Erwartungsgemäß kam es dann auch zu keiner nennenswerten Annäherung der Positionen. Lediglich auf einen Punkt konnten sich alle Beteiligten einigen: Dass die Milchquotenerhöhung um jährlich ein Prozent angesichts der kritischen Lage momentan ausgesetzt werden sollte, um die Milchpreise wieder zu stabilisieren. Dafür wollen sich zwar Merkel und Aigner auf EU-Ebene einsetzen, eine Mehrheit gibt es aber in der Europäischen Union dafür nicht.
Der Zorn der Milchbauern über die Lage war während des Treffens auch vor dem Kanzleramt zu spüren. Protestierende Landwirte mit Transparenten sangen sich den Unmut von der Seele. Romuald Schaber vom BDM freute sich über die Rückendeckung. Er forderte "grundsätzliche Lösungen" der Probleme: "Wir sind nicht nach Berlin gekommen, um nach neuem staatlichen Geld zu rufen, sondern um Regelungen zu erreichen, die es uns als Unternehmer ermöglichen, am Markt auf Augenhöhe einen anständigen Preis auszuhandeln." Der BDM vertritt rund ein Drittel (ca. 30.000) der deutschen Milcherzeuger.
Das aktuelle Video zu den Protesten der Milchviehhalter und ihr Gespräch mit Romuald Schaber findet sich jetzt in der Videogalerie bei Proplanta.