Christian Arnig wundert das nicht. "Das Betreuungsverhältnis von Professoren gegenüber ihren Doktoranden beschränkt sich oft auf ein faules Durchwinken", sagt er. Er vermutet, dass es stets die Gleichen sind, die den Betrug zulassen. "Ein richtiger Doktorvater würde erkennen, dass Stil und intellektuelles Niveau der Texte nie im Leben von der Person stammen, die ihm bei den Rückspracheterminen gegenübersteht", sagt Arnig. Deswegen habe er auch kein schlechtes Gewissen. "Wenn die Universität funktionieren würde, gäbe es meinen Job nicht."
Anerkennung von außen brauche er nicht, die hatte er nach seiner eigenen Promotion. Jetzt bekommt er dafür immerhin Geld. Zwischen 60 und 100 Euro kostet eine Seite, die Hälfte davon behält die Agentur. Bei besonders schwierigen Themen wird verhandelt. Die Gier nach Titeln wird in Deutschland immer größer: Seit Anfang der Nullerjahre steige die Zahl der Fremdautoren, so Arnig, die Preise fallen. Einen Guttenberg-Knick habe es nicht gegeben, im Gegenteil: Dadurch hätten viele erst von der Existenz der Agenturen erfahren.
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