Ferdinand Walther legte mit seiner Betriebsgründung im Jahr 1897 in Grimma bei Leipzig den Grundstein für ein bis heute äußerst erfolgreiches, mittelständisches Unternehmen. Anfangs wurden Türschlösser und Kunstschmiedearbeiten in Handarbeit hergestellt. Mit steigender Nachfrage wurde das Produktsortiment nach und nach erweitert. Im Jahr 1910 begann das Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitern mit der Herstellung von Schwach- und Starkstromvorrichtungen. Bis weit in die 1960er hinein war das System WALTHER „DAS“ Synonym für Steckvorrichtungen. Zu Beginn der 60er Jahre übernahm Hans Kalthoff Senior, der bereits als Vertreter der WALTHER-WERKE tätig war, das Unternehmen, welches bis heute von der Familie Kalthoff in 3. Generation erfolgreich geführt wird.
1966 gelang dann der endgültige Durchbruch: Das Unternehmen reichte erfolgreich einen internationalen Normierungsvorschlags für die Norm CEE17 ein und brachte anschließend die ersten CEE-Steckvorrichtungen weltweit auf den Markt. Die Norm, heute IEC 60309, findet immer noch weltweit Anwendung und ermöglicht es Maschinen, Anlagen und Geräte mit einem allgemeingültigen Standard von überall zu betreiben ohne auf spezielle, nationale Stecksysteme zurückgreifen zu müssen.
Kurze Zeit später setzten sich die neuen CEE-Steckvorrichtungen aus Kunststoff im Markt immer mehr durch und verdrängten die alten Flachsteckverbinder aus Aluminium. Die Nachfrage stieg und die Produktionsflächen wurden knapp. Daher siedelten die WALTHER-WERKE 1970 mit damals über 80 Mitarbeitern an ihren heutigen Stammsitz nach Eisenberg über. Ein nach wie vor geeigneter Standort dank einer sehr guten Infrastruktur und zentralen Anbindung an sämtliche Marktpartner. Die Weichen für den weiteren Ausbau des Produktportfolios und das fortschreitende Unternehmenswachstum waren von da an gestellt.
Das Unternehmen stellt sich auch international verstärkt auf: 1970 wird eine Vertriebsniederlassung in Österreich gegründet, 1980 folgt eine weitere in England und 1990 jeweils eine in Frankreich und den USA. Im Jahr 2000 erfolgte die Übernahme der Firma Bosecker mit seinen Stromverteilern und Trafostationen. Durch innovative Produktideen, einer sehr hohen Fertigungstiefe und kompetenter Mitarbeiter mit umfassenden technischem Know-How hat sich das Unternehmen innerhalb der letzten 50 Jahre erfolgreich zu dem Experten im Bereich der Niederspannungsverteilung entwickelt.
In seiner strategischen Ausrichtung setzt WALTHER weiterhin auf Wachstum. Im Jahr 2008 kommt der neue Geschäftsbereich „Elektromobilität“ hinzu. Mit einem umfangreichen, an die spezifischen Markt- und Kundenanforderungen angepassten Sortiment an Ladelösungen befindet sich der Hersteller am Puls der Zeit und wird von da an zum aktiven Mitgestalter der mobilen Zukunft. Als Mitglied in allen relevanten Normungsgremien engagieren sich die WALTHER-WERKE von Anfang an auch an der nationalen und internationalen Normungsarbeit für Elektromobilität. Dazu gehört auch federführend die Mitarbeit an dem erfolgreich umgesetzten Normungsentwurfs des Typ-2-Steckers, der 2011 zum einheitlichen, europäischen Standard wurde.
Mit der Markteinführung der neuen, innovativen CEE-Steckvorrichtungen NEO One-Touch gelingt 2019 ein weiterer Meilenstein: modernes Produktdesign trifft optimierte Funktionalitäten für maximalen Anwendernutzen. Ein Produkt, das in Eisenberg erstmals über eine vollautomatisierte Produktionslinie gefertigt wird. Ein Jahr später erhält NEO dann den Innovationspreis Rheinland-Pfalz als Auszeichnung.
Die Geschichte zeigt, bei WALTHER gibt es keinen Stillstand. Heute sind im Unternehmen sämtliche Weichen gestellt, um sich den Herausforderungen und Chancen der Energiewende und fortschreitenden Digitalisierung des Marktes anzunehmen. Prozesse und Abläufe werden digitalisiert, intelligente Verteilsysteme und Energiemanagement rücken in den Fokus der Produktentwickler. 2020 entsteht mit der neuen Produktgruppe IPD ein weiterer Geschäftsbereich, der sich intensiv mit intelligenten Verteilsysteme und IoT-Lösungen auseinandersetzt. Derzeit arbeitet das Unternehmen bspw. an der weltweit ersten intelligenten Steckvorrichtung. Und auch mit der smarten Software-Lösung Intelligent Power Distribution (IPD) bringt WALTHER Ende 2019 ein Tool auf den Markt, welches die Baustromplanung und Projektverwaltung maßgeblich revolutioniert. Ein erster wichtiger Schritt, denn IPD soll künftig die zentrale Plattform für IoT-Lösungen werden.
Auch in der Unternehmens-Vision wird der Kurs deutlich. „Unser langfristiges Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, Partnern und Kunden in kreativen, dynamischen Teams innovative Lösungen und Produktideen zu entwickeln, um einen aktiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, klimaneutralen Fortschritt und Digitalisierung zu leisten. Nur so entsteht aus einer langen Tradition heraus Innovation“, so Kai Kalthoff, Geschäftsführer der WALTHER-WERKE.
Bei WALTHER gibt es derzeit nur eine Richtung, nämlich Wachstum. Sämtliche Produktbereiche und Sparten wachsen und somit auch der Umsatz. Fertigungskapazitäten werden erweitert und die Mitarbeiterzahl hat sich im letzten Jahr um fast 50 Mitarbeiter erhöht. Für seine Mitarbeiter bietet das Unternehmen einige Benefits, wie z.B. E-Bike und E-Auto Leasing, kostenloses Laden im eigenen Ladepark, umfassende Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie verschiedene Ausbildungsplätze mit guten Übernahmemöglichkeiten. Fester Bestandteil der Unternehmenskultur ist ein offener, familiärer Umgang mit viel Gestaltungsfreiraum für Mitarbeiter, die ihre eigenen Ideen einbringen und umsetzen möchten.
Für das Jubiläumsjahr 2022 hat sich das Unternehmen so einiges vorgenommen. Besondere Aktionen und Maßnahmen sind geplant. Auf der Light + Building im Oktober wird der Hersteller verschiedene Produktneuheiten aus dem Bereich CEE-Steckvorrichtungen und E-Mobilität vorstellen. Und, sofern es die Pandemie zulässt, planen die WALTHER-WERKE einen Tag der offenen Tür an ihrem Stammsitz in Eisenberg.