Einen echten Mehrwert für Partner und Auftraggeber wollen die Werkzeug- und Formenbauer beim Chemnitzer Unternehmen µ-Tec schaffen. Sie wollen Nutzenstifter sein – es ist ihnen ein echtes Anliegen, nicht nur irgendein Produkt zu verkaufen, sondern damit nachhaltige Verbesserungen in den Geschäfts- und Produktionsprozessen beim Anwender zu erzielen. Einer der kreativen Lösungsansätze ist die Schieberbaugruppe ProSlideX
Schieber sind meist notwendig, wenn es gilt, Werkstücke mit komplexen Geometrien und Hinterschnitten zu entformen. Bei sich öffnender Form geben die Schieber dann das Teil frei. „Das finale Justieren der Schieber im Werkzeug ist in der Regel erst nach der Bemusterung möglich“, erläutert Michael Klink, Geschäftsführer bei µ-Tec. „Die exakte Position der Schieber kann man letztlich erst unter der Belastung mit dem Spritzdruck ermitteln.“
Zur Korrektur werden in den meisten Fällen die Druckplatten angepasst. Dazu muss in der Regel das Werkzeug abgerüstet und zum Formenbauer transportiert werden. Dort muss der Korrekturbetrag ermittelt und korrigiert (Druckplatten ausschrauben) werden. Dann die Montage, Rücktransport, nächster Versuch in der Musterung – und gegebenenfalls die nächste Korrekturschleife. Ein zeitaufwändiger, ressourcenintensiver Weg.
Plattendicke variabel einstellbar
Mit der neu konzipierten Schieberbaugruppe ProSlideX ermöglichen die Produktivitätsspezialisten von µ-Tec eine schnelle und einfache Anpassung der Druckplatte. Über eine Schiebermimik lässt sich die Dicke der Druckplatte schnell, einfach und sehr präzise per Schraubendreher einstellen. „Unterlagsfolien und weitere Umbauten sind unnötig, die Korrekturen können direkt auf der Spritzgießmaschine erfolgen“, beschreibt Klink das Vorgehen. „So entsteht Gratfreiheit zuverlässig während der ersten Bemusterung.“
Die Druckplatte kann über eine Stellschraube und einen beweglichen Keil angepasst und verschoben werden. Dank dieser Verstellbarkeit können die Werkzeug- und Formenbauer Gratfreiheit sicherstellen, und sie ermöglichen darüber hinaus auf einfache Weise eine Anpassung der Vorspannung und der Entlüftungsqualität. Die Verstellmimik bei ProSlideX haben die Experten mit einer Abdeckung vor Verschmutzungen und versehentlichem Verstellen geschützt.
Schnelles Reagieren bei Verschleiß und Materialwechsel
Eine Skala an der Seite der Druckplatte zeigt die Einstellung der Plattenstärke sehr genau an. So können die Fachleute vor Ort die Dicke der Druckplatte reproduzierbar einstellen. Die stufenlose Verstellbarkeit mit nur wenigen Handgriffen ermöglicht es auf einfachste Weise, bereits bei der ersten Bemusterung garantiert gratfrei zu produzieren. Hierfür passen die Fachleute die Druckplatte vor Ort an. Der Vorteil: „Mit ProSlideX entstehen keine Umbaukosten aufgrund der Schieber“, verdeutlicht Klink. „Und die Druckplatte muss auch nicht neu gefertigt werden, etwa um eine dickere Platte zu bekommen.“
Darüber hinaus bietet ProSlideX mit der Möglichkeit, die Druckplatte anzupassen, weitere Vorteile über die Phase der Musterung hinaus. So kann der Anwender die Auswirkungen von Verschleiß auf einfachste Weise neutralisieren. Entsteht nämlich aufgrund von Verschleiß ein Grat, kann der Anwender das Problem mit einer erneuten Einstellung schnellstmöglich selbst und vor Ort beheben – direkt am Werkzeug auf der Spritzgießmaschine. Und auch wenn sich beispielsweise aufgrund eines Materialwechsels die Einspritzparameter im Prozess ändern, lässt sich das Werkzeug schnell neu justieren und an die veränderten Gegebenheiten anpassen.
Einfache Einstellung nach der Wartung
Ein weiterer Vorteil des ProSlideX-Konzepts: Wird für die Reinigung oder Wartung der Schieber ausgebaut, kann der Anwender die Baugruppe anhand der vorher auf der Skala abgelesenen Werte wieder passend einstellen. So kann er nach der Reinigung ohne weitere Versuche sofort die geforderten Ergebnisse erzielen.
Die Schieber gibt es bislang in zwei Baugrößen – ProSlide1 und ProSlide0,5. Die Vorteile aller Bauweisen sind, dass die Druckplatten im µm-Bereich exakt einstellbar sind. Dabei ist weder eine Neufertigung noch ein Überschleifen oder Folieren der Druckplatte notwendig. Die Schieberbaugruppe ermöglicht zudem eine problemlose Verschleißkompensation. Und die aufgeprägte Skala sorgt für eine sehr genau reproduzierbare Einstellmöglichkeit. Darüber hinaus gibt es je nach Anforderung auch noch eine einfachere Ausführung, die die Verstellung der Plattenstärke in festen Rasterschritten erlaubt. Und es gibt Ausführungen, die sich direkt in den Schrägfinger eines Schiebers integrieren lassen – mit der gleichen Funktionalität. Das ist besonders vorteilhaft etwa für das Justieren hochfachiger Werkzeuge.