleistungsprodukte an, die von bundesweit vermarktenden TK-Unternehmen nachgefragt werden. Jüngstes und bislang prominentestes Beispiel dafür ist die entsprechende Zusammenarbeit, die 1&1 und wilhelm.tel in dieser Woche bekanntgegeben haben. Telefónica kooperiert diesbezüglich bereits seit anderthalb Jahren mit wilhelm.tel. Weitere Branchenunternehmen stehen in den Startlöchern.

Wholesale und Wholebuy auf Glasfasernetzen mit echten Glasfaseranschlüssen bieten allen Beteiligten erhebliche Vorteile. „Die durch die Vermarktung erzielbaren zusätzlichen Deckungsbeiträge und die damit verbundene bessere Netzauslastung können wirkungsvoll zur Refinanzierung der hohen Investitionen für FTTB/H-Infrastrukturen beitragen", erläutert BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer. „Unternehmen, die Vorleistungen nachfragen, können ihre Kunden bei Wholebuy auf Glasfasernetzen mit gigabitfähigen Hochleistungsanschlüssen versorgen und damit ihre Endkundenprodukte in bestmöglicher Qualität anbieten", führt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner aus.

BUGLAS und VATM haben die Bedeutung einer automatisierten Standard-Schnittstelle als zentrale technische Voraussetzung für die effiziente und reibungslose Organisation der damit verbundenen Prozesse bei der Netz-Zusammenschaltung bereits vor fünf Jahren erkannt und daher den Arbeitskreis Schnittstellen und Prozesse seitdem wirkungsvoll bei der Entwicklung der standardisierten Wholesale-Orderschnittstelle S/PRI (Supplier/Partner Requisition Interface) unterstützt. Diese steht allen Marktteilnehmern mittlerweile in der Version 4.0 zur Verfügung. „Die Version 4.0 stellt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft dar", so Grützner und Heer. „Der Breitband-Ausbau in Deutschland geht mit verschiedenen FTTX-Anschlusstechnologien weiter. Die Zahl der Netze verschiedener Errichter und Betreiber wird somit weiter zunehmen. Gleichzeitig steigt bei vielen Unternehmen das Interesse an hochleistungsfähigen Vorleistungsprodukten deutlich an. Damit entstehen many-to-many-Angebots- und Nachfrageprozesse." Genau diese können nun standardisiert und automatisiert abgewickelt werden. S/PRI kommt in den Kooperationsprojekten von wilhelm.tel mit 1&1 sowie Telefónica bereits zum Einsatz.

„Die Zahl der Unternehmen, die Wholesale anbieten, wird bereits in absehbarer Zeit stark zunehmen", prophezeien Grützner und Heer. „Vor diesem Hintergrund sollten Investitionen, die heute noch in einen Überbau von bereits ausgerollten echten Glasfasernetzen fließen, ökonomisch sinnvoll für den Aufbau von Infrastruktur dort verwendet werden, wo heute noch keine Breitbandversorgung gegeben ist." Positiv bewerten die beiden Verbands-Geschäftsführer, dass die Deutsche Telekom seit Jahren engagiert im Arbeitskreis Schnittstellen & Prozesse mitarbeitet. „Unsere FTTB/H-ausbauenden Unternehmen vermarkten ihre Vorleistungsprodukte gerne auch an den Incumbent", bekräftigen Grützner und Heer abschließend. „Wir erwarten, dass von Seiten der Telekom möglichst bald Wholebuy-Nachfragen an die Wettbewerber gerichtet werden."

BUGLAS und VATM informieren am 8. September in Berlin gemeinsam mit dem Arbeitskreis Schnittstellen & Prozesse mit einer gemeinsamen Infothek-Veranstaltung über die aktuellen Entwicklungen bei Wholesale und Wholebuy und deren Potenzial für die Branche.

Weitere Informationen zu den Schnittstellen S/PRI und WBCI (auch zum Thema Zertifizierung und zu den verschiedenen Lizenzmodellen) finden Sie auf der Webseite www.ak-spri.de.

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