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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Hoffnung und Existenzangst

Finanzielle Engpässe, sinkende Rentabilität und drohende Kürzungen belasten Apotheken – Reformen frühestens 2027 in Sicht

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die deutsche Apothekenlandschaft steht vor einer Zerreißprobe. Angesichts finanzieller Engpässe, steigender Betriebskosten und der Bedrohung durch Kürzungen bei Hochpreismedikamenten geraten viele Apotheken zunehmend unter Druck. Hoffnung auf Besserung gibt es zwar durch eine mögliche Honorarreform, doch diese wird frühestens 2027 erwartet. Bis dahin heißt es für die Apotheken: durchhalten. Gleichzeitig müssen Apothekenbetreiber, die in gemieteten Räumlichkeiten arbeiten, sich auf hohe Kosten durch Rückbauverpflichtungen einstellen. Zudem erschweren sinkende Rentabilität und geplante Aufschlagskürzungen das wirtschaftliche Überleben. Die Herausforderungen werden größer, während das Ende dieser Durststrecke noch in weiter Ferne liegt.

Glosse: Der lange Countdown: Apotheken hoffen auf Erlösung

Noch zwei Jahre, drei Monate und vier Tage. Die Uhr tickt unaufhaltsam und so auch die Geduld der Apotheker. Das tägliche Mantra wird immer lauter, wie ein Ohrwurm, der sich in den Hirnwindungen eingenistet hat: "Noch zwei Jahre, drei Monate und vier Tage, dann ist es soweit. Dann wird alles besser!" Karl Lauterbach, der große Prophet der Gesundheitsreformen, hat es vorausgesagt. Die Erlösung naht, ganz sicher. Bald ist die düstere Phase der wirtschaftlichen Misere vorbei. Dann, ja dann, werden die Apotheken endlich frei sein – frei, um direkt mit den Krankenkassen zu verhandeln. Ein Traum, der jedem Pharmazeuten Tränen der Rührung in die Augen treibt.

Bis dahin bleibt nur eins: Durchhalten. Also klammert man sich an die Hoffnung, wie an das letzte Bröckchen Gratis-Schokolade im Wartebereich. Man rechnet akribisch die Tage herunter, fast wie beim Countdown zum Silvesterfeuerwerk – nur ohne das Feuerwerk und ohne den Spaß. Und während die Kalenderblätter wie im Zeitraffer herabfallen, denkt sich der Apotheker hinter dem Tresen: „Irgendwann, irgendwann kommt die Revolution.“

Aber wie überbrückt man diese entsetzlichen zwei Jahre, drei Monate und vier Tage? Die Kassen bleiben leer, der Drucker stöhnt vor lauter Retaxationen, und der Lieferant für die E-Rezept-Scanner kündigt an, dass ein neues Update selbstverständlich „kostengünstig“ zur Verfügung steht – nur leider nicht vor 2028. Derweil wird man von digitalen Innovationen überschwemmt, die alles einfacher machen sollen. Wer hätte gedacht, dass E-Rezepte so viel Spaß machen? Sie verschwinden im Nirvana, tauchen mal wieder auf – oder auch nicht. Vielleicht hat sie der Server gefressen? Wer weiß das schon?

Doch Apotheker sind zähe Wesen. Man kämpft mit einem Lächeln auf den Lippen, zumindest äußerlich. Innen drin brodelt es. Bei jeder Bestellung einer Packung Ibuprofen zum Sonderpreis von 1,99 Euro spürt man das Loch in der Kasse etwas größer werden. Und der Kunde bedankt sich auch noch mit einem „Aber in der Online-Apotheke kostet das nur 1,85 Euro!“

Egal, noch zwei Jahre, drei Monate und vier Tage. Bis dahin wird man tapfer die neuesten „Sparmaßnahmen“ durchdrücken. Statt Luftbefeuchter gibt es nun Handventilatoren aus dem Baumarkt, denn wer braucht schon frische Luft, wenn er stattdessen einen Hauch Apotheken-Charme genießen kann? Und die neuen Kassensysteme, die ständig abstürzen, bringen auch ihren eigenen Nervenkitzel mit. Jeden Tag ein bisschen Roulette: Wird der Kunde noch seine Tabletten bekommen oder verlässt er die Apotheke mit einem entschuldigenden Schulterzucken?

Aber das wahre Highlight bleibt der unerschütterliche Glaube an die Zukunft. Karl Lauterbach hat es prophezeit, und was er sagt, das hat Gewicht. Er ist der Moses der Apothekenlandschaft, der uns sicher durch das Meer aus Vorschriften und Bürokratie leiten wird – bis zum gelobten Land. Dort, so munkelt man, gibt es Milch und Honig, also zumindest theoretisch. Praktisch sieht es eher nach einem Rabattvertrag mit der Sahne-Verwaltung und einer Retourenquote für den Honig aus.

Noch zwei Jahre, drei Monate und vier Tage. Bleibt zu hoffen, dass sich in dieser Zeit nicht die Inflation verdoppelt und der Papiervorrat für die notwendigen Verordnungen ausgeht. Aber dann, ja dann, wird alles besser. Dann sitzen Apotheker und Krankenkassen an einem runden Tisch und verhandeln auf Augenhöhe. Keine Retaxationen mehr, keine absurden Rabattverträge, keine verschwindenden E-Rezepte. Nur noch Harmonie, Rosenblätter und Champagner. Wenn das kein Grund zur Vorfreude ist!

Bis dahin bleibt nur eines: Tapfer sein. Und das Mantra wiederholen: Noch zwei Jahre, drei Monate und vier Tage...

„Durchhalten bis 2027?“ – Apotheken vor dem Ausdauer-Test

Die deutsche Apothekenlandschaft steht vor einer Zerreißprobe. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bei einem kürzlichen Wahlkampfplenum mit SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil Hoffnung auf eine Honorarreform geweckt, die Apotheken langfristig aus ihrer finanziellen Misere befreien könnte. Doch die Erleichterung dürfte frühestens 2027 eintreten, was viele Apotheker skeptisch macht. Bis dahin heißt es für sie, die Patientinnen und Patienten sowie die gesamte Gesundheitsinfrastruktur: „durchhalten“.

Während die Pläne der Reform grundsätzlich auf Zustimmung stoßen, wächst der Zweifel an der Machbarkeit des „Durchhaltens“ bis 2027. Lauterbach betonte zwar die Wichtigkeit der Apotheken für das Gesundheitswesen, doch die anhaltende wirtschaftliche Belastung – steigende Betriebskosten, zunehmende Bürokratie und der Druck durch den wachsenden Online-Versandhandel – lässt viele Apotheken an der Schwelle zur Existenzkrise stehen. Die Inflationsrate hat Betriebskosten in die Höhe getrieben, während gleichzeitig die Erträge stagnieren. Der Apotheken Geschäftsklima Index (AGI), der von aposcope erhoben wird, fiel zuletzt auf einen Rekordtiefstand von -30, was die pessimistische Stimmung in der Branche widerspiegelt.

Auch die Patientinnen und Patienten sind betroffen: Lange Wartezeiten, begrenzte Verfügbarkeit von Medikamenten und die fortschreitende Schließung von Apotheken in ländlichen Regionen verschärfen die Gesundheitsversorgung zunehmend. Experten warnen vor einer gefährlichen Entwicklung, die zu einem Auseinanderbrechen der flächendeckenden Apothekenversorgung führen könnte, wenn nicht rasch Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Besorgniserregend ist zudem die sinkende Zustimmung zur derzeitigen Bundesregierung. In der Branche gibt es wachsendes Misstrauen, ob die Regierung ihre Versprechen einhalten kann. Viele Apotheken stellen die Frage, ob Lauterbach überhaupt bis 2027 als Gesundheitsminister im Amt bleiben wird, während seine Popularität ebenso wie die Zustimmung zur Regierung sinkt.

Ein möglicher Kollaps der Apothekenlandschaft hätte weitreichende Folgen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Besonders ältere Menschen und chronisch Kranke, die auf regelmäßige Medikamentenversorgung angewiesen sind, wären betroffen. Der Versandhandel könnte diese Lücke nicht vollständig schließen. Kritiker fordern daher eine schnellere Umsetzung der Honorarreform und kurzfristige Maßnahmen, um die finanzielle Situation der Apotheken zu stabilisieren.

Das Schlagwort „Durchhalten bis 2027“ klingt in den Ohren der Apothekenbetreiber wie eine hohle Phrase. Während auf politischer Ebene Reformen geplant werden, spielt sich in den Apotheken ein harter Überlebenskampf ab. Die Auswirkungen steigender Kosten, zunehmender Regularien und des sich verschärfenden Wettbewerbs durch Online-Versandhändler sind nicht mehr zu übersehen. Dass die Branche bis 2027 auf eine substanzielle Entlastung warten soll, grenzt an politische Kurzsichtigkeit.

Die Bundesregierung muss sich darüber im Klaren sein, dass die Apotheken nicht nur Dienstleister, sondern essenzielle Säulen des Gesundheitssystems sind. Das „Durchhalten“ zu fordern, ohne konkrete kurzfristige Entlastungen anzubieten, ist ein riskantes Spiel mit der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Apotheken sind nicht nur Opfer von Marktentwicklungen, sondern auch von politischem Zögern. Die sinkenden Zustimmungswerte der Regierung und von Lauterbach spiegeln die wachsende Ungeduld wider.

Wer die Apotheken nicht aktiv unterstützt, riskiert den Kollaps einer grundlegenden Infrastruktur. Der Versandhandel mag kurzfristig Lösungen bieten, doch er kann die persönliche Beratung und die Notfallversorgung durch Apotheken nicht ersetzen. Die Politik ist gefordert, schneller und mutiger zu handeln, bevor die Krise endgültig eskaliert.

Finanzielle Absicherung im Apothekenbetrieb: Rückbauverpflichtungen und der Schutz durch Mietsachschäden-Versicherung

Apothekenbetreiber stehen vor einer komplexen Herausforderung, wenn sie ihre Geschäftsräume in gemieteten Räumlichkeiten betreiben. Um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden, sind oftmals umfangreiche bauliche Anpassungen notwendig. Diese reichen von der Installation von speziellen Regalen und Kühlgeräten bis hin zu aufwendigen baulichen Maßnahmen wie der Schaffung von Labor- oder Beratungsräumen. Diese Umgestaltungen müssen jedoch häufig bei Beendigung des Mietverhältnisses wieder rückgängig gemacht werden, was erhebliche Kosten verursachen kann.

Die rechtzeitige Bildung von Rückstellungen für diese Rückbaukosten ist eine wesentliche Maßnahme, um finanzielle Belastungen am Ende des Mietverhältnisses zu vermeiden. Diese Rückstellungen können bereits während der Nutzung der Räumlichkeiten steuerlich absetzbar gemacht werden, was Apothekenbetreibern Liquiditäts- und Zinsvorteile verschafft. Steuerexperten weisen darauf hin, dass die Rückstellungen eine präzise Kalkulation erfordern, die den Umfang der baulichen Maßnahmen sowie die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Vermieter berücksichtigt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Abschluss einer Mietsachschäden-Versicherung. Diese Versicherung schützt den Apotheker vor finanziellen Schäden, die während der Mietzeit an den Räumen entstehen. Insbesondere bei baulichen Anpassungen oder dem Betrieb spezieller Gerätschaften können Schäden an Wänden, Böden oder fest installierten Einrichtungen auftreten, die nicht durch gewöhnliche Abnutzung entstehen. Die Mietsachschäden-Versicherung deckt diese Schäden ab und sorgt dafür, dass der Apothekenbetreiber am Ende des Mietverhältnisses nicht für die Reparatur- oder Wiederherstellungskosten aufkommen muss.

In der Praxis stellt sich oft die Frage, welche Anpassungen beim Auszug zurückgebaut werden müssen und welche als wertsteigernde Modernisierungen gelten, die vom Nachmieter übernommen werden können. Hier empfiehlt es sich, bereits bei Vertragsabschluss klare Vereinbarungen mit dem Vermieter zu treffen. Diese können verhindern, dass unnötige Rückbauarbeiten durchgeführt werden müssen, die sowohl Zeit als auch Geld kosten.

Für Apothekenbetreiber ist es daher essenziell, eine umfassende Rückbauplanung in ihre langfristige Finanzstrategie zu integrieren. Durch eine Kombination aus vorausschauender Rückstellungsbildung und einem ausreichenden Versicherungsschutz lässt sich das finanzielle Risiko effektiv minimieren. Steuerberater und Versicherungsvertreter raten dazu, die bestehenden Verträge regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls an veränderte betriebliche Bedingungen anzupassen.

Die Verpflichtung zum Rückbau von Apothekenräumen bei Vertragsende mag auf den ersten Blick eine bürokratische Hürde darstellen, doch sie ist auch eine Chance zur langfristigen finanziellen Absicherung. Eine vorausschauende Planung, die sowohl die Rückstellung für zukünftige Kosten als auch einen umfassenden Versicherungsschutz einbezieht, ist nicht nur klug, sondern unverzichtbar. Apothekenbetreiber, die in der Lage sind, diese Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und proaktiv anzugehen, werden am Ende des Mietverhältnisses nicht von unerwarteten Kosten überrascht.

Die Mietsachschäden-Versicherung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Sie schützt vor dem Risiko, dass bauliche Anpassungen, die für den Apothekenbetrieb notwendig waren, zu einem kostspieligen Problem werden. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Betriebskosten ist es für Apothekenbetreiber wichtiger denn je, finanzielle Risiken zu minimieren und gleichzeitig die Liquidität aufrechtzuerhalten.

Wer heute Rückstellungen bildet und die richtigen Versicherungen abschließt, sichert sich für morgen ab – und das zahlt sich langfristig aus.

Apotheken in der Rentabilitätsfalle: Trotz Umsatzplus droht vielen Betrieben die Schließung

Trotz einer positiven Umsatzentwicklung stehen viele Apotheken in Deutschland unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. Ein Großteil der Apotheken hat mit sinkender Rentabilität zu kämpfen, was viele Betreiber vor enorme Herausforderungen stellt. Bereits zehn Prozent aller Apotheken erzielen aktuell ein negatives Betriebsergebnis, und weitere 24 Prozent erreichen lediglich einen Gewinn von unter 75.000 Euro pro Jahr – eine alarmierende Entwicklung, die langfristig zu weiteren Schließungen führen könnte.

Die Gründe für diese bedrohliche Situation sind vielfältig. Zwar konnten die Apotheken im Zuge der Pandemie und durch den Verkauf von Schutzmasken und Impfstoffen einen kurzfristigen Umsatzanstieg verzeichnen, doch die Kostenstruktur hat sich für viele Betriebe erheblich verschlechtert. Steigende Mieten, Energiekosten, Personalausgaben sowie gesetzliche Vorgaben erhöhen die Belastung der Betreiber, während die Einnahmen nicht in gleichem Maße mitwachsen. Hinzu kommt der zunehmende Wettbewerb durch den Online-Handel, der vor allem bei rezeptfreien Medikamenten und Gesundheitsprodukten den Preisdruck erhöht.

Für viele Apotheken ist die Lage besonders prekär, da sie als systemrelevante Einrichtungen nicht nur wirtschaftliche Interessen verfolgen, sondern auch eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung spielen. Vor allem in ländlichen Regionen sind Apotheken oftmals die erste Anlaufstelle für Patienten. Eine flächendeckende Versorgung ist jedoch nur dann möglich, wenn die wirtschaftliche Grundlage der Apotheken gesichert ist.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Apothekenbetreiber verschiedene Maßnahmen ergreifen. Eine der wichtigsten Strategien ist die Optimierung der internen Prozesse. Effizienzsteigerungen, etwa durch den verstärkten Einsatz von digitalen Lösungen wie automatisierten Warenwirtschaftssystemen oder die Implementierung von E-Rezepten, können den Verwaltungsaufwand reduzieren und Kosten einsparen. Auch Kooperationen mit anderen Apotheken oder Einkaufsgemeinschaften bieten Möglichkeiten, den finanziellen Druck zu mindern.

Darüber hinaus ist eine verstärkte Diversifizierung des Angebots sinnvoll. Apotheken könnten neben traditionellen Medikamenten verstärkt auf Gesundheitsdienstleistungen wie Blutdruckmessungen, Impfberatungen oder Ernährungsberatung setzen. Diese Services schaffen zusätzliche Einnahmequellen und binden Kunden langfristig an die Apotheke.

Langfristig ist jedoch auch die Politik gefordert, um die Rahmenbedingungen für Apotheken zu verbessern. Insbesondere im Bereich der Honorierung von apothekerlichen Leistungen, etwa bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten, besteht Handlungsbedarf. Apothekerverbände fordern seit Jahren eine Anpassung der Vergütungsmodelle, um die steigenden Kosten aufzufangen.

Die nächsten Monate werden für viele Apotheken entscheidend sein. Nur wer sich an die veränderten Marktbedingungen anpasst und auf Innovation setzt, wird langfristig bestehen können.

Die aktuelle Lage der Apotheken verdeutlicht, wie fragil die wirtschaftliche Situation vieler Gesundheitsdienstleister in Deutschland geworden ist. Trotz positiver Umsatzzahlen gelingt es vielen Apotheken nicht, profitabel zu arbeiten. Das hat weitreichende Konsequenzen – nicht nur für die Betreiber selbst, sondern auch für die medizinische Grundversorgung in der Bevölkerung.

Es ist besorgniserregend, dass bereits zehn Prozent der Apotheken rote Zahlen schreiben. In einem Gesundheitswesen, das auf eine flächendeckende Versorgung angewiesen ist, kann dies nicht ignoriert werden. Die Schließung von Apotheken, besonders im ländlichen Raum, hätte fatale Folgen für Patienten, die auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen sind.

Die Verantwortung liegt jedoch nicht allein bei den Apothekenbetreibern. Auch die Politik muss sich der Dringlichkeit dieser Krise bewusst werden. Eine gerechtere Vergütung und weniger bürokratische Hürden könnten die Branche entlasten. Es gilt, jetzt entschlossen zu handeln, bevor die Situation für noch mehr Apotheken untragbar wird.

Apotheken in Sorge: Hochpreismedikamente und geplante Aufschlagskürzungen könnten Existenz gefährden

Die Apothekerlandschaft in Deutschland steht vor einer ihrer größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte. Hochpreismedikamente, die seit Jahren einen wachsenden Anteil am Gesamtumsatz vieler Apotheken ausmachen, haben zunehmend für betriebswirtschaftliche Sorgen gesorgt. Besonders brisant wird die Lage durch die Pläne, den prozentualen Aufschlag auf den Medikamentenpreis um bis zu ein Drittel zu kürzen. Sollte diese Kürzung tatsächlich in Kraft treten, könnte dies gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit vieler Apotheken haben.

Nach derzeitiger Rechtslage erhalten Apotheken einen festgelegten Prozentsatz des Abgabepreises als Vergütung für hochpreisige Medikamente. Dieses Modell hat lange Zeit für stabile Erträge gesorgt, gerät jedoch zunehmend unter Druck. Ein signifikanter Teil der Diskussion dreht sich um die Frage, ob der Aufschlag angesichts der immensen Preise für viele neuartige Medikamente noch gerechtfertigt ist. Kritiker argumentieren, dass die Marge der Apotheken bei sehr teuren Arzneimitteln unverhältnismäßig hoch sei. Die Gegenposition aus der Branche weist darauf hin, dass auch die Handhabung und der Beratungsaufwand bei solchen Medikamenten weit über dem Normalmaß liegen.

Apothekerverbände schlagen Alarm: Eine Kürzung der Vergütung um ein Drittel könnte für zahlreiche Betriebe das Aus bedeuten, insbesondere für kleinere, familiengeführte Apotheken, die ohnehin mit knappen Margen arbeiten. "Die Apotheken tragen eine immense Verantwortung für die sichere und sachgerechte Abgabe dieser Hochpreismedikamente", so ein Sprecher des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). "Eine Kürzung des Aufschlags würde genau die Betriebe treffen, die ohnehin schon stark unter dem Kostendruck und der wachsenden Bürokratie leiden."

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Sorgen stellen viele Apotheken fest, dass die Komplexität der Versorgung mit Hochpreismedikamenten stark zugenommen hat. Der Beratungsaufwand ist oft erheblich, insbesondere bei neuartigen Therapien wie Gentherapien oder personalisierten Krebsmedikamenten, die häufig im Bereich von mehreren zehntausend Euro pro Behandlung liegen. Der bürokratische Aufwand, der mit der Abgabe solcher Medikamente einhergeht, hat sich ebenfalls vervielfacht.

Das Bundesgesundheitsministerium hat angekündigt, die Pläne zur Kürzung des Aufschlags auf Hochpreismedikamente eingehend zu prüfen. Eine Entscheidung wird jedoch frühestens im kommenden Jahr erwartet. Für die Apotheken bedeutet dies eine Zeit der Unsicherheit, in der sie sich auf mögliche Einnahmeverluste einstellen müssen.

Die Frage bleibt: Wie können Apotheken unter diesen Umständen überleben? Experten raten, verstärkt auf innovative Geschäftsmodelle zu setzen, wie beispielsweise spezialisierte Beratungsangebote oder Kooperationen mit Kliniken. Doch ob das ausreichen wird, um die erwarteten Einnahmeverluste auszugleichen, bleibt ungewiss.

Die Situation der Apotheken spitzt sich zu. Hochpreismedikamente sind Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite sorgen sie für signifikante Umsätze, auf der anderen Seite führen die geplanten Kürzungen des prozentualen Aufschlags zu existenziellen Sorgen. Die Diskussion darüber, ob diese Margen angesichts der extremen Preise gerechtfertigt sind, ist komplex. Fakt ist jedoch, dass Apotheken nicht nur die Abgabe solcher Medikamente verantworten, sondern auch eine immens wichtige Rolle bei der Beratung und Versorgung der Patienten spielen. Dies wird oft unterschätzt.

Die Forderung nach einer Kürzung des Aufschlags auf hochpreisige Medikamente ist kurzsichtig. Sie verkennt die wachsende Belastung, die Apotheken durch den Umgang mit diesen Medikamenten haben. Gleichzeitig wird der Eindruck erweckt, dass Apotheken „schnelles Geld“ mit diesen teuren Präparaten verdienen – eine Fehleinschätzung, die die Realität der Apothekenarbeit verkennt. Tatsächlich nehmen die Kosten für den Betrieb einer Apotheke kontinuierlich zu, und eine solche Kürzung könnte gerade für kleinere Betriebe das Ende bedeuten.

Es ist höchste Zeit, dass die Politik die zentrale Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem anerkennt. Statt pauschaler Kürzungen sollten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um Apotheken zu entlasten und ihnen den notwendigen Spielraum für wirtschaftliches Überleben zu gewähren. Nur so kann langfristig die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten – auch in ländlichen Gebieten – gesichert werden.

Gemeinsam zum Eigenheim: Worauf Sie beim Hauskauf mit Freunden achten müssen

In Zeiten steigender Immobilienpreise wird der Traum vom Eigenheim für viele Menschen zunehmend unerschwinglich. Eine Alternative, die immer mehr in den Fokus rückt, ist der gemeinsame Hauskauf mit Freunden. Diese Art des Miteigentums kann finanzielle Entlastung bieten und den Weg zum Eigenheim ermöglichen, den man sich allein nicht leisten könnte. Doch wie bei jedem größeren Investment gibt es auch hier Fallstricke, die nicht zu unterschätzen sind. Vor allem das Thema Streitigkeiten kann aus Freunden schnell Kontrahenten machen, wenn wichtige Absprachen fehlen.

Ein grundlegender Aspekt, der von Anfang an geklärt werden muss, ist die Eigentumsverteilung. Wie wird das Eigentum an der Immobilie aufgeteilt, und wer übernimmt welche Kosten? Diese Fragen sollten nicht nur mündlich, sondern auch vertraglich festgehalten werden. Ein gemeinsamer Notarbesuch und die Erstellung eines Miteigentümervertrages sind unabdingbar, um spätere Auseinandersetzungen zu vermeiden. Hierbei sollten auch Regelungen für den Fall getroffen werden, dass einer der Eigentümer aus persönlichen oder finanziellen Gründen aus dem Vertrag aussteigen möchte.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nutzung der Immobilie. Werden klare Absprachen getroffen, wer welche Räume nutzt, oder ist es geplant, das gesamte Haus gemeinsam zu bewohnen? Auch die Pflege und Instandhaltung der Immobilie müssen geregelt werden. Was passiert, wenn größere Reparaturen anstehen? Klare Verantwortlichkeiten schaffen hier nicht nur Planungssicherheit, sondern verhindern auch Konflikte, die durch unklare Absprachen entstehen können.

Nicht zu unterschätzen ist zudem die Frage der Finanzierung. Ein gemeinsamer Hauskauf bedeutet auch eine gemeinsame Kreditaufnahme. Hier muss klar geregelt sein, wer für welche Anteile haftet und wie das Vorgehen aussieht, falls ein Miteigentümer seine Raten nicht mehr bedienen kann. Auch der Umgang mit unvorhergesehenen Kosten sollte vorher festgelegt werden.

Es empfiehlt sich, juristischen Rat einzuholen und einen detaillierten Vertrag aufzusetzen, der mögliche Szenarien und deren Lösung festhält. Nur so kann verhindert werden, dass eine Freundschaft durch finanzielle oder organisatorische Probleme am gemeinsamen Hauskauf zerbricht.

Der gemeinsame Hauskauf mit Freunden kann eine vielversprechende Lösung in Zeiten explodierender Immobilienpreise sein. Doch wo finanzielle Entlastung lockt, lauern auch potenzielle Konflikte. Freundschaften basieren in der Regel auf Vertrauen, doch gerade bei einem derart großen Investment wie einer Immobilie sollte man auf Verträge und klare Absprachen setzen. Die Emotionen, die mit einem Eigenheim verbunden sind, können dazu führen, dass Probleme übersehen oder unterschätzt werden.

Es ist daher ratsam, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es durch Notare oder Anwälte, die für alle Beteiligten eine faire und transparente Grundlage schaffen. Der Gedanke, dass eine Freundschaft durch einen Hauskauf belastet oder gar zerstört werden könnte, ist sicherlich unangenehm – doch nur durch vorausschauendes Handeln und eine offene Kommunikation lassen sich solche Risiken minimieren.

Bundesfinanzhof fordert Zinsreform: Steuerliche Verzinsung unter Druck

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat sich in einer wegweisenden Entscheidung zu den verbleibenden steuerlichen Verzinsungstatbeständen klar positioniert. Nachdem der Zinssatz für Steuernachzahlungen und -erstattungen bereits vom Gesetzgeber drastisch gesenkt werden musste, geraten nun auch andere steuerliche Verzinsungstatbestände wie die Stundungs-, Hinterziehungs- und Aussetzungszinsen in den Fokus.

Der BFH sieht in den weiterhin geltenden Zinssätzen von sechs Prozent jährlich eine deutliche Schieflage, die vor dem Hintergrund der anhaltend niedrigen Marktzinsen nicht mehr gerechtfertigt sei. Besonders kritisiert wurde, dass die Verzinsungsvorschriften aus einer Zeit stammen, in der die Zinslandschaft eine völlig andere war. „Die Realität auf den Kapitalmärkten muss endlich auch in der steuerlichen Verzinsungspraxis abgebildet werden,“ heißt es in der Begründung des Gerichts.

Dieser richterliche Vorstoß könnte weitreichende Folgen haben, denn der Gesetzgeber ist nun in der Pflicht, die bisherigen Regelungen zu überarbeiten. Bereits in der Vergangenheit wurde die Verzinsung von Steuernachzahlungen und -erstattungen auf 0,15 Prozent pro Monat abgesenkt, nachdem der Bundesverfassungsgerichtshof diese als verfassungswidrig eingestuft hatte. Nun könnte der Druck wachsen, auch die verbleibenden Zinsregelungen umfassend zu reformieren.

Im Bundestag gibt es bereits erste Diskussionen über eine Neuregelung. Insbesondere Vertreter der Opposition mahnen zur Eile, um langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Steuerzahler, die von überhöhten Zinsforderungen betroffen sind, könnten bereits in naher Zukunft von einer Rückerstattung profitieren, sollte der Gesetzgeber den Vorschlägen des BFH folgen.

Die Entscheidung des Bundesfinanzhofs markiert einen wichtigen Schritt in der notwendigen Reform der steuerlichen Verzinsung. Es ist längst überfällig, dass die geltenden Zinsregelungen an die Realität der aktuellen Niedrigzinsphase angepasst werden. Sechs Prozent Zinsen erscheinen in einer Zeit, in der Kreditzinsen und Sparzinsen auf historischen Tiefstständen verharren, als völlig aus der Zeit gefallen.

Es ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der fiskalischen Vernunft, dass der Gesetzgeber nun rasch handelt. Die Verzögerung solcher Reformen schafft nur Unsicherheit und erhöht das Risiko für zukünftige Rechtsstreitigkeiten. Der Bundesfinanzhof hat mit seiner klaren Stellungnahme den richtigen Impuls gegeben. Jetzt liegt es an der Politik, diese Chance zu ergreifen und eine umfassende Reform auf den Weg zu bringen.

Die Anpassung der steuerlichen Verzinsung sollte nicht nur das Ziel verfolgen, den Zinsdruck für Steuerzahler zu mindern, sondern auch einen fairen Ausgleich zwischen Staat und Bürgern zu schaffen. Ein modernes, transparentes Zinsmodell könnte langfristig zu mehr Vertrauen in das Steuersystem führen – und das ist letztlich im Interesse aller Beteiligten.

Familienheim als Steuerfreies Erbe: Ein oft übersehener Vorteil

Trotz der jüngsten Debatte über die Verfassungsmäßigkeit der Erbschaftsteuer sollten bestehende Steuerbefreiungen nicht aus den Augen verloren werden. Eine dieser Ausnahmen betrifft den Übergang des Familienheims, der in vielen Fällen steuerfrei bleibt. Dies gilt insbesondere, wenn das Haus oder die Wohnung vom Ehepartner oder den Kindern des Verstorbenen weiterhin selbst genutzt wird.

Nach aktueller Rechtslage ist die Übertragung des Familienheims im Todesfall steuerfrei, solange die Immobilie für mindestens zehn Jahre nach dem Erbfall von den Erben selbst bewohnt wird. Diese Regelung sorgt dafür, dass viele Familien auch in schwierigen Zeiten finanziell entlastet werden. Sie verhindert, dass Erben gezwungen sind, ihre Immobilien zu verkaufen, nur um die Erbschaftsteuer zu begleichen. Besonders in Städten, in denen die Immobilienwerte stark gestiegen sind, kann diese Steuerbefreiung einen enormen finanziellen Unterschied machen.

Allerdings gibt es auch hier Grenzen. Wird das Familienheim innerhalb der Zehnjahresfrist verkauft oder nicht mehr selbst genutzt, kann die Steuerbefreiung rückwirkend entfallen. Zudem gilt die Befreiung nur für Immobilien, die vom Verstorbenen bis zu seinem Tod selbst bewohnt wurden.

Angesichts der aktuellen Diskussionen um die Erbschaftsteuer wird jedoch klar, dass die steuerliche Behandlung von Immobilien und die damit verbundenen Regelungen erneut auf den Prüfstand gestellt werden könnten. Sollte das Bundesverfassungsgericht die Erbschaftsteuer in ihrer derzeitigen Form als verfassungswidrig erklären, könnten sich auch die Bedingungen für diese Befreiungen ändern. Es bleibt abzuwarten, wie der Gesetzgeber in Zukunft auf diese möglichen Veränderungen reagieren wird.

Die Erbschaftsteuer bleibt ein heiß diskutiertes Thema in der deutschen Steuerpolitik. Gerade in Zeiten, in denen die finanzielle Belastung vieler Bürger zunimmt, stehen Steuererleichterungen im Fokus. Die Befreiung des Familienheims von der Erbschaftsteuer ist hierbei eine wichtige Regelung, die vielen Erben finanzielle Sicherheit gibt.

Dennoch stellt sich die Frage, ob die bestehenden Regelungen noch zeitgemäß sind. Immobilienwerte steigen seit Jahren, und die steuerliche Belastung für Erben kann enorm sein. Die aktuelle Befreiung hilft vor allem Familien, die ohnehin stark an das vererbte Zuhause gebunden sind, doch sie schafft auch Ungleichgewichte. Während Immobilienbesitzer profitieren, bleiben andere Vermögensarten stärker belastet.

Es bleibt zu hoffen, dass mögliche Reformen die Balance zwischen steuerlicher Gerechtigkeit und der finanziellen Absicherung der Erben finden werden. Gerade das Familienheim hat eine emotionale Bedeutung, die nicht allein in Zahlen gefasst werden kann. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass auch andere Vermögenswerte eine faire Behandlung verdienen. Die anstehenden Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts könnten den Weg für eine tiefgreifende Reform ebnen.

Die verborgenen Mechanismen der Pharmaindustrie – Ein Insider packt aus

Tino Seidemann, Apotheker in Düsseldorf, hat mit seinem Buch „Die Manipulation der Pharmaindustrie“ eine öffentliche Debatte angestoßen. Darin beschreibt er die Konflikte, die viele Apotheker zwischen ihrer Rolle als Heilberufler und den Anforderungen des Handels erleben. Seidemann, der seit sieben Jahren in der Apotheke arbeitet, sieht die zunehmende Kommerzialisierung und den Fokus auf den Verkauf als Hauptursachen für diesen Widerspruch. Er berichtet, dass Apotheker häufig gezwungen sind, Entscheidungen zu treffen, die weniger auf das Wohl der Patienten, sondern auf wirtschaftliche Überlegungen abzielen.

In seinem Buch wirft er Fragen auf, die vielen Verbrauchern im Alltag nicht bewusst sind: Wie entstehen Preise für Arzneimittel? Warum sind manche Medikamente oft nicht verfügbar? Was steckt hinter dem Austausch von Präparaten in Apotheken? Diese Themen sollen nicht nur Missstände aufzeigen, sondern Patienten auch helfen, ein besseres Verständnis für den Arzneimittelmarkt zu entwickeln. Seidemann sieht die Apotheke als eine zentrale Anlaufstelle für gesundheitliche Fragen und fordert, dass ethische Grundsätze stärker in den Vordergrund rücken.

Besondere Kritik übt er an der engen Verflechtung zwischen Apotheken und der Pharmaindustrie. Seidemann spricht von „schwarzen Schafen“ im Apothekenwesen, bei denen der Verkauf im Vordergrund steht und die Beratung in den Hintergrund rückt. Er fordert mehr Transparenz und ein Umdenken in der Branche. Für ihn sollte der Fokus der Apothekenarbeit immer auf der bestmöglichen Betreuung der Patienten liegen.

Ein weiterer Schwerpunkt seines Buches ist der problematische Einfluss der Pharmaindustrie auf den Apothekenalltag. Anhand konkreter Beispiele wie dem Diabetesmedikament Ozempic zeigt er, wie fragwürdig die Prioritäten zwischen lebenswichtigen Medikamenten und deren Nutzung als Lifestyle-Produkte gesetzt werden. Zudem kritisiert er die Preisdumping-Politik bei rezeptfreien Medikamenten wie Nasensprays, die seiner Ansicht nach den verantwortungsvollen Umgang mit Arzneimitteln gefährdet.

Seidemann hat das Buch auch aus persönlicher Frustration geschrieben. Die Erwartungen, die er während seines Studiums an den Beruf des Apothekers hatte, haben sich in der Praxis als schwer umsetzbar erwiesen. Nach jahrelangem Studium und harter Arbeit war er enttäuscht, dass Apotheker in vielen Fällen auf die Rolle von „besseren Preisauskünften“ reduziert werden. Viele seiner Kolleginnen und Kollegen teilen diese Frustration, die sich in der Abwanderung aus den Apotheken in die Pharmaindustrie zeigt.

Trotz seiner kritischen Haltung betont Seidemann, dass er Apotheken nicht pauschal verurteilen will. Vielmehr geht es ihm darum, ein Bewusstsein für die bestehenden Probleme zu schaffen und Patienten zu ermutigen, ihre Gesundheit eigenverantwortlicher zu gestalten. Seine Tipps für die Apothekenwahl sollen Verbrauchern dabei helfen, die Qualität der Beratung besser einschätzen zu können.

Mit seinem Buch hat Tino Seidemann eine wichtige Diskussion über die Rolle der Apotheken und den Einfluss der Pharmaindustrie angestoßen. Es bleibt abzuwarten, ob seine Kritik langfristig zu einem Umdenken in der Branche führen wird.

Tino Seidemanns Buch „Die Manipulation der Pharmaindustrie“ ist ein mutiger Schritt, um den Finger in die Wunde zu legen. Seine Kritik an den Missständen in der Apothekenbranche ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch dringend notwendig. In einer Zeit, in der die Kommerzialisierung des Gesundheitssystems unaufhaltsam voranschreitet, erinnert Seidemann an die ethische Verantwortung, die der Apothekerberuf mit sich bringt.

Die zentrale Botschaft seines Buches – dass der Mensch und nicht der Verkauf im Mittelpunkt stehen muss – sollte für die gesamte Branche ein Weckruf sein. Apotheker stehen nicht nur für die Ausgabe von Medikamenten, sondern für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Patienten. Es ist bedenklich, wenn diese Rolle durch ökonomischen Druck immer weiter eingeschränkt wird.

Seinem Appell für mehr Transparenz und bessere Beratung kann man nur zustimmen. Die zunehmende Abhängigkeit von der Pharmaindustrie und der Fokus auf Verkaufszahlen darf nicht das Bild des Apothekerberufs bestimmen. Es braucht eine Rückbesinnung auf das Wesentliche: die optimale Betreuung der Patienten.

Seidemanns Buch könnte ein Anstoß sein, die Debatte über die Rolle von Apotheken und deren Verantwortung in der Gesundheitsversorgung neu zu entfachen. Es ist an der Zeit, die ethischen Grundsätze des Heilberufs wieder in den Mittelpunkt zu rücken und sich vom reinen Verkaufsdenken zu lösen.

Wer zahlt die Zeche? Finanzierung der Sozialkassen vor dem Kollaps

Die Finanzierung der deutschen Sozialkassen steht vor einer immer größer werdenden Herausforderung. Die steigenden Ausgaben für Renten, Gesundheit und Pflege sowie die zunehmenden Kosten im Bereich der Arbeitslosenversicherung setzen das bisherige Modell unter Druck. Experten warnen seit Jahren, dass ohne grundlegende Reformen das System langfristig nicht tragfähig sein wird. Vor allem der demografische Wandel führt dazu, dass immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Auch die Ausgaben im Gesundheitswesen steigen stetig, nicht zuletzt aufgrund des medizinischen Fortschritts und der Alterung der Gesellschaft.

Der Bund greift bereits massiv in die Finanzierung der Sozialkassen ein, um Defizite auszugleichen. Doch das reicht nicht aus, um die langfristige Stabilität zu sichern. Viele Experten fordern daher eine Reform des Sozialversicherungssystems. Diskutiert wird unter anderem, ob auch Selbständige und Beamte stärker in das System einbezogen werden sollten, um die Finanzierung breiter abzustützen. Kritiker dieser Idee befürchten jedoch, dass eine solche Erweiterung das Problem nur verschieben und keine dauerhafte Lösung bringen würde.

Auch eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen sowie Kapitalerträge wird immer wieder ins Gespräch gebracht. Doch auch hier sind die Meinungen geteilt. Während die einen argumentieren, dass diejenigen mit hohen Einkommen einen größeren Beitrag leisten sollten, warnen andere vor einer Überbelastung der Leistungsträger der Gesellschaft, was letztlich das Wirtschaftswachstum bremsen könnte.

Die Diskussionen über die Zukunft der Sozialkassen dürften in den kommenden Jahren weiter an Fahrt aufnehmen. Klar ist: Ohne Reformen wird das System auf lange Sicht nicht stabil bleiben. Die Frage, wer die Last der steigenden Kosten tragen soll, bleibt jedoch umstritten.

Die Debatte über die Finanzierung der Sozialkassen ist längst überfällig. Seit Jahren ist bekannt, dass das System an seine Grenzen stößt. Dennoch wird häufig nur über kurzfristige Maßnahmen diskutiert, statt nachhaltige Reformen anzugehen. Die Politik muss sich endlich der unangenehmen Wahrheit stellen: Ein Weiter-so wird nicht ausreichen. Der demografische Wandel, medizinische Fortschritte und die immer älter werdende Gesellschaft verlangen nach einer Neuaufstellung der Sozialversicherungen.

Es ist nicht nur eine Frage der Fairness, ob bestimmte Gruppen wie Beamte und Selbständige in das System einbezogen werden. Es geht um die langfristige Stabilität und Solidarität innerhalb der Gesellschaft. Gleichzeitig dürfen jedoch nicht immer wieder die gleichen Gruppen, insbesondere die arbeitende Mittelschicht, stärker belastet werden. Stattdessen sollte über neue Finanzierungsmodelle nachgedacht werden, die auf einer breiteren Basis beruhen.

Die Politik muss jetzt handeln, bevor das System kollabiert. Es wird Zeit, dass die Frage, wer das alles bezahlen soll, nicht nur gestellt, sondern endlich beantwortet wird – und zwar mit tragfähigen und nachhaltigen Lösungen.

Deutsche Apotheken distanzieren sich von Elektroautos: Die Rückkehr alternativer Technologien

Seit dem Ende der staatlichen Förderung von Elektroautos erleben viele deutsche Apotheken einen deutlichen Rückgang des Interesses an rein batteriebetriebenen Fahrzeugen. Vor allem die steigenden Anschaffungskosten und die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der Ladeinfrastruktur haben dazu geführt, dass Elektroautos für viele Apotheker unattraktiver geworden sind. Diese Entwicklung steht im starken Kontrast zu den vergangenen Jahren, in denen Elektrofahrzeuge aufgrund von Prämien und Steuervorteilen boomen konnten. Doch mit dem Wegfall der staatlichen Subventionen zeigt sich ein Rückgang der Verkäufe in der Branche.

Apotheken setzen zunehmend auf alternative Technologien, die in der Praxis wirtschaftlicher erscheinen. Hybridfahrzeuge, insbesondere Plug-in-Hybride, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie die Vorteile von Elektro- und Verbrennungsmotoren kombinieren und so Flexibilität bieten. Hierbei spielen asiatische Hersteller, insbesondere aus Japan und Korea, eine dominante Rolle, während deutsche Automobilhersteller im Bereich der Plug-in-Hybride oft das Nachsehen haben. Für Apotheker, die häufig lange Strecken fahren müssen, bietet diese Technologie die Möglichkeit, kurze Strecken elektrisch und längere Strecken mit herkömmlichem Treibstoff zu bewältigen.

Der Wandel der Nachfrage wirft jedoch Fragen zur langfristigen Zukunft der Elektromobilität auf. Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt, die ohne eine breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen kaum erreichbar scheinen. Dennoch ist es offensichtlich, dass der Markt nicht ausschließlich durch politische Vorgaben, sondern auch durch die tatsächlichen Bedürfnisse und die Kostenstruktur der Verbraucher geprägt wird. Für viele Apotheken sind die Kosten für Elektrofahrzeuge, insbesondere für die Ladeinfrastruktur, ein entscheidender Faktor bei der Wahl der Mobilitätslösung.

Mit dem Rückzug vom Elektroauto verschiebt sich der Fokus zunehmend auf nachhaltige, aber zugleich praktische Lösungen. Apothekenbetreiber, die auf Effizienz und Kostensenkung setzen, bleiben dabei aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien, suchen aber weiterhin nach Lösungen, die sich im Alltag bewähren. Der Preis bleibt dabei oft das zentrale Argument – und genau hier punkten derzeit Plug-in-Hybride.

Der Rückzug der Apotheken vom Elektroauto ist ein Weckruf für die deutsche Automobilindustrie und die Politik. Während die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche Zukunft angepriesen wird, zeigt sich in der Realität ein anderes Bild: Die reine Batterie-Technologie ist für viele Verbraucher, darunter auch Apotheker, schlichtweg zu teuer und zu unpraktisch.

Plug-in-Hybride bieten hier einen Kompromiss, der in der Praxis besser funktioniert, zumindest solange die Ladeinfrastruktur nicht flächendeckend ausgebaut ist. Der Staat kann nicht auf Dauer Fördermittel bereitstellen, um eine Technologie zu stützen, die den Bedürfnissen vieler nicht gerecht wird. Es bedarf einer umfassenden Anpassung – von der Ladeinfrastruktur bis hin zu den Fahrzeugpreisen – damit Elektrofahrzeuge tatsächlich den Massenmarkt erreichen.

Apotheken, die als wichtige Dienstleister tagtäglich auf Mobilität angewiesen sind, setzen klare Signale: Wirtschaftlichkeit und Alltagstauglichkeit haben Vorrang vor ideologischen Zielsetzungen. Die Frage ist, ob die deutsche Autoindustrie rechtzeitig auf diesen Paradigmenwechsel reagieren wird oder ob weiterhin ausländische Hersteller die Nase vorn behalten.

Krafttraining für Frauen ab 40: Warum Muskelaufbau und Hormone eng verbunden sind

Regelmäßiges Krafttraining gewinnt für Frauen ab 40 Jahren an besonderer Bedeutung, da der Körper in diesem Alter anfängt, vermehrt Muskelmasse abzubauen. Besonders in den Wechseljahren beschleunigt sich dieser Prozess, und die Auswirkungen auf den Körper sind weitreichend. Ein gezieltes Muskeltraining kann nicht nur den Verlust der Muskulatur ausgleichen, sondern hat auch positive Effekte auf den Hormonhaushalt.

Bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Muskelabbau, und ohne aktives Gegensteuern durch Training verlieren Menschen im Durchschnitt 0,3 bis 1 Prozent ihrer Muskelmasse pro Jahr. Bei Frauen in der Menopause kann dieser Abbau noch schneller verlaufen: Zwischen 50 und 70 Jahren verlieren sie bis zu 30 Prozent ihrer Muskulatur. Diese Entwicklung bleibt oft unbemerkt, ist jedoch mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden. Der Verlust von Muskelkraft und -funktion kann zu Gebrechlichkeit, Schwäche und Störungen des Gleichgewichts führen, was wiederum das Risiko für Stürze und Knochenbrüche erhöht.

Neben den physischen Vorteilen wirkt sich Krafttraining auch positiv auf das hormonelle Gleichgewicht aus. Muskelkontraktionen steigern die Insulinsensitivität, was den Blutzuckerspiegel stabilisiert. Dies ist insbesondere für Frauen von Vorteil, die ein erhöhtes Risiko für Diabetes haben. Gleichzeitig fördert Krafttraining die Produktion von Testosteron und Wachstumshormonen, die beide eine zentrale Rolle für die Knochengesundheit spielen. Osteoporose, die bei Frauen nach den Wechseljahren häufiger auftritt, betrifft rund 20 Prozent der Frauen über 50 Jahre und führt oft zu Frakturen.

Eine weitere zentrale Funktion der Muskulatur ist die Produktion von Myokinen, hormonähnlichen Botenstoffen, die während der Muskelkontraktion freigesetzt werden. Diese Substanzen haben entzündungshemmende Effekte und können sowohl im akuten Krankheitsstadium helfen als auch präventiv wirken, indem sie das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose senken.

Insgesamt wird deutlich, dass Krafttraining für Frauen in der zweiten Lebenshälfte weit mehr als nur eine Maßnahme zur körperlichen Fitness ist. Es stärkt nicht nur die Muskeln, sondern wirkt sich auch positiv auf den Hormonhaushalt aus und schützt langfristig vor altersbedingten Krankheiten. Dies macht es zu einem essenziellen Bestandteil eines gesunden Lebensstils.

Die Bedeutung von Krafttraining für Frauen ab 40 wird nach wie vor unterschätzt. Während viele noch immer ausschließlich auf Ausdauersportarten setzen, wird der Muskelaufbau häufig vernachlässigt. Dabei zeigt sich immer deutlicher, wie essenziell gezieltes Krafttraining für die Erhaltung der Gesundheit ist. Besonders Frauen in der Menopause profitieren davon, nicht nur um den Abbau von Muskelmasse zu verlangsamen, sondern auch um das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren und Osteoporose vorzubeugen. Diese Erkenntnisse sollten als Motivation dienen, die Wichtigkeit von Krafttraining in den Fokus der öffentlichen Diskussion zu rücken.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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