„Wir ducken uns nicht weg, sondern suchen den Dialog mit Handel, Verbrauchern und Entsorgungsbetrieben“, sagt Wolfgang Tenbusch, Geschäftsführer der Albaad Deutschland GmbH. Albaad ist europäischer Marktführer für Feuchttücher und feuchtes Toilettenpapier im Private Label Bereich und verfügt über eine eigene Papierherstellung. Die Entsorgungsproblematik, so Tenbusch, entstehe schließlich nicht aus der Herstellung und dem Vertrieb von Feuchttüchern, sondern mit der falschen Entsorgung. Ursächlich für die Verzopfungen ist nicht das feuchte Toilettenpapier, denn dieses besteht aus einem auflösbaren Faserverbund. Vielmehr handelt es sich hierbei um Verklumpungen verschiedenster Hygieneartikel vom Kosmetik- über das Babytuch, die aus reißfesten Polyesterfasern bestehen, bis hin zu Tampons, Damenbinden und Textilien, die unsachgemäß in der Toilette entsorgt wurden. Deshalb weist Albaad darauf hin, dass nur feuchtes Toilettenpapier über die Toilette entsorgt werden darf. Baby- und Kosmetiktücher gehören genauso wie Bodenpflege, Desinfektions- oder Cockpitreinigungstücher in den Restmüll.
Baby- und Kosmetiktücher lösen sich nicht im Abwasser auf
Untersuchungen des globalen Branchenverbandes INDA bestätigen, dass die in den Klärwerken zutage geförderten Pfropfe hauptsächlich aus Tüchern für Haushalts- und Kosmetikanwendungen sowie Babytüchern und anderen Hygieneprodukten bestehen. „Für den Abwassertechniker in der Kläranlage ist aber eine Unterscheidung, ob er es bei einer Verzopfung mit Baby- und Kosmetiktüchern oder feuchtem Toilettenpapier zu tun hat, schlichtweg nicht möglich“, sagt Tenbusch. Aus diesem Grund werde die Gesamtproblematik häufig und fälschlicherweise dem feuchten Toilettenpapier zugeschrieben.
Gleichzeitig optimiert Albaad permanent die physikalischen Eigenschaften von feuchtem Toilettenpapier. Mit dem neuen Werkstoff Hydrofine bringt Albaad im Herbst dieses Jahres ein Trägermaterial mit deutlich verbessertem Auflösungsverhalten an den Markt. Feuchtes Toilettenpapier auf Hydrofine-Basis löst sich nach Gebrauch durch mechanische Einwirkung – konkret sind hiermit die Wasserverwirbelungen in der Kanalisation gemeint – noch schneller auf und ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Unabhängig davon gilt aber weiterhin der Grundsatz, den Tenbusch aus Großbritannien als „3P-Policy“ kennt: „Only flush poo, pee and paper – frei übersetzt: in die Toilette gehören nur menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier“, sagt der Manager und ergänzt: „ob feuchtes oder trockenes Toilettenpapier, das darf jeder für sich selbst entscheiden.“