Die Finanzierung außerhalb der Bilanz durch sog. Operating-Leasingverhältnisse war in der Vergangenheit das Hauptverkaufsargument in vielen Publikationen der Leasinggesellschaften und damit vermutlich der wichtigste Punkt, der die Attraktivität solcher Verträge für Finanzmanager ausmachte. In der Fachliteratur zur Unternehmensanalyse wird von einem starken Anreiz für Unternehmen gesprochen, Leasingverhältnisse als Operating-Leasing zu gestalten, um die Leasinggegenstände nicht in der Bilanz ausweisen zu müssen.
Ziel einer – in der Fachzeitschrift FINANZ BETRIEB (Ausgabe Juli/August 2007) – veröffentlichten Studie ist es daher, die Auswirkungen einer Adjustierung von Operating-Leasingverhältnissen auf wesentliche Unternehmenskennzahlen aufzuzeigen. Die Ergebnisse der Studie ergeben den unbedingten Bedarf einer Adjustierung von Operating-Leasingverhältnissen. Vor allem bei Unternehmen aus Branchen, die sehr leasingintensiv sind (z.B. Einzelhandel, Telekommunikation oder Luftfahrt) sind teilweise drastische Abweichungen der untersuchten Kennzahlen nach Adjustierung auszumachen. Die Bilanzstruktur sowie auch die Profitabilität werden durch Operating-Leasingverhältnisse stark verzerrt. Diese Verzerrungen können im Rahmen der Unternehmensanalyse zu falschen Bonitätseinschätzungen, aber auch zu falschen Bewertungsindikationen im Rahmen der Unternehmensbewertung führen.