Der bisherige Höhepunkt der Handelwoche war fraglos der gestrige G7-Gipfel und die Irritationen um den japanischen Yen mit der Fragestellung, ob das Vorgehen der Regierung Nippons eine Wechselkursbeeinflussung darstelle. Nach der Aussage eines G7-Offiziellen, der die Aussagen des japanischen Finanzministers als Missverständnis deklarierte und so Euro-Yen scharf korrigieren ließ, kam auch Euro-Dollar unter Druck, weil der Handel in EURJPY immer stärkeren Einfluss auch auf EURUSD gewinnt.
Der Kursverlauf in EURUSD legt nahe, dass die Korrektur nach den Aussagen Draghis letzte Woche beendet ist. Grundsätzlich unterstützend wirkt die Tatsache, dass die EZB die einzige große Notenbank der Welt darstellt, deren Bilanzsumme schrumpft, mithin also weniger Euros in den Umlauf geraten und der „einzelne“ Euro dadurch werthaltiger wird. Wenn nun am 25.Februar bei der Wahl in Italien Berlusconi mit seinem Comeback scheitern sollte, dürften schnell neue Jahreshochs erreicht werden. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss: solange die Wahl in Italien nicht gelaufen ist, dürften Zugewinne für den Euro begrenzt bleiben.
Widerstände findet der Euro in der Zone 1,3485-1,3500, 1,3650/60 sowie beim bisherigen Hoch knapp über 1,37. Auf der Unterseite sollte nun das Verlaufstief 1,3320 nicht mehr unterschritten werden.
Update Dax:
Nachdem der Dax in den letzten Handelswochen nicht mit den US-Indizes Schritt halten konnte, scheint heute der Befreiungsschlag mit Bruch des 7680er-Widerstands gelungen zu sein. Insbesondere der mögliche Wahlsieg Berlusconis schlug dem Index etwas auf den Magen, da half auch die demonstrative Gelassenheit der US-Märkte nicht. Der Ausgang der Wahl in Italien aber wird die Wahrnehmung der Eurozone entscheidend prägen, sodass auch für den Dax gilt, dass ein Scheitern des Zampano (womit wir rechnen!) Auslöser einer größeren Ralley sein dürfte. Bis dahin erwarten wir eine Seitwärtsbewegung auf höherem Niveau.