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Apotheken-Nachrichten von heute - Update

Aktuelle Entwicklungen und Debatten in der Apothekenlandschaft – Von Gesundheitsreformen bis zur DNA-Verunreinigungsdebatte

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Willkommen zu den aktuellen Apotheken-Nachrichten! Diese Ausgabe bietet Einblicke in die hitzige Debatte um Gesundheitsreformen, die Revision im Fall Tandler, Fortschritte in der Diabetesbehandlung, Herausforderungen bei Apotal und Unsicherheiten bezüglich Honorar-Umverteilungen. Die ABDA warnt vor möglichen Gefährdungen der Arzneimittelversorgung, während das Paul-Ehrlich-Institut Klarheit in der Diskussion um angebliche DNA-Verunreinigungen in mRNA-Impfstoffen schafft. Bleiben Sie informiert über aktuelle Entwicklungen in der Apothekenwelt!

Apotheker lehnen Gesundheitsreformpläne ab: Umfassende Kritik an Lauterbachs Vorschlägen

Im Zuge der jüngsten Reformvorschläge im Gesundheitswesen, präsentiert von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), zeigen sich Apothekerinnen und Apotheker äußerst kritisch. Die geplanten Veränderungen, darunter die Anpassung des Fixums, die Absenkung des Apothekenaufschlags, die Einführung der Telepharmazie und die Zulassung von Zweigapotheken, stoßen auf erheblichen Widerstand innerhalb der Berufsgruppe. Die Ergebnisse einer aktuellen Befragung, durchgeführt von aposcope, zeichnen ein Bild der Unzufriedenheit und Sorge innerhalb der Apothekenlandschaft.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hatte die Reformpläne als notwendige Maßnahmen zur Modernisierung und Effizienzsteigerung des Gesundheitswesens vorgestellt. Insbesondere sollte die Telepharmazie als innovativer Ansatz die Versorgung verbessern und Kosten senken. Jedoch zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass die Apothekerinnen und Apotheker diese Pläne keineswegs als zukunftsweisend empfinden.

Die Bewertung der Reformvorschläge fällt durchweg niedrig aus. Mit einer Durchschnittsnote von "5,29" bei den Inhaberinnen und Inhabern sowie den angestellten Approbierten, wird deutlich, dass die Pläne von Minister Lauterbach wenig Zustimmung finden. Sogar die pharmazeutisch-technischen Assistentinnen (PTA) und pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA), die etwas großzügiger mit einem "Ausreichend" bewerten, zeigen eine skeptische Haltung gegenüber den Reformen.

Die Befragung offenbart, dass die Kritik an den Reformplänen vielschichtig ist. Insbesondere die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Honorarumverteilung, die Zulassung von Filialen ohne Approbierte und die Telepharmazie werden von den Inhaberinnen und Inhabern mit einem klaren "Mangelhaft" bewertet. Dies spiegelt sich auch in der insgesamt negativen Einschätzung der Apothekerinnen und Apotheker wider, von denen 62 Prozent die Reformpläne negativ beurteilen.

Die Sorge um die Zukunft der Apotheken in Deutschland ist in den Ergebnissen der Befragung deutlich ablesbar. Die Mehrheit der Befragten ist der Überzeugung, dass die Pläne weder das Apothekensterben aufhalten noch die flächendeckende Versorgung sichern können. 83 Prozent sind der Meinung, dass die Reformen keine zusätzlichen Apotheken auf dem Land schaffen werden. Diese Einschätzungen zeugen von einem tiefen Misstrauen gegenüber den Zielen und der Effektivität der vorgeschlagenen Maßnahmen.

Besonders interessant ist die Unterscheidung zwischen Apothekenteams aus städtischen und ländlichen Gebieten. Teams aus ländlichen Regionen stehen den Reformplänen tendenziell noch skeptischer gegenüber als der Gesamtdurchschnitt. Dies unterstreicht die Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verschärfung der bereits bestehenden strukturellen Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Apotheken.

Die Frage nach dem Umgang der Apothekerverbände mit den Vorschlägen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zeigt ein klares Bild. Neun von zehn Apothekerinnen und Apothekern plädieren für eine ablehnende Haltung gegenüber den Reformplänen. Auch bei den PTA (58 Prozent) und PKA (63 Prozent) überwiegt die Zustimmung zu einer ablehnenden Position.

Als Reaktion auf die Reformpläne planen die Apothekerteams Proteste. Über 90 Prozent der Befragten sprechen sich für weitere Protestaktionen aus, wobei sich die Zustimmung über alle Berufsgruppen erstreckt. Die Mehrheit favorisiert bundesweite Aktionen, die im Januar (57 Prozent) oder im Februar (14 Prozent) beginnen sollen. Die Bereitschaft zu regionalen Aktionen und Streiks ist ebenfalls vorhanden, jedoch in geringerem Maße.

Die Apothekerinnen und Apotheker sind nicht nur entschlossen, ihren Unmut auszudrücken, sondern haben klare Vorstellungen davon, wie intensiv die Proteste ausfallen sollten. Die Bereitschaft, mindestens einmal pro Monat zu streiken, liegt bei 37 Prozent, während 23 Prozent für häufigere Streiks plädieren. Die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) würde sogar einen ganzen Tag schließen, wobei ein Viertel der Befragten sich für einen zweitägigen Streik ausspricht. Weitere 15 Prozent der Befragten würden sogar drei Tage schließen, und 11 Prozent zeigen sich bereit, noch länger zu streiken.

Insgesamt verdeutlicht die Befragung die Unzufriedenheit und Sorge innerhalb der Apotheker-Community bezüglich der vorgeschlagenen Reformpläne. Die klare Ablehnung der Vorschläge und die geplante Protestbereitschaft deuten auf eine angespannte Phase im Gesundheitswesen hin, in der Apothekerinnen und Apotheker für ihre Interessen und die Sicherung der Apothekenlandschaft kämpfen werden.

Revision eingereicht im Fall Masken-Millionärin Andrea Tandler

Im juristischen Drama um die Verurteilung der Masken-Millionärin Andrea Tandler und ihres Geschäftspartners N. wegen Steuerhinterziehung hat sich ein neues Kapitel aufgetan. Beide Angeklagten haben Revision gegen das Urteil des Landgerichts München I eingelegt, und nun wird der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe mit der Überprüfung beauftragt.

Die Verurteilung beruhte auf einer Vereinbarung zwischen Gericht und den Prozessbeteiligten, nachdem Tandler und N. umfangreiche Geständnisse abgelegt hatten. Diese Geständnisse hatten zur Verhängung von Haftstrafen geführt – vier Jahre und fünf Monate für Tandler und drei Jahre und neun Monate für N. Die Haftbefehle wurden unter Auflagen außer Vollzug gesetzt, und beide kamen vorübergehend auf freien Fuß, nachdem sie rund elf Monate in Untersuchungshaft verbracht hatten. Andrea Tandler hat angekündigt, zunächst gesundheitliche Probleme behandeln zu lassen.

Der Hintergrund der Verurteilung liegt in Tandlers Geschäften mit einem Schweizer Maskenlieferanten zu Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020. Für ihre Vermittlung von Geschäften mit Bundes- und Landesbehörden kassierte sie legal Provisionen in Höhe von fast 50 Millionen Euro. Die Verurteilung erfolgte jedoch aufgrund unkorrekter Versteuerung dieser Einnahmen, was zu Anklagen wegen Einkommens- und Gewerbesteuerhinterziehung führte. Das Gericht schätzte den wirtschaftlichen Schaden auf insgesamt 7,8 Millionen Euro.

Während des Prozesses gestanden beide Angeklagten, dass ihr gemeinsames Unternehmen erst Wochen nach den ursprünglichen Behauptungen gegründet wurde. Dies bildete die Grundlage für den Vorwurf der Einkommensteuerhinterziehung gegen Tandler. Zusätzlich versteuerten beide ihre Millionen aus den Maskengeschäften nicht in München, dem damaligen "Ort der Geschäftsleitung", sondern in Grünwald, wo die Gewerbesteuern deutlich niedriger ausfielen.

Andrea Tandler entschuldigte sich in ihren Schlussworten und betonte, dass sie ihre "Fehler" nicht wiederholen würde. Die Staatsanwaltschaft warf ihr jedoch ein überwiegend taktisch motiviertes Geständnis vor. Die Einreichung der Revision trotz Geständnissen und Zustimmung zur Verständigung mag überraschen, aber der Sprecher des Landgerichts unterstrich, dass die deutsche Strafprozessordnung die Möglichkeit vorsieht, auch nach einer Verständigung im Strafverfahren Rechtsmittel einzulegen. Nun bleibt abzuwarten, wie der Bundesgerichtshof über die Revision entscheiden wird und welche weiteren Entwicklungen diesen hochkarätigen Fall noch begleiten werden.

DDG setzt Maßstäbe in der Diabetesbehandlung: Aktualisierte Leitlinien und wegweisende Empfehlungen

In einem wegweisenden Schritt zur Optimierung der Diabetesbehandlung hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ihre Leitlinien für die Therapie von Diabetes mellitus, insbesondere Typ-1-Diabetes und Diabetes im Kindes- und Jugendalter, aktualisiert. Die kürzlich veröffentlichten Richtlinien repräsentieren einen Meilenstein im modernen Diabetesmanagement und reflektieren die rasante Entwicklung in der Diabetes-Technologie sowie die steigenden Herausforderungen für junge Patient:innen während des Übergangs von der pädiatrischen zur erwachsenen Gesundheitsversorgung.

Professor Dr. Thomas Haak, der die Aktualisierung der Leitlinie für Typ-1-Diabetes koordinierte, betonte die bedeutenden Fortschritte in der Therapie, insbesondere im Bereich der kontinuierlichen Glukosemessungen (CGM). Die Leitlinie hebt die CGM-Systeme als Standard für die Echtzeit-Überwachung des Gewebszuckers hervor, wobei die Integration von Insulinpumpen (AID) das Diabetesmanagement entscheidend verbessert. Trotz des Fehlens langfristiger Studien betont Haak die Wirksamkeit dieser Technologien, gestützt auf kurzfristige Studien und Erfahrungsberichte.

Die aktualisierte Leitlinie für Kinder und Jugendliche mit Diabetes legt einen besonderen Fokus auf die Anwendung moderner Diabetes-Technologien. Dr. Martin Holder, Koordinator der Aktualisierung, unterstreicht den positiven Einfluss auf das Leben von jungen Patienten und ihren Familien. Diese Technologien erleichtern nicht nur die Stoffwechselkontrolle, sondern ermöglichen auch eine nahtlose Integration in den Schulalltag durch Funktionen wie Follower-Funktionen und Warnungen.

Ein bemerkenswertes neues Kapitel widmet sich der Phase der Transition, dem Übergang von der pädiatrischen zur erwachsenen Gesundheitsversorgung. Dr. Ralph Ziegler, Leitlinien-Koordinator, erklärt, dass diese Phase oft von einer Verringerung der elterlichen Hilfe begleitet wird, da von den jungen Erwachsenen mehr Selbstverantwortung erwartet wird. Die Leitlinie bietet wertvolle Empfehlungen, um sicherzustellen, dass während dieser Übergangszeit eine angemessene Behandlung erfolgt, damit die Patient:innen ein möglichst normales Leben führen können.

Die Erweiterung der Leitlinie um Kapitel zu Telemedizin, Ernährungstherapie, Risikofaktoren, Früherkennung und Prävention spiegelt die ganzheitliche Herangehensweise der DDG wider. Ziegler hebt hervor, dass diese Erweiterungen notwendig sind, um den ständig wachsenden Herausforderungen in der Diabetesbehandlung gerecht zu werden.

Insgesamt plant die DDG weitere wegweisende Aktualisierungen, darunter Leitlinien zu Gestationsdiabetes, Diabetes im Alter und Diabetes im Straßenverkehr. Zudem befinden sich 28 Praxisempfehlungen in der Überarbeitung, die voraussichtlich auf der Herbsttagung der DDG im November 2024 veröffentlicht werden. Diese kontinuierlichen Anstrengungen der DDG spiegeln ihren Einsatz für eine verbesserte Lebensqualität der Patient:innen wider und setzen neue Standards in der Diabetesbehandlung.

Kontroverse um Apothekenreform: LAV-Vorsitzender kritisiert Lauterbachs Pläne als "toxisches Angebot

In einer aufsehenerregenden Entwicklung der aktuellen Gesundheitsdebatte hat der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes Niedersachsen (LAV), Berend Groeneveld, die von Karl Lauterbach präsentierten Pläne zur Apothekenreform als "toxisches Angebot" und als "apothekenfeindlich" bezeichnet. Die scharfe Kritik des Verbandsvorsitzenden wirft nicht nur einen Schatten auf die vorgeschlagenen Maßnahmen, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Wertschätzung und Unterstützung des Berufsstandes auf.

Groeneveld beklagt in seiner Stellungnahme eine eklatante Missachtung des gesamten Apothekenberufs durch die vorgeschlagenen Eckpunkte. Er wirft Lauterbach vor, kein Freund der Apothekerinnen und Apotheker zu sein und hebt hervor, dass die Pläne keineswegs als Signal zur Stärkung der Apothekerschaft dienen, sondern vielmehr eine finanzielle Schwächung der Apotheken nach sich ziehen werden.

Ein zentraler Kritikpunkt des LAV-Vorsitzenden ist die als "haarsträubend" bezeichnete Idee einer Apotheke ohne Approbierte. Groeneveld argumentiert vehement, dass dies im Widerspruch zu dem staatlichen und gesellschaftlichen Ziel der sicheren Arzneimittelversorgung steht, welches als Hoheitsaufgabe vom Staat übertragen wurde. Er betont, dass eine Apotheke nur mit einer Apothekerin oder einem Apotheker existieren könne, analog zu Arztpraxen, die auf die Präsenz von Ärztinnen und Ärzten angewiesen sind.

Ein weiterer Fokus der Kritik liegt auf der finanziellen Umverteilung im vorgeschlagenen System. Groeneveld hinterfragt, wie Geld effektiv umverteilt werden könne, wenn das Gesamtsystem bereits finanziell unzureichend sei. Er warnt vor den absehbaren Folgen, die mittelfristig zu einer weiteren finanziellen Schwächung der Apotheken führen würden. Die Kritik des Verbandsvorsitzenden richtet sich auch gegen die vermeintliche Unkenntnis finanzieller Zusammenhänge und Strukturen seitens Lauterbachs.

Besondere Empörung ruft die Tatsache hervor, dass allen relevanten Gesundheitsberufen vom Bundesgesundheitsministerium mehr Geld für die Bewältigung von Herausforderungen in den Bereichen Krieg, Inflation, Energiepreise, Personalkosten und Lieferkettenproblematik zugestanden werde – mit Ausnahme der Apotheken. Groeneveld fordert vehement eine direkte Investition von Geldern in das Gesundheitssystem, insbesondere in das Apothekensystem, um dessen Stabilität und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.

Im Rahmen der Debatte wurden auch konkrete Pläne Lauterbachs skizziert. Dazu zählen unter anderem eine geplante Erhöhung der Zuschläge für den Notdienst um rund 30 Prozent, eine Senkung des erhöhten Apothekenabschlags sowie Anpassungen in der prozentualen Anteile der Apothekenvergütung. Das Fixum soll laut Medienberichten auf 8,54 Euro im Jahr 2025 und 8,73 Euro im Jahr darauf steigen. Eine kontroverse Maßnahme sieht vor, dass berufserfahrene PTA zeitweise ohne Approbierte vor Ort die Apotheke öffnen dürfen, unter Bereitstellung von Telepharmazie.

Die Debatte um die Apothekenreform hat somit nicht nur eine ideologische Kluft zwischen Apothekerschaft und politischen Entscheidungsträgern offengelegt, sondern auch grundlegende Fragen zur Zukunft und Struktur des deutschen Gesundheitssystems aufgeworfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese kontroverse Diskussion weiterentwickeln wird und inwiefern die politischen Entscheidungsträger auf die Bedenken und Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker reagieren werden.

Probleme bei Apotal: Kunden beklagen erneut Lieferverzögerungen und mangelhaften Service

Die Versandapotheke Apotal, betrieben von der Bad-Apotheke in Bad Rothenfelde, sieht sich erneut mit einer Welle von Kundenbeschwerden konfrontiert. Bereits vor einem Jahr hatte die Apothekerkammer Niedersachsen auf Unregelmäßigkeiten hingewiesen, doch scheint sich die Situation seither nicht verbessert zu haben. Kundenberichten zufolge dauert es immer noch unverhältnismäßig lange, bis Bestellungen bearbeitet werden, und der Kundenservice erweist sich als schwer erreichbar.

Der Inhaber der Bad-Apotheke, Henning Fichter, hat sich bislang nicht zu den aktuellen Vorfällen geäußert. Auch auf der offiziellen Facebook-Seite von Apotal bleiben Kundenbeschwerden unbeantwortet, was die Verärgerung der Kunden weiter verstärkt. Wiederkehrende Kommentare auf der Plattform reichen von unvollständigen Lieferungen bis hin zu erheblichen Wartezeiten bei der Hotline. Ein Kunde äußert sogar den Verdacht von Betrug: "Man versendet nur die Hälfte der bezahlten Ware! Hotline nach 30 min Wartezeit keinen erreicht! Das grenzt an Betrug."

Positive Bewertungen, die eine schnelle Lieferung und zufriedenstellenden Service hervorheben, sind auf Plattformen wie Trustpilot und Medizinfuchs vorhanden. Jedoch überwiegen eindeutig die negativen Beispiele. Ein aktueller Kommentar beschwert sich nicht nur über die telefonische Nichterreichbarkeit, sondern weist auch auf mangelhafte Verpackung hin, die zu undichten, reklamierten Artikeln führt. Die Kritik erstreckt sich sogar auf das Personal, dem Unfreundlichkeit vorgeworfen wird.

Trotz der Übernahme durch DocMorris vor drei Jahren für 75 Millionen Euro scheinen sich die Schwierigkeiten bei Apotal fortzusetzen. Henning Fichter, der durch die Transaktion auch Aktionär von Zur Rose wurde, bleibt zunächst als Berater im Unternehmen. Sein Sohn Henning hat die leitende operative Funktion der übernommenen Aktivitäten übernommen und sollte weiterhin als Geschäftsführer des Diabetes-Bereichs tätig sein.

Die Apothekerkammer Niedersachsen ist bereits im Austausch mit Henning Fichter aufgrund der anhaltenden Kundenprobleme. Informationen deuten darauf hin, dass es zu Lieferverzögerungen und einer eingeschränkten telefonischen Erreichbarkeit kommt. Die Kammer hat angekündigt, den Inhaber zu dem Sachverhalt zu hören und eine Stellungnahme einzufordern, bevor über weiteres Vorgehen entschieden wird. Bisher liegt jedoch keine offizielle Stellungnahme seitens Apotals vor, was die Gemüter der betroffenen Kunden weiter erhitzt.

Reform der Arzneimittelversorgung: Scharfe Kritik der Apothekerschaft an Lauterbachs Plänen

Inmitten kontroverser Diskussionen über die Reform der Arzneimittelversorgung in Deutschland steht die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) im Fokus. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) präsentierte kürzlich ein Eckpunktepapier, das weitreichende Veränderungen in der Apothekenlandschaft vorsieht. Die Reaktion der Abda auf diese Vorschläge wurde zunächst als zu zurückhaltend und ängstlich kritisiert. Insbesondere die Kommunikation der Verbandsspitze, angeführt von Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, geriet in die Kritik. Mitgliedsorganisationen sprachen gar von einem "Verrat", und ein von Overwiening veröffentlichtes Video wurde rasch aus dem Netz genommen.

Die erste offizielle Stellungnahme der Abda zum Eckpunktepapier ließ Experten und Mitglieder gleichermaßen unzufrieden zurück. Die Verhandlungsstrategie schien zu sanft angesichts der potenziellen Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung. Die Verbände hofften darauf, durch eine dynamischere Verhandlungslösung wenigstens einige Erfolge verbuchen zu können. Doch die Realität entpuppte sich als ernüchternd: Vier der aktivsten Verbände lehnten die Vorschläge umgehend ab, während der Rest zunächst in Verunsicherung verharrte.

Am Donnerstag veröffentlichte Overwiening eine Weihnachtsansprache, die jedoch aufgrund der eskalierenden Situation schnell wieder gelöscht wurde. In dieser Ansprache blickte sie auf das vergangene Jahr zurück, lobte Erfolge wie die Postkartenaktion und Demonstrationen, sprach jedoch auch die aktuelle Lage an. Hier betonte sie, dass die Arzneimittelversorgung trotz aller Schwierigkeiten zumindest ein Licht am Ende des Tunnels zeige. Doch die interne Diskussion in der Abda spitzte sich weiter zu, und der Geschäftsführende Vorstand sowie der Gesamtvorstand zeigten sich am Freitag "erschüttert und verärgert".

Overwiening äußerte sich nun öffentlich und warnte vor einem "Zerfall der Arzneimittelversorgung". Sie bezeichnete Lauterbachs Pläne als "Mogelpackung" und warf ihm vor, die Reform als Segen für kleine Landapotheken darzustellen, während alle Apotheken unter den vorgeschlagenen Maßnahmen leiden würden, sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten.

Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), warnte vor den finanziellen Auswirkungen der Reform. Er betonte, dass das vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegte Papier keinerlei sofortige Hilfen für die Apotheken enthalte. Hubmann kritisierte, dass das Apothekenhonorar seit 2013 nicht angepasst wurde und die Inflation sowie die Kosten für Apotheken seitdem erheblich gestiegen sind. Die vorgeschlagenen Maßnahmen des BMG sollen laut Hubmann frühestens 2025 greifen, was die chronische Unterfinanzierung der Apotheken weiter verschärfe.

Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), äußerte seine Bedenken bezüglich der Light-Filialen, die es ermöglichen sollen, dass teilweise keine Apothekerin oder Apotheker präsent sein muss. Er betonte die einzigartige pharmazeutische Expertise der Apothekerinnen und Apotheker, die durch diese Maßnahme gefährdet sei. Zudem warnte er vor möglichen Kündigungen von angestellten Apothekern unter wirtschaftlichem Druck, was zu einer Verschlechterung der Versorgung führen könnte.

Die Abda hat bereits eine vorläufige Analyse der Eckpunkte an alle Abgeordneten des Gesundheitsausschusses des Bundestages gesendet und plant für die ersten Wochen des neuen Jahres Gespräche mit den Abgeordneten, um ihre Bedenken weiter zu erläutern. Inmitten dieser Auseinandersetzung steht die Frage, inwiefern die Arzneimittelversorgung in Deutschland in Zukunft gewährleistet werden kann und welchen Einfluss die politischen Entscheidungen auf die Apothekenlandschaft haben werden.

Unklare Zukunft für Apotheken: Umverteilung der Honorare auf dem Prüfstand

Inmitten kontroverser Diskussionen über die geplante Umverteilung der Apothekenhonorierung geraten die vorgeschlagenen Änderungen zunehmend in die Kritik. Die im "Handelsblatt" veröffentlichten Zahlen, die als Grundlage für die Neugestaltung der Honorarstruktur dienen sollen, werden als unzureichend betrachtet und könnten weitreichende Konsequenzen für die Apothekenlandschaft mit sich bringen. Insbesondere die Berechnung der Festzuschlagsänderungen stößt auf Widerstand, da Zweifel an ihrer ausreichenden Kompensation für die Verluste durch den prozentualen Zuschlag bestehen.

Ein Blick auf die veröffentlichten Eckpunkte des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) gibt Anlass zur Vermutung, dass auch die Verantwortlichen in der Regierung die Schwächen der vorgeschlagenen Zahlen erkannt haben. Eine genaue Bezifferung der Festzuschläge fehlt im vorliegenden Papier, und es wird darauf hingewiesen, dass die Reduktion des prozentualen Zuschlags "1:1 für eine entsprechende Erhöhung des Festzuschlags" verwendet werden soll. Eine klare Stellungnahme zur Problematik steht jedoch noch aus.

Die Unsicherheit über die Zahlenbasis der geplanten Umverteilung zeigt sich bei genauerer Analyse der Daten des Notdienstfonds für 2022. Eine einfache Rechnung verdeutlicht, dass die vorgeschlagene Erhöhung des Festzuschlags um 38 Cent nicht ausreicht, um die Verluste durch den prozentualen Zuschlag zu kompensieren. Die Diskrepanz zwischen den vorgeschlagenen 286,7 Millionen Euro und den potenziell höheren Verlusten der Apotheken, basierend auf realen Umsätzen, wirft Fragen nach der Durchdachtheit der aktuellen Pläne auf.

Ein weiteres Problem liegt in Modellrechnungen, die auf einer Erhöhung des Festzuschlags um 38 Cent basieren. Diese führen zu falschen Schlussfolgerungen, da sie nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigen. Insbesondere der Einfluss des Kassenabschlags wird oft vernachlässigt, obwohl er eine entscheidende Rolle spielt und separat betrachtet werden muss, um die Konsequenzen der einzelnen Maßnahmen richtig einschätzen zu können.

Die potenziellen Auswirkungen einer korrigierten Umverteilung auf Apotheken mit unterschiedlichen Einkaufsprofilen werden in Betracht gezogen. Es wird erwartet, dass Apotheken mit überdurchschnittlichen Durchschnittseinkaufswerten von Rx-Arzneimitteln, insbesondere solche mit hochpreisigen Medikamenten, die größten Einbußen verzeichnen werden. Im Gegensatz dazu könnten Apotheken mit niedrigeren Durchschnittseinkaufswerten eine gewisse Entlastung erfahren. Die voraussichtlich geringe positive Wirkung der Umverteilung wird jedoch von den möglichen langfristigen negativen Auswirkungen überlagert.

Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die Umstellung von einer prozentualen auf eine feste Honorierung gelegt werden, die in der Vergangenheit bereits zu Problemen führte. Der mögliche verstärkte Effekt dieses Ansatzes könnte die Apotheken langfristig stärker belasten und die Inflation als zusätzlichen negativen Faktor ins Spiel bringen.

Zusätzlich zu den finanziellen Konsequenzen könnte die Umverteilung negative Anreize in bestimmten Versorgungssituationen schaffen. Apotheken mit ungünstigen Finanzierungsbedingungen könnten Schwierigkeiten haben, hochpreisige Rezepte zu bedienen, was zu lokalen Versorgungsengpässen führen könnte. Die Unsicherheit über die zukünftige Zinsentwicklung könnte diese Herausforderungen weiter verstärken.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die bisherigen Zahlen zur Umverteilung der Apothekenhonorare in ihrer aktuellen Form nicht überzeugend sind. Sollte das BMG keine umfassende Überarbeitung vornehmen, besteht die Gefahr, dass die angestrebte Umverteilung mehr Probleme schafft als löst. Die langfristigen Auswirkungen könnten minimalen Nutzen mit maximalen negativen Konsequenzen verbinden, was die Zukunft der Apotheken in Deutschland in ein ungewisses Licht rückt.

Apothekenreform: ABDA warnt vor Gefährdung der Arzneimittelversorgung

In einem brisanten Schreiben an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Bundestags hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ihre ernsten Bedenken gegenüber den Reformplänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) unter der Leitung von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) deutlich gemacht. Die Reformvorschläge, die am Mittwoch der ABDA-Spitze vorgestellt wurden und vorsehen, im Laufe des Jahres 2024 im Bundesrat und Bundestag beraten zu werden, stoßen auf erhebliche Kritik seitens der Standesvertretung.

Ein zentraler Streitpunkt ist die geplante Möglichkeit für pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA), vorübergehend die Funktion von Apothekern zu übernehmen, sofern der Apothekenleiter oder die Apothekenleiterin digital zugeschaltet werden kann. Die ABDA argumentiert vehement, dass keine andere Berufsgruppe die pharmazeutische Expertise von Apothekern ersetzen könne. Zusätzlich werden Haftungsfragen ins Feld geführt, insbesondere wenn Beratungen ohne approbierte Fachkraft stattfinden.

Ein weiteres schwerwiegendes Bedenken betrifft die Befürchtung, dass wirtschaftlich unter Druck stehende Apotheken dazu neigen könnten, Mitarbeiter zu entlassen, um unter dem bestehenden Kostendruck Geld zu sparen. Dies könnte zu einer deutlichen Verschlechterung der Arzneimittelversorgung führen, entgegen den wiederholten Zusicherungen von Minister Lauterbach, Leistungskürzungen für die Bevölkerung auszuschließen.

Besondere Aufmerksamkeit erfährt auch die fehlende sofortige finanzielle Unterstützung für Apotheken, abgesehen von einer marginalen Anhebung der Notdienstpauschale um 7 Cent. Die ABDA argumentiert überzeugend, dass das aktuelle Honorarniveau seit 2004 stagniere, während die Inflation in diesem Zeitraum um 38 Prozent und die Kosten in den Apotheken sogar um 60 Prozent gestiegen seien. Diese Schieflage müsse dringend durch eine sofort wirksame Finanzhilfe ausgeglichen werden, betont die ABDA.

Die Reformpläne sehen vor, den variablen Zuschlag des Honorars schrittweise von 3 Prozent auf 2 Prozent zu senken und im Gegenzug das Fixhonorar zu erhöhen, um insgesamt kostenneutral zu bleiben. Die ABDA kontert, dass dies nicht nur finanziell nicht neutral sei, sondern sogar zu einer Kürzung der Vergütung führen könnte. Insbesondere kleine Apotheken würden unter diesen Umständen hochpreisige Arzneimittel nicht mehr vorhalten können, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Versorgung für Patientinnen und Patienten führen würde.

Die ABDA-Präsidentin, Gabriele Regina Overwiening, kritisiert scharf den als "Taschenspielertrick" bezeichneten Versuch von Minister Lauterbach, die Schwächung der Apotheken als Vorteil für die Versorgung darzustellen. Trotz einiger positiver Elemente in den Reformplänen, wie der Möglichkeit für Apotheken, ihr Honorar künftig direkt mit den Krankenkassen auszuhandeln, appelliert Overwiening eindringlich an die politischen Entscheidungsträger, die Pläne nicht ohne kritische Prüfung zu akzeptieren.

In einem letzten, besorgniserregenden Appell betont die ABDA, dass das BMG eine Abkopplung der Apotheken von der wirtschaftlichen Entwicklung zulassen könnte, was nach Ansicht der Standesvertretung zu einer weiteren Verschlechterung der Situation führen würde. Die Apotheken müssten endlich eine angemessene finanzielle Unterstützung erhalten, um ihre essenzielle Rolle in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung aufrechterhalten zu können. Die ABDA ruft die politischen Parteien, insbesondere die SPD, sowie die Bevölkerung dazu auf, die vorgeschlagenen Maßnahmen kritisch zu hinterfragen und nicht ohne weiteres zu akzeptieren.

Klärung durch das Paul-Ehrlich-Institut: Diskussion um angebliche DNA-Verunreinigungen in mRNA-Impfstoffen

Inmitten anhaltender Spekulationen und Besorgnisse über angebliche DNA-Verunreinigungen in mRNA-Impfstoffen, nimmt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) eine entscheidende Stellungnahme vor. Die Diskussion wurde durch ein zweifelhaftes Warnschreiben des "Medizinischen Behandlungsverbunds" (MBV) ausgelöst, welches mittlerweile rechtliche Schritte nach sich zog. Die Verunsicherung in der Bevölkerung bleibt, und das PEI reagiert darauf mit gezielten Informationen für medizinische Fachkreise, um Klarheit zu schaffen.

Bereits in vorherigen Berichten wurde ausführlich über die Thematik berichtet, die nun durch das PEI aufgegriffen wird. Die Behörde betont, dass die Analyse auf Rest-DNA nur dann sinnvoll ist, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, darunter die Einhaltung des Haltbarkeitsdatums der Proben und sachgemäße Lagerung. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die angewandte Methodik wissenschaftlich aussagekräftig sein muss, insbesondere wenn die Messung am Endprodukt, dem Impfstoff-Präparat, erfolgt. Bei mRNA-Impfstoffen sind Komponenten enthalten, die die Methodik beeinflussen können, weshalb die Prüfung am Wirkstoff (Drug Substance), also der mRNA, durchgeführt wird.

Die aktuellen Diskussionen beziehen sich auf zwei Preprints, veröffentlicht von kanadischen Forschenden im April 2023 und Oktober 2023. Das PEI kritisiert diese Daten als mangelhaft, insbesondere in Bezug auf wichtige Punkte. Gleichzeitig betont die Behörde, dass in den mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 ausschließlich Restmengen von Plasmid-DNA bakteriellen Ursprungs vorhanden sein können. Diese bakterielle DNA ist im menschlichen Organismus funktionslos, wie das PEI ausdrücklich feststellt.

Die regulatorischen Prinzipien werden vom PEI betont, indem darauf hingewiesen wird, dass Impfstoffe so wenig Verunreinigungen wie möglich aufweisen sollten. Theoretische Risiken sollen dabei weitestgehend reduziert werden, und dazu sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen, wie die Degradation hochmolekularer DNA durch Behandlung mit einer DNase. Während des Herstellungsprozesses wird zudem wiederholt auf genomische Rest-DNA aus Bakterien sowie auf Rest-Plasmid-DNA getestet.

Die Behörde macht deutlich, dass die Untersuchung auf Rest-DNA nicht Teil der experimentellen OMCL-Testung (Official Medicines Control Laboratory) ist. Diese Tests sind entscheidend für die Freigabe jeder Charge von zugelassenen Impfstoffen und umfassen spezifische Labor-Wirksamkeits- und -Sicherheitsparameter. Sie erfolgen parallel zur Nutzen-Risiko-Bewertung im Zulassungsverfahren.

Neben der experimentellen OMCL-Testung spielt die Prüfung der Herstellungsdokumentation (Lot Release Protocol, LRP) eine zentrale Rolle im Rahmen der amtlichen Chargenfreigabe. Die verwendeten analytischen Methoden, einschließlich derjenigen zur Bestimmung von DNA-Restmengen, sind in den Zulassungsdossiers der zugelassenen mRNA-Impfstoffprodukte genau beschrieben und müssen entsprechend durchgeführt werden.

Insgesamt bekräftigt das PEI seine Rolle als Informationsquelle, um die Verunsicherung in der Bevölkerung zu mindern und klare Fakten im Zusammenhang mit mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 bereitzustellen. Es unterstreicht die Notwendigkeit, wissenschaftlich fundierte Methoden anzuwenden und regulatorische Standards zu erfüllen, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Impfstoffe zu gewährleisten.

Kommentar:

Die überwältigende Ablehnung der Gesundheitsreformpläne durch Apothekerinnen und Apotheker spiegelt tiefe Bedenken über die Zukunft der Branche wider. Die klare Bewertung mit "Mangelhaft" und die geplante Protestbereitschaft zeigen, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen von Bundesgesundheitsminister Lauterbach wenig Zuspruch finden. Die bevorstehenden Protestaktionen signalisieren eine entschlossene Standpunktverteidigung der Apotheken gegenüber Reformen, die als unzureichend und bedrohlich für die flächendeckende Versorgung wahrgenommen werden.

Die Einreichung der Revision im Fall Andrea Tandler wirft weitere Schatten auf ein bereits komplexes rechtliches Geschehen. Trotz umfassender Geständnisse und einer Verständigung mit dem Gericht setzen die Angeklagten auf die Überprüfung durch den Bundesgerichtshof. Die Hintergründe der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Maskengeschäften werfen weiterhin Fragen auf. Die kommenden Entscheidungen könnten wegweisend für ähnliche Fälle sein.

Die aktualisierten Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft markieren einen bedeutsamen Schritt im modernen Diabetesmanagement. Die Fokussierung auf kontinuierliche Glukosemessungen und innovative Technologien verspricht nicht nur verbesserte Therapieoptionen, sondern auch eine erleichterte Integration junger Patient:innen in ihren Alltag. Die spezielle Berücksichtigung der Transition von der pädiatrischen zur erwachsenen Versorgung unterstreicht das Streben nach einer nahtlosen und effektiven Behandlung über alle Lebensphasen hinweg. Insgesamt setzen diese Leitlinien neue Maßstäbe und zeigen das Engagement der DDG für eine ganzheitliche Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Diabetes.

Die kontroverse um die Apothekenreform zeigt deutlich, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen von Lauterbach auf massiven Widerstand stoßen. Groenevelds Kritik am "toxischen Angebot" unterstreicht die Sorge um eine finanzielle Schwächung der Apotheken. Die Idee einer Apotheke ohne Approbierte erscheint als Bruch mit dem Prinzip der sicheren Arzneimittelversorgung. Die Debatte verdeutlicht nicht nur Differenzen zwischen Politik und Apothekerschaft, sondern wirft auch die Frage auf, wie eine nachhaltige Stärkung des Gesundheitssystems erreicht werden kann.

Die wiederholten Kundenbeschwerden über Apotal werfen erneut ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Versandapotheke. Von Lieferverzögerungen bis zu unzureichendem Kundenservice reichen die Vorwürfe. Obwohl positive Bewertungen existieren, dominieren die negativen Erfahrungen. Die Inhaber, allen voran Henning Fichter, sind bisher stumm geblieben. Die Apothekerkammer Niedersachsen prüft die Angelegenheit, während die Kunden weiterhin auf eine offizielle Stellungnahme warten. Ein klarer Handlungsbedarf seitens Apotal, insbesondere in puncto Transparenz und Serviceoptimierung, ist unverkennbar.

Die vorgeschlagene Umverteilung der Apothekenhonorare wirft erhebliche Zweifel auf. Die im "Handelsblatt" genannten Zahlen scheinen unzureichend, und die fehlerhafte Berechnung der Festzuschläge hinterlässt Unsicherheit. Selbst bei einer korrekten Umverteilung drohen minimale Förderungseffekte und maximale langfristige Belastungen für die Apotheken. Eine umfassende Überarbeitung seitens des BMG ist dringend erforderlich, um potenzielle Probleme zu vermeiden und eine nachhaltige Lösung zu gewährleisten.

Die Reformpläne von Gesundheitsminister Lauterbach zur Arzneimittelversorgung stoßen auf scharfe Kritik der Apothekerschaft. Die anfängliche Zurückhaltung der Abda wurde zu Recht bemängelt, und die Warnungen vor einem möglichen "Zerfall der Arzneimittelversorgung" sind ernst zu nehmen. Die fehlende sofortige Hilfe und die chronische Unterfinanzierung der Apotheken sind zentrale Anliegen. Die Bedenken bezüglich Light-Filialen und drohenden Kündigungen von Apothekern unter wirtschaftlichem Druck werfen die Frage nach der langfristigen Versorgungsqualität auf. Es ist entscheidend, dass die Politik nun konkrete Maßnahmen ergreift, um die Apotheken zu unterstützen und eine nachhaltige Arzneimittelversorgung zu gewährleisten.

Die gendergerechte Anpassung des Pflichttexts in der Arzneimittelwerbung ab dem 27. Dezember ist ein positiver Schritt hin zu inklusiverer Sprache. Trotz möglicher Bedenken seitens der Industrie und Kritik von Verbänden wie der ABDA, ist die Intention, weibliche Fachleute stärker einzubeziehen, lobenswert. Die Herausforderung besteht nun darin, eine ausgewogene Balance zwischen geschlechtergerechter Sprache und der Effizienz der Kommunikation zu finden, um den vorgegebenen Zeitrahmen und die Werbekosten nicht unverhältnismäßig zu beeinflussen.

Die ABDA warnt vehement vor den Reformplänen des Bundesgesundheitsministeriums unter Karl Lauterbach. Die geplante Möglichkeit für PTA, vorübergehend Apotheker zu ersetzen, stößt auf harte Kritik, da keine andere Berufsgruppe die pharmazeutische Expertise ersetzen könne. Die Befürchtung von Entlassungen in wirtschaftlich belasteten Apotheken und die fehlende finanzielle Soforthilfe verstärken die Bedenken. Die ABDA fordert eine ausgewogene Lösung, um die Arzneimittelversorgung nicht zu gefährden. Minister Lauterbach sollte die Sorgen ernst nehmen und eine konstruktive Diskussion fördern.

Die Klarstellung des Paul-Ehrlich-Instituts zu angeblichen DNA-Verunreinigungen in mRNA-Impfstoffen ist entscheidend. Die betonte Wissenschaftlichkeit der Analyse, Kritik an unzureichenden Daten und die Erklärung zur funktionslosen bakteriellen DNA bieten wichtige Einsichten. Die regulatorischen Standards für minimale Verunreinigungen und die Betonung der Sicherheitsmaßnahmen im Herstellungsprozess stärken das Vertrauen in die Impfstoffe. Eine sachliche Informationsquelle inmitten von Unsicherheiten.

Schlussendlich wird die Zukunft des Gesundheitswesens maßgeblich davon abhängen, inwiefern eine konstruktive und kooperative Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern, Apothekerinnen und Apothekern sowie anderen relevanten Stakeholdern etabliert werden kann. Angesichts der tiefgehenden Herausforderungen und kontroversen Debatten ist es von entscheidender Bedeutung, gemeinsam nach ausgewogenen Lösungen zu suchen, um eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird und gleichzeitig die Integrität und Stabilität des Gesundheitssystems bewahrt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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