Der Euro bewegt sich seit einigen Tagen in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,33 und 1,3435, getrieben von widersprüchlichen Kommentaren von Bundesbankchef Weidmann (Euro nicht überbewertet) und EZB-Chef Draghi (werden Maßnahmen ergreifen, wenn Euro zu stark wird). Es besteht die Möglichkeit, dass die Märkte früher oder später die Ernsthaftigkeit Draghis auf die Probe stellen, denn bisher konnte sich der Notenbanker mit Worten "durchmogeln".
Risikofaktoren für den Euro sind das heute abend publizierte Fed-Protokoll sowie der Ausgang der Wahl in Italien. Ein Bruch der Unterstützungen bei 1,33 bzw. 1,3250/60 würde das Chartbild drastisch verschlechtern, während auf der Oberseite das Überwinden der 1,3435er-Zone bullisch wäre.
Update Dax:
Dem Dax gelang gestern der Befreiungsschlag aus der 7600er-Zone. Bereits im Vorfeld der ZEW-Daten, die nichts anderes zeigten als dass die Stimmung deutlich besser ist als die Lage, stieg der Index deutlich an. Die Fusion von Office Max und Office Depot sorgte dann auch an der Wall Street für gute Laune. Das alles erinnert an die Zeit kurz vor der Finanzkrise, als Übernahmen zu absurden Preisen an der Tagesordnung waren - etwas später hätte man nicht einmal die Hälfte bezahlt, aber dann wollte niemand mehr kaufen. Dieser Mechanismus scheint sich nun bald zu wiederholen. Das große Risiko für die Aktienmärkte ist vermutlich weniger die Krise in Europa, als vielmehr eine Abkehr der Fed von ihrer ultralaxen Geldpolitik, die zu massiven Fehlallokationen von Kapital geführt hat.
Noch aber "hat" der Dax nach oben nicht fertig. Sollte Berlusconi bei den anstehenden Wahlen in Italien nicht an die Macht kommen, ist eine weitere Ralley wahrscheinlich. Dennoch: die Risiken nehmen zu, und sollte der Dax noch einmal an der 7800er-Marke scheitern, würde sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausbilden.