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Motorräder haben wieder Konjunktur

(PresseBox) (Stuttgart, )
ACE fordert mehr Sicherheit - jeder zweite Motorrad-Unfall selbst verschuldet Stuttgart (ACE) 27. Februar 2008 - Erstmals seit zehn Jahren ist in Deutschland die Zahl der neu zugelassenen Motorräder wieder angestiegen. Wie der ACE Auto Club Europa am Mittwoch in Stuttgart unter Berufung auf Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes mitteilte, kamen im vergangenen Jahr 187.284 neue Maschinen in den Verkehr - 2.667 mehr als im Jahr zuvor. Der Trend zu mehr Hubraum und Leistung ist dabei ungebrochen: Während sich schwächer motorisierte Maschinen im letzten Jahr schlechter verkauften, konnten Motorräder mit mehr als 58 kW (79 PS) zulegen. Die größten Zuwachsraten erzielten Motorräder mit 1.200 bis 1.399 Kubikzentimeter Hubraum.

Sorge bereitet dem ACE, dass im Unterschied zum allgemeinen Rückgang der Zahl der Verkehrstoten die Zahl der getöteten Motorradfahrer wieder steigt: Im Jahr 2006 kamen 793 Menschen bei Motorradunfällen ums Leben, für 2007 erwartet die Bundesanstalt für Straßenwesen laut ACE eine Zunahme um neun Prozent auf etwa 860 getötete Biker. Für Motorradfahrer bestehe ein 3,7-fach höheres Risiko im Straßenverkehr getötet zu werden als für PKW-Insassen, zitierte der ACE aus einem Bericht der Behörde. Der Club teilte unter Berufung auf Angaben des Statistischen Bundesamtes außerdem mit, dass von Januar bis Oktober 2007 die Zahl tödlich verunglückter Motorradfahrer im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent auf 803 gestiegen ist.

Unterschiedliche Sicht der Experten
Einen Zusammenhang zwischen Leistung und Unfallgeschehen will Reiner Brendicke, Hauptgeschäftsführer beim Industrieverband Motorrad (IVM), allerdings nicht erkennen. In einem Gespräch mit dem Internetdienst ace-online verweist er auf Studien, die dem Alter und der Fahrerfahrung eine größere Bedeutung beimessen. "Defensives Fahren ist und bleibt wichtig, da nach wie vor rund zwei Drittel der Kollisionsunfälle durch PKW-Fahrer verursacht werden. erinnert Brendicke daran, dass Motorradfahrer bei Zusammenstößen häufig die Opfer seien. Aus seiner Sicht verfügen Motorradfahrer generell über ein ausgeprägtes Sicherheitsempfinden.

Der ACE hingegen weist auf die polizeiliche Unfallstatistik hin, wonach bis nahezu 70 Prozent (Baden-Württemberg) der tödlichen Unfälle von Motorradfahrern selbst verursacht werden und jeder zweite Motorradunfall mit Personenschaden ohne Fremdbeteiligung passiert - bei den PKW-Unfällen beträgt der Anteil der Alleinunfälle dagegen nur knapp 29 Prozent.

Riskantes Revier für Biker
Überproportional häufig geschehen selbst verschuldete Motorrad-Unfälle außerhalb geschlossener Ortschaften. Der ACE mahnte deshalb, dort besonders vorsichtig zu fahren und auf die berüchtigten Überholmanöver im Hochgeschwindigkeitsbereich zu verzichten. Auch die polizeiliche Verkehrsüberwachung müsse optimiert werden. Von den Straßenbaubehörden verlangte der Club, im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht für einen einwandfreien Straßenzustand zu sorgen. Gefahrenschwerpunkte auf Landstraßen sollten darüber hinaus nicht nur mit angemessenen Tempolimits belegt, sondern auch mit speziellen Leitplanken zur Minderung des schweren Verletzungsrisikos ausgestattet werden.

Auf die Diskrepanz angesprochen, dass nur wenige Neumaschinen mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgeliefert würde, stellte Reiner Brendicke in Aussicht, dass zur Leitmesse INTERMOT im Herbst weitere Modelle mit ABS vorgestellt würden: "Schon jetzt werden in jedem Fahrzeugsegment Motorräder und Roller mit entsprechenden fortschrittlichen Bremssystemen angeboten, wehrt Brendicke den Eindruck ab, die Motorradindustrie würde den Aspekt der Sicherheit vernachlässigen.

ACE fordert serienmäßig ABS
Der ACE seinerseits forderte die Motorradhersteller eindringlich auf, mehr für die passive Sicherheit zu tun und die Bemühungen für wirksame Unfallverhütung spürbar zu intensivieren. ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner sagte: "Es ist ein Unding, dass nur ein Fünftel der neuen Motorräder mit einem Antiblockiersystem ausgerüstet ist, während im Autosektor ABS längst zum Standard bei Neufahrzeugen gehört. Unfallforscher hätten nachgewiesen, dass mit ABS jeder zehnte Motorradunfall entweder vermieden werden könnte oder seine Folgen nicht so gravierend wären. Hillgärtner fügte hinzu: "Es ist höchste Zeit, dass ABS auch bei Motorrädern zur Serienausstattung gehört, statt aufpreispflichtig als Sonderzubehör angeboten zu werden!

Das vollständige Interview mit Reiner Brendicke finden Sie unter www.ace-online.de/brendicke.
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