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Apotheken-Nachrichten von heute

Finanzkrise, Digitalisierung und politische Weichenstellungen – Ein umfassender Blick auf die Herausforderungen und Innovationen in deutschen Apotheken

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Herzlich willkommen zu den aktuellen Apotheken-Nachrichten! In dieser Ausgabe tauchen wir tief in die dynamische Welt der Gesundheitsversorgung in Deutschland ein. Von finanziellen Herausforderungen über die fortschreitende Digitalisierung bis hin zu politischen Kontroversen - unsere Berichterstattung gibt einen umfassenden Einblick in die aktuellen Entwicklungen. Wir beleuchten brisante Themen wie die Finanzkrise in deutschen Apotheken, den bevorstehenden verbindlichen Einsatz des E-Rezepts und die Weichenstellungen der Politik für eine robuste Pharmaindustrie. Auch der preispolitische Konflikt und die täglichen Herausforderungen, denen Apotheken gegenüberstehen, finden ihren Platz. Begleiten Sie uns auf dieser spannenden Reise durch die Welt der Apotheken-Nachrichten und bleiben Sie informiert über die neuesten Entwicklungen und Innovationen im Gesundheitssektor!

Finanzkrise in deutschen Apotheken: Treuhand enthüllt alarmierende Zahlen und fordert dringende Maßnahmen

Die Apothekenlandschaft Deutschlands steht vor einer existenziellen Bedrohung, wie aus den neuesten Zahlen der Treuhand Hannover hervorgeht. Dr. Sebastian Schwintek, ein führender Experte der Treuhand, präsentierte auf der VISION.A-Zukunftskonferenz alarmierende betriebswirtschaftliche Daten, die einen "rapiden Verfall der Ergebnisse" signalisieren. Die finanzielle Lage der Apotheken sei kritisch, und eine drastische Maßnahme sei unumgänglich.

Nach den aktuellen Zahlen schreibt mehr als ein Drittel der Apotheken rote Zahlen, während 11 Prozent bereits reale Verluste hinnehmen mussten. Diese besorgniserregenden Trends verdeutlichen, dass die gesetzlich vorgesehene Vergütung nicht mehr kostendeckend ist und der Verlust pro abgegebener Packung weiter ansteigt.

Schwintek führte die Apotheken in drei gleich große Gruppen, basierend auf dem Jahresumsatz, vor Augen. Das obere Drittel erzielt einen beeindruckenden Jahresumsatz von 4,68 Millionen Euro, während die mittlere und untere Gruppe mit 2,89 Millionen Euro bzw. 2,35 Millionen Euro deutlich weniger erwirtschaftet. Die Spanne zwischen den Gruppen beim Betriebsergebnis verdeutlicht die Dramatik der Situation. Während die oberste Gruppe ein durchschnittliches Betriebsergebnis von 292.000 Euro verzeichnet, liegt die mittlere Gruppe bei 114.000 Euro und die untere Gruppe schreibt gerade einmal eine schwarze Null.

Besonders alarmierend ist die steigende Zahl defizitärer Betriebe. Über alle Umsatzklassen hinweg sind 11,1 Prozent aller Apotheken defizitär und damit akut von der Schließung bedroht. Dies markiert einen dramatischen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, als dieser Wert zwischen 3 und 5 Prozent lag. Noch besorgniserregender ist Schwinteks Feststellung, dass 36,6 Prozent aller Apotheken ein Betriebsergebnis von weniger als 75.000 Euro erwirtschaften und damit dauerhaft nicht überlebensfähig sind.

Die Hauptursache für diese Krise liegt in der unzureichenden Vergütung im GKV-Bereich. Laut der Treuhand-Analyse tragen Apotheken im Durchschnitt 46 Cent pro abgegebener Packung, und erst durch Rabatte, Skonti und Quersubventionierung aus anderen Bereichen kann ein minimales Betriebsergebnis erzielt werden. Dieses Defizit hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verschärft, von 7 Cent pro Packung im Jahr 2020 auf alarmierende 46 Cent im ersten Halbjahr 2023.

Der Ausblick für die kommenden Jahre ist düster. Die Treuhand prognostiziert ein jährliches Wachstum des Umsatzes um 5 Prozent bis 2027, doch gleichzeitig wird das Rohergebnis pro Jahr um 0,4 Prozent sinken. Die Betriebskosten hingegen steigen pro Jahr um 4,6 Prozent. Das durchschnittliche Betriebsergebnis wird laut Prognosen von 141.000 Euro in diesem Jahr auf 117.000 Euro im Jahr 2027 sinken.

Angesichts dieser bedrohlichen Entwicklung fordert Schwintek dringend eine Erhöhung der Vergütung im GKV-Bereich. Er betont, dass die Kostensteigerungen der Apotheken seit 2013 zu keinem Zeitpunkt angemessen berücksichtigt wurden. Als mögliche Lösung schlägt er eine "Teil-Entpolitisierung" vor, bei der die Selbstverwaltung für das Honorar zuständig sein sollte. Sollte keine Einigung zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apothekerverband erzielt werden, plädiert er für die Einrichtung einer Schiedsstelle.

Ohne drastische Maßnahmen prognostiziert Schwintek eine zunehmende Schließungswelle. Die aktuell prognostizierten 600 Schließungen in diesem Jahr seien nur die Spitze des Eisbergs. Er warnt vor einer "Last Apotheke standing"-Situation und betont, dass die Filialisierung, wie von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorgeschlagen, das Problem nicht lösen wird. Schwintek sieht eine Anpassung des Fixums an die Kostenentwicklung und eine mögliche Schiedsstelle als dringend erforderlich, um das Überleben zahlreicher Apotheken zu sichern.

E-Rezept wird trotz ausstehendem Digitalgesetz ab Januar 2024 verbindlich eingeführt: Ein Schritt in die digitale Gesundheitszukunft


Trotz anhaltender Verzögerungen bei der Verabschiedung des Digitalgesetzes (DigiG) wird das E-Rezept in Deutschland ab dem 1. Januar 2024 verpflichtend eingeführt. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat klargestellt, dass die Realisierung des E-Rezepts nicht mehr an die Verabschiedung des DigiG gekoppelt ist. Diese Entscheidung unterstreicht die Ambitionen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), das Gesundheitswesen durch Digitalisierung zu modernisieren.

Seit einem halben Jahr ist Lauterbach bestrebt, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Der 1. Januar 2024 soll den Startschuss für das verpflichtende E-Rezept markieren, gefolgt von der elektronischen Patientenakte (ePa) im Jahr 2025. Doch sowohl das DigiG als auch das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) hängen weiterhin im parlamentarischen Verfahren.

Trotz des Engagements des Bundestags, die beiden Gesetzesprojekte in 2. und 3. Lesung zu verabschieden, sind sie bisher nicht auf der Tagesordnung des Bundesrats erschienen. Der AOK-Bundesverband geht davon aus, dass die Verabschiedung erst in der nächsten Sitzung der Länderkammer im Februar 2024 erfolgen wird.

Ein Sprecher des BMG betont jedoch, dass die verbindliche Einführung des E-Rezepts zum 1. Januar 2024 trotz der ausstehenden Verabschiedung des DigiG erfolgen wird. Dies resultiert aus der Tatsache, dass die ursprüngliche Einführung bereits für den 1. Januar 2022 vorgesehen war und weiterhin im § 360 des Sozialgesetzbuchs (SGB V) verankert ist. Lauterbach hatte den Termin damals verschoben, ohne eine gesetzliche Anpassung vorzunehmen. Die Pflicht wurde nun durch die aktuelle Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Gematik, Dr. Susanne Ozegowski, wieder in Kraft gesetzt.

Die Ankündigung des BMG wirft jedoch Fragen auf, da im DigiG und dem GDNG mehrere Bezugnahmen auf das E-Rezept und begleitende Maßnahmen zu finden sind. Die genaue rechtliche Verknüpfung zwischen der Einführung des E-Rezepts und dem DigiG bleibt in der offiziellen Stellungnahme des BMG unklar.

Trotz der Verzögerungen im parlamentarischen Prozess wird das E-Rezept ab dem 1. Januar 2024 Realität. Die Entscheidung des BMG, die Einführung nicht mehr an die Verabschiedung des DigiG zu koppeln, zeigt die Entschlossenheit, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Die genaue juristische Grundlage dieser Entscheidung bleibt jedoch offen und wirft Fragen nach der rechtlichen Verknüpfung zwischen dem E-Rezept und dem ausstehenden Digitalgesetz auf.

Digitales Gesundheitswesen im Chaos: E-Rezept-Ausfall legt Apotheken lahm

Ein technischer Zusammenbruch im digitalen Gesundheitswesen hat heute für erhebliche Turbulenzen in Apotheken bundesweit gesorgt. Seit den frühen Morgenstunden sehen sich Apotheker mit massiven Störungen beim E-Rezept konfrontiert, die nicht nur technische Probleme, sondern auch Mängel in der Informationskette offenlegen.

Mit der Öffnung der Apotheken um 8 Uhr begann das Dilemma, als das Einlösen von Rezepten über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) zu einer Herausforderung wurde. Um 9 Uhr gab die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) offiziell bekannt, dass Fehler bei der Nutzung der eGK auftreten könnten. Die Empfehlung: vorübergehend auf Papierausdruck oder die App ausweichen. Doch in der Praxis bedeutete dies, dass zahlreiche Patienten weggeschickt und auf spätere Besuche vertröstet werden mussten.

Aktualisierten Informationen zufolge sind vor allem Versicherte der AOK Sachsen-Anhalt, AOK Niedersachsen, AOK Bremen/Bremerhaven & AOK Nordwest von den Ausfällen betroffen. Insbesondere in der Adler-Apotheke in Ellwangen, Baden-Württemberg, liegt der Betrieb seit den Morgenstunden brach. Apotheker Dr. Richard Krombholz betont, dass weder Apotheken noch Arztpraxen die Ursache für die Störungen sind. Die Gematik, so seine Feststellung, habe in der Nacht ein Software-Update eingespielt, das nun für flächendeckende Störungen sorgt.

Die Empörung unter den Apothekern ist nicht nur auf die technischen Schwierigkeiten zurückzuführen, sondern auch auf die mangelnde Information seitens der Gematik. Krombholz äußerte seinen Unmut über die Empfehlung, auf den Ausdruck auszuweichen, da dies den digitalen Fortschritt konterkariere. "Das ist nicht sonderlich digital, wann dann doch wieder ausgedruckt werden muss", so sein Kommentar.

Auch in der Rathaus-Apotheke in Eppstein, Hessen, und der Kurapotheke in Bad Suderode, Sachsen-Anhalt, stießen Apotheker auf dieselben Probleme. Fehlermeldungen beim Einlösen über die eGK und die Meldung "Fehler beim Abruf der Rezepte" sorgten für Verzögerungen und Frustration bei den Patienten. Die Gematik reagierte mit einem erneuten Appell, auf alternative Lösungen auszuweichen, was in vielen Fällen jedoch nicht zu funktionieren schien.

In Brandenburg hingegen scheint das Einlösen per eGK problemlos zu funktionieren. Apotheker Volker Thomas aus Blankenfelde-Mahlow zieht bisher ein positives Resümee für seine Apotheke, betont jedoch, dass das E-Rezept bundesweit noch nicht reibungslos funktioniere. Die Kommunikation zwischen Arzt, Patient und Apotheke bleibt weiterhin eine Herausforderung, und die fehlende direkte Signatur des E-Rezepts führt zu unnötigen Verzögerungen.

Die Gematik steht nun unter Druck, nicht nur die technischen Probleme rasch zu beheben, sondern auch die Informationskette zu verbessern, um Apotheker, Ärzte und vor allem Patienten frühzeitig und transparent über derartige Störungen zu informieren. Der Vorfall wirft Fragen nach der Effizienz der aktuellen digitalen Infrastruktur im Gesundheitswesen auf und betont die Dringlichkeit, die Digitalisierung nicht nur voranzutreiben, sondern auch sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der Patienten gerecht wird.

Die FDP setzt klare Zeichen für eine starke Pharmaindustrie in Deutschland

In einer wegweisenden Entscheidung hat die Freie Demokratische Partei (FDP) im deutschen Bundestag eine umfassende Pharma-Roadmap verabschiedet, die darauf abzielt, den Pharmastandort Deutschland zu stärken und die Rahmenbedingungen für die forschende Pharmaindustrie zu optimieren. Die Ankündigung erfolgte durch den Arzneimittelexperten Lars Lindemann, der in dieser strategischen Positionierung einen wichtigen Beitrag zur bevorstehenden Umsetzung der Pharmastrategie der Bundesregierung sieht.

Lindemann betonte die unverzichtbare Verknüpfung zwischen einer hochwertigen medizinischen Versorgung und einer leistungsstarken pharmazeutischen Industrie als zentrale Säulen des deutschen Gesundheitssystems. Die FDP will mit ihrer Roadmap konkrete Vorschläge unterbreiten, um die gesundheits- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu optimieren und so einen Pharmastandort auf internationalem Spitzenniveau zu schaffen.

Die Pharmaindustrie wird als bedeutender Wirtschaftsfaktor und Innovationsmotor für Deutschland hervorgehoben. Mit einem Umsatz von rund 49 Milliarden Euro und knapp 140.000 Beschäftigten spielt die Branche eine entscheidende Rolle in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Trotz dieser Erfolge sieht die FDP Raum für Verbesserungen, insbesondere durch eine effizientere Nutzung des vorhandenen Potenzials.

Ein zentraler Punkt der Roadmap ist die Forderung nach politischer Verlässlichkeit für die Pharmabranche. Lindemann betont, dass aufgrund festgelegter Preise Kostensteigerungen nicht einfach über den Abgabepreis refinanziert werden können. Die durchschnittliche Entwicklungszeit neuer Wirkstoffe von über zehn Jahren muss dabei berücksichtigt werden. Die FDP setzt sich insbesondere kritisch mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) auseinander, das durch Sparinstrumente des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) als Innovationshemmnis fungiere.

Die FDP plädiert dafür, im Rahmen des GKV-FinStG eingeführte Leitplanken zurückzunehmen, um die finanzielle Belohnung für Sprunginnovationen nicht zu behindern. Der neu eingeführte Kombinationsrabatt und weitere Sparinstrumente werden als langfristige Wettbewerbsnachteile für die heimische Produktion betrachtet. Um das AMNOG als adaptives und lernendes System zu gestalten, schlägt die FDP die Einführung alternativer Studiendesigns vor, um flexibel auf medizinischen Fortschritt reagieren zu können.

Darüber hinaus betont die FDP die Notwendigkeit der Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für Wagniskapital, um das Risiko zu minimieren, dass innovative Gründer gezwungen sind, in Länder wie die USA abzuwandern. Kritisch betrachtet wird auch die hohe Zahl von 52 Ethik-Kommissionen in Deutschland, die für die Zustimmung und Überwachung klinischer Studien verantwortlich sind und unnötigen bürokratischen Aufwand erzeugen. Gleichzeitig fordert die FDP eine Aufstockung des Personals beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), um dem gestiegenen Aufgabenspektrum gerecht zu werden.

Insgesamt präsentiert die FDP mit dieser umfassenden Pharma-Roadmap eine detaillierte Strategie zur Optimierung der Rahmenbedingungen für die Pharmaindustrie in Deutschland. Die Partei strebt eine ganzheitliche Stärkung des Pharmastandorts an, um die Rolle Deutschlands als international führender Standort für pharmazeutische Innovationen zu festigen.

Preispolitische Kontroverse: GKV-Spitzenverband und Pro Generika im Clinch um Festbeträge für Amoxicillin/Clavulansäure

Die Diskussion um die Festbetragssenkung für das weitverbreitete Antibiotikum Amoxicillin/Clavulansäure eskaliert weiter, als der GKV-Spitzenverband kürzlich seine Vorschläge zur Anpassung von Festbeträgen auf dem Arzneimittelmarkt vorstellte. In einem umfassenden Überblick skizzierte der Verband ambitionierte Pläne zur Überarbeitung von Festbeträgen in nicht weniger als 44 Gruppen, während in 20 Gruppen sogar eine komplette Aufhebung vorgesehen ist. Die Stoßrichtung dabei: Sicherung der Versorgung und Adaption an die Dynamiken des Marktes.

Besonderes Augenmerk richtet sich auf die geplante Senkung des Festbetrags für Amoxicillin/Clavulansäure um ein Viertel. Das Antibiotikum, das bei verschiedenen Infektionen wie Blasen- oder Mittelohrentzündungen zum Einsatz kommt, könnte von einem aktuellen Festbetrag von 16,17 Euro auf 12,38 Euro für eine 10er-Packung herabgestuft werden.

Der Branchenverband Pro Generika schlägt Alarm: Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, warnt vor potenziell schwerwiegenden Konsequenzen und betont, dass eine solche Absenkung die Rentabilität der Produktion bedrohe. Besonders problematisch sieht er die Gefahr, dass weitere Hersteller aus der Produktion aussteigen könnten, was zu erheblichen Versorgungsengpässen führen könnte. Die scharfe Kritik von Bretthauer richtet sich direkt an den GKV-Spitzenverband, dem er vorwirft, die zugrundeliegenden Probleme nicht zu verstehen. Der immense Kostendruck dürfe keinesfalls zu Lasten der Patientenversorgung gehen, so seine deutlichen Worte.

Pro Generika appelliert daher eindringlich an die Politik, insbesondere das Gesundheitsministerium, in dieser Angelegenheit einzuschreiten und die geplante Absenkung zu verhindern. Bretthauer hebt hervor, dass das bestehende Lieferengpassbekämpfungsgesetz (ALBVVG) zwar nicht perfekt sei, jedoch zumindest die Einsicht zeige, dass nur Hersteller mit diversifizierten Lieferketten die Versorgung stabilisieren könnten.

Der GKV-Spitzenverband bleibt indessen standhaft und verteidigt seinen Vorschlag. Ein Sprecher unterstreicht, dass Marktveränderungen die Notwendigkeit einer Absenkung des Festbetrags für Amoxicillin/Clavulansäure verdeutlichten. In der betroffenen Gruppe gäbe es insgesamt 15 Generika-Anbieter, die ihre Preise teilweise erheblich unter dem vorgeschlagenen Festbetragsniveau anbieten würden. Die Gruppe umfasse ausschließlich Filmtabletten, während die Festbeträge für Einzelwirkstoffe unangetastet blieben. Zusätzlich seien flüssige und parenterale Darreichungsformen von der geplanten Anpassung nicht betroffen.

Die anhaltende Kontroverse illustriert die angespannte Situation zwischen wirtschaftlichem Druck, der Sicherung der Arzneimittelversorgung und der Rolle der pharmazeutischen Unternehmen im komplexen Marktgefüge. Das laufende Stellungnahmeverfahren zu den Vorschlägen des GKV-Spitzenverbandes wird noch bis zum 28. Dezember fortgesetzt, während die gesamte Branche auf eine klare Entscheidung und potenzielle Auswirkungen auf die Arzneimittelpreise sowie die Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente wartet.

Apotheken zwischen Nachfolgeproblemen, Finanzherausforderungen und der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung

Inmitten der alltäglichen Dynamik des Jahres 2023 etabliert sich ein bedrückender Anblick: Apotheken schließen ihre Türen, nicht länger als isolierte Fälle, sondern als Teil eines tiefgreifenden Wandels in der pharmazeutischen Landschaft. Hinter dieser Entwicklung verbergen sich komplexe Herausforderungen, von einem Mangel an Nachfolger:innen über finanzielle Unsicherheiten bis hin zur unaufhaltsamen Welle der Digitalisierung.

Der wohl augenscheinlichste Faktor ist der eklatante Mangel an Interessenten für die Übernahme von Apotheken. Immer mehr Inhaber:innen, die in den wohlverdienten Ruhestand eintreten wollen, sehen sich vor der schier unüberwindbaren Aufgabe, eine qualifizierte Person zu finden, die bereit ist, die Verantwortung für das sensible Gesundheitsunternehmen zu übernehmen. Das Resultat ist ein schleichendes Verschwinden von Apotheken aus lokalen Gemeinschaften, eine Entwicklung, die die Zugänglichkeit und Kontinuität der Gesundheitsversorgung ernsthaft gefährdet.

Finanzielle Unsicherheiten setzen Apotheken zusätzlich unter Druck. Steigende Kosten für Medikamente, Mieten und qualifiziertes Personal tragen dazu bei, dass einige Betriebe nicht nur schließen, sondern auch in die unselige Gefahr der Insolvenz geraten. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen werfen ernsthafte Fragen über die langfristige Nachhaltigkeit von Apotheken in einer Ära intensiven Wettbewerbs und wirtschaftlicher Turbulenzen auf.

Der unaufhaltsame Marsch der Digitalisierung manifestiert sich in einer verstärkten Präsenz von Online-Plattformen und digitalen Lösungen, die die traditionelle Apothekenlandschaft herausfordern. Die Frage nach der Anpassungsfähigkeit von Apotheken an diese rasante Entwicklung steht im Raum. Während digitale Technologien die Art und Weise, wie Menschen Medikamente beziehen, revolutionieren, scheint der persönliche Kontakt und die individuelle Beratung, die Apotheken auszeichneten, bedroht zu sein.

Inmitten dieser Herausforderungen steht die Apothekenlandschaft an einem Wendepunkt. Die Schließung von Apotheken ist nicht nur ein lokales Problem, sondern ein Zeichen für die umfassenderen Herausforderungen, die die pharmazeutische Branche durchlebt. Es ist an der Zeit für einen breiten Dialog, der nicht nur die Apothekenbetreiber, sondern auch die Gemeinschaften, Regierungen und Gesundheitsdienstleister einbezieht. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung können wir sicherstellen, dass die Gesundheitsversorgung weiterhin zugänglich, qualitativ hochwertig und zukunftsfähig bleibt.

Zwischen Rezepten und Rechnungen: Apotheker und ihre finanzielle Gesundheit

In einer kürzlich durchgeführten umfassenden Umfrage, die von Wirtschaftsexperten und Gesundheitsanalysten unterstützt wurde, wurde ein bisher wenig beleuchteter Aspekt des Berufslebens von Apothekern aufgedeckt: die Herausforderungen im Umgang mit ihrer eigenen finanziellen Gesundheit. Die Ergebnisse enthüllen eine facettenreiche Landschaft von Fehlern und Lösungsansätzen, die in dieser Berufsgruppe weit verbreitet sind.

Die Umfrage unter Apothekern zeigte, dass mangelnde Budgetplanung ein alltägliches Problem darstellt. Während diese Fachleute geschickt mit komplexen Arzneimittelschemata umgehen, vernachlässigen einige von ihnen ihre eigene Budgetgesundheit. Experten betonen, dass die Herausforderung darin besteht, die gleiche Präzision und Sorgfalt, die sie bei der Arbeit anwenden, auf ihre persönlichen Finanzen zu übertragen.

Ein alarmierendes Ergebnis der Umfrage ist die mangelnde Vorbereitung auf finanzielle Notfälle. Apotheker, die tagtäglich medizinische Notfälle bewältigen, sind häufig unzureichend auf unvorhergesehene finanzielle Belastungen vorbereitet. Der Ruf nach der Einrichtung einer finanziellen "Apotheke" in Form eines gut ausgestatteten Notfallfonds wird lauter, um finanzielle Stabilität auch in turbulenten Zeiten zu gewährleisten.

Überraschenderweise gestand eine signifikante Anzahl von Apothekern, Schulden zu ignorieren. Dies, obwohl sie täglich Patienten beraten, die auf eine präzise Diagnose und effektive Behandlung angewiesen sind. Finanzexperten betonen die Dringlichkeit eines klaren Schuldenabbau-Plans, um finanzielle Gesundheit wiederherzustellen und die langfristige finanzielle Immunität zu gewährleisten.

Auch die Anfälligkeit für unüberlegte Ausgaben ist unter Apothekern präsent. Trotz ihrer Expertise im Bereich der Selbstkontrolle und bewussten Entscheidungsfindung können auch sie impulsiven Einkäufen erliegen. Eine bewusstere finanzielle Selbstkontrolle und das Hinterfragen von Konsumgewohnheiten werden als Schlüsselstrategien betrachtet, um langfristige finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Die mangelnde Vorsorge für das Alter wurde als ernste Bedrohung für die finanzielle Gesundheit von Apothekern identifiziert. Trotz ihres tiefen Verständnisses für präventive Maßnahmen vernachlässigen viele Apotheker ihre eigene Altersvorsorge. Finanzexperten mahnen zur rechtzeitigen Investition in Altersvorsorgepläne, um finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu gewährleisten.

Die Ergebnisse der Umfrage rufen dazu auf, die finanzielle Bildung innerhalb der Apotheker-Gemeinschaft zu stärken. Budgetplanung, die Schaffung von Notfallrücklagen, bewusster Schuldenabbau, Kontrolle über Ausgaben und eine frühzeitige Altersvorsorge werden als essenzielle Maßnahmen betrachtet, um den Finanzgesundheitsstatus dieser Berufsgruppe zu verbessern. Die Forderung nach einer integrativen und umfassenden finanziellen Bildung für Apotheker gewinnt an Dringlichkeit, um sicherzustellen, dass die Helfer im Gesundheitswesen nicht nur die Gesundheit ihrer Patienten, sondern auch ihre eigene finanzielle Zukunft aktiv gestalten.

Rechtliche Fallstricke bei Berufsunfähigkeitsversicherungen: Der Wegfall gefahrerhöhender Umstände und seine Auswirkungen auf Prämien

Die Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein komplexer Prozess, der sowohl für Versicherungsnehmer als auch -geber von hoher Bedeutung ist. Eine aktuelle rechtliche Fragestellung betrifft den Wegfall gefahrerhöhender Umstände und die damit verbundenen Konsequenzen für Versicherungsprämien. Gemäß § 19 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) sind Versicherungsnehmer verpflichtet, dem Versicherer alle relevanten Gefahrumstände mitzuteilen. Doch was passiert, wenn diese Umstände während der Vertragslaufzeit wegfallen? Diese Thematik steht im Zentrum dieses Berichts.

Gefahrerhöhende Umstände können zu Risikozuschlägen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung führen. Der Gesetzgeber regelt im § 41 VVG das Recht auf eine angemessene Herabsetzung der Prämie, wenn diese Umstände dauerhaft wegfallen. Dieser Artikel beleuchtet die Voraussetzungen, Rechte und Pflichten der Versicherungsnehmer und -geber in diesem Kontext.

Der Wegfall gefahrerhöhender Umstände muss dauerhaft und bedeutungslos sein. Eine höhere Prämie sollte aufgrund dieser Umstände vereinbart worden sein. Dies setzt eine korrekte und vollständige Angabe seitens des Versicherten bei Vertragsabschluss voraus.

Versicherte haben das Recht, eine angemessene Herabsetzung der Prämie zu verlangen, wenn die höhere Prämie aufgrund spezifischer gefahrerhöhender Umstände vereinbart wurde. Dieses Recht ist formfrei und unbefristet, wirkt jedoch nur für die Zukunft.

Der Versicherer ist nicht verpflichtet, seine Prämienkalkulation offenzulegen, jedoch muss er im Falle eines Herabsetzungsverlangens eine besondere Substantiierungspflicht erfüllen. Die Informationspflicht des Versicherers gegenüber dem Versicherten ist von großer Bedeutung.

Die Beweislast für den Wegfall gefahrerhöhender Umstände liegt beim Versicherten, der nachweisen muss, dass die höhere Prämie aufgrund dieser Umstände vereinbart wurde. Eine Prämienherabsetzung kann sinnvoll sein, wenn ein tatsächlicher Risikofortfall vorliegt. In der Praxis sind jedoch viele Versicherte über ihre Rechte oft nicht ausreichend informiert. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schärfen, um eine gerechte und transparente Gestaltung von Berufsunfähigkeitsversicherungen zu gewährleisten.

Durchbruch in der Atemmedizin: Neue Generation von Lungenfunktionstests revolutioniert Diagnose und Überwachung

In den Labors der Atemmedizin hat eine wegweisende Entwicklung die Szene betreten – eine neue Generation von Lungenfunktionstests verspricht eine tiefgreifende Verbesserung in der Diagnose und Überwachung von Lungenerkrankungen. Diese Tests, auch als Spirometrie oder "LuFu" bekannt, spielen eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung von Atemstörungen, von Asthma bis zur chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

Das Fundament dieses medizinischen Fortschritts liegt in der Fähigkeit dieser Tests, die vitale Funktion der Lunge präzise zu messen. Der Atemvorgang, im Schnitt alle vier Sekunden von jedem Menschen durchgeführt, wird durch Spirometer aufgezeichnet, die nicht nur das Luftvolumen, sondern auch die Geschwindigkeit des Ein- und Ausatmens erfassen. Die daraus resultierenden Daten bieten Ärzten einen tiefen Einblick in die Atemdynamik, von der frühen Diagnose bis zur fortlaufenden Überwachung.

Der Schlüssel zu diesem Fortschritt liegt in der Vielseitigkeit der Spirometrie, die verschiedene Lungenerkrankungen durch spezifische Muster in den gemessenen Parametern identifizieren kann. Obstruktive Störungen, die zu einer Verengung der Atemwege führen, zeigen sich in einer erschwerten Ausatmung und sind charakteristisch für Zustände wie COPD und Asthma. Im Gegensatz dazu erschweren restriktive Ventilationsstörungen das Einatmen und sind häufig mit Lungenfibrose verbunden.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der "großen LuFu", einer Bodyplethysmografie, die weitreichendere Informationen liefert als herkömmliche Spirometrie. Der Patient atmet in einer luftdicht abgeschlossenen Kammer, wodurch nicht nur die Luftströmung, sondern auch die Druckunterschiede gemessen werden. Diese Methode erlaubt die Bestimmung von Atemwegswiderstand, Residualvolumen und die Beurteilung der Diffusionskapazität für eine noch präzisere Diagnose.

Ein weiterer faszinierender Aspekt ist die Integration von Heimtests, bei denen Patienten ihren Spitzenfluss oder Peak-Flow selbst mit einem einfachen Messgerät überwachen können. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und eine frühzeitige Erkennung von Veränderungen im Atemmuster.

Diese neuen Lungenfunktionstests markieren nicht nur einen Durchbruch in der Atemmedizin, sondern eröffnen auch Möglichkeiten für eine personalisierte Medizin. Die gemessenen Parameter berücksichtigen Faktoren wie Alter, Gewicht und Geschlecht des Patienten, was zu einer präziseren und individualisierten Diagnose führt.

Der medizinische Fortschritt hört hier jedoch nicht auf. Zusätzliche Tests wie die Bronchoprovokation und Ergo-Spirometrie erweitern die diagnostischen Möglichkeiten weiter. In der Bronchoprovokation werden die Empfindlichkeiten der Lunge durch Inhalation von Allergenen getestet, während die Ergo-Spirometrie Ventilationsstörungen bei körperlicher Anstrengung aufdeckt.

Ärzte und Patienten gleichermaßen sehen diesen Fortschritt als einen Wendepunkt in der Atemmedizin. Die Hoffnung ist groß, dass die Präzision dieser neuen Lungenfunktionstests nicht nur die Diagnosezeit verkürzt, sondern auch die Lebensqualität derjenigen verbessert, die von Lungenerkrankungen betroffen sind.

Neuer Warnhinweis auf Arzneimitteln: Geschlechtergerechte Formulierung tritt in Kraft

Am 27. Dezember dieses Jahres wird ein markanter Wandel die Verpackungen von Arzneimitteln prägen. Nach fast drei Jahrzehnten wird der bekannte Warnhinweis "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" einer geschlechtergerechten Überarbeitung unterzogen. Die Änderung, die im Sommer 2023 durch das Lieferengpass-Gesetz (ALBVVG) initiiert wurde, zielt darauf ab, einen zeitgemäßeren und inklusiveren Ansatz zu etablieren.

Der bisherige generische Warnhinweis wird durch eine explizite Nennung von Ärztinnen, Ärzten und Apothekerinnen sowie Apothekern ersetzt: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke." Diese Neufassung spiegelt nicht nur die gesellschaftliche Realität der medizinischen Versorgung wider, sondern soll auch gleichstellungspolitischen Aspekten gerecht werden, wie im ALBVVG betont wird.

Die Initiierung dieser Veränderung geht auf Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zurück, der bereits im Dezember 2022 seine Absicht zur Überarbeitung der Formulierungen in Beipackzetteln und der Werbung bekanntgab. Er betonte damals gegenüber der "Bild"-Zeitung, dass die explizite Nennung von Ärztinnen den tatsächlichen Gegebenheiten in der medizinischen Versorgung entspreche.

Jedoch stieß die geplante Neufassung auf Widerstand. Der Gesundheitsausschuss des Bundesrats kritisierte nicht das Gendern an sich, sondern bemängelte, dass die Formulierung "…und fragen Sie in Ihrer Apotheke" unklar lasse, wen genau sie anspricht. Ein weiteres Problem, das der Ausschuss identifizierte, war die unzureichende Gleichstellung aller Personen, da nicht alle Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt wurden.

Die ABDA, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, äußerte ebenfalls Bedenken gegenüber der Neufassung. Insbesondere wurde kritisiert, warum in der geänderten Formulierung von Ärztinnen und Ärzten die Rede ist, nicht jedoch von Apothekerinnen und Apothekern. Die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening betonte, dass dies die Frauen, die in den Apotheken arbeiten, vor den Kopf stoße.

Im Zuge der Diskussion präsentierte die ABDA einen Alternativvorschlag: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und holen Sie ärztlichen oder apothekerlichen Rat ein." Doch dieser Vorschlag fand keine Zustimmung.

Trotz der Bedenken und Diskussionen bereiten sich die Pharmahersteller auf die Umstellung vor. Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) bestätigte, dass die Hersteller ab dem 27. Dezember 2023 den neuen vorgeschriebenen Text planmäßig verwenden werden.

Für Apotheken selbst wird sich laut ABDA nichts ändern. Der Warnhinweis bleibt nach § 4 Abs. 3 S. 1 Heilmittelwerbegesetz (HWG) bei Öffentlichkeitswerbung verpflichtend. Arzneimittelpackungen werden den neuen Hinweis nicht aufweisen. Die Umstellung in der Apothekenwerbung sollte laut ABDA ohne größere Probleme möglich sein, da das ALBVVG keine Übergangsregelung oder Aufbrauchfrist vorsieht.

Kommentar:

Die Finanzkrise in deutschen Apotheken, wie von der Treuhand Hannover enthüllt, erfordert dringende Maßnahmen. Über ein Drittel schreibt rote Zahlen, und 11 Prozent verzeichnen bereits Verluste. Hauptursache ist die unzureichende Vergütung im GKV-Bereich. Ohne Anpassungen droht eine Schließungswelle. Dr. Schwintek fordert eine Erhöhung der Vergütung und schlägt eine "Teil-Entpolitisierung" vor. Lösungsorientierte Maßnahmen sind nötig, um das Überleben zahlreicher Apotheken zu sichern.

Die verbindliche Einführung des E-Rezepts ab Januar 2024 trotz ausstehendem Digitalgesetz signalisiert den klaren Willen des Bundesgesundheitsministeriums zur Digitalisierung im Gesundheitswesen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach strebt seit einem halben Jahr die Modernisierung des Sektors an. Obwohl das Digitalgesetz und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz Verzögerungen im parlamentarischen Prozess erfahren, wird das E-Rezept gemäß § 360 des Sozialgesetzbuchs V verbindlich eingeführt. Die genaue rechtliche Grundlage dieser Entscheidung wirft jedoch Fragen auf, da das Digitalgesetz mehrere Bezugnahmen zum E-Rezept enthält. Die Entschlossenheit zur Digitalisierung bleibt evident, aber die juristische Verbindung zwischen dem E-Rezept und dem ausstehenden Digitalgesetz bleibt vorerst unklar.

Digitales Gesundheitswesen im Chaos: E-Rezept-Ausfall legt Apotheken lahm. Technischer Kollaps seit den Morgenstunden. Gematik-Software-Update führt zu flächendeckenden Störungen. Empörung unter Apothekern wegen mangelnder Information. Dringender Handlungsbedarf für Gematik: Technische Probleme beheben und Informationskette verbessern. Der Vorfall wirft Fragen zur Effizienz der digitalen Gesundheitsinfrastruktur auf und betont die Dringlichkeit einer patientenzentrierten Digitalisierung.

Die FDP setzt klare Signale für eine robuste Pharmaindustrie in Deutschland. Die soeben verabschiedete Pharma-Roadmap im Bundestag unterstreicht das Engagement der Partei, den Pharmastandort zu stärken und die Bedingungen für die forschende Pharmaindustrie zu optimieren. Arzneimittelexperte Lars Lindemann betont die Schlüsselrolle einer starken pharmazeutischen Industrie für eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung. Die Roadmap enthält konkrete Vorschläge, um gesundheits- und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen zu verbessern und einen international führenden Pharmastandort in Deutschland zu etablieren. Die FDP hebt die Pharmaindustrie als entscheidenden Wirtschaftsfaktor und Innovationsmotor hervor, betont jedoch die Notwendigkeit von politischer Verlässlichkeit und kritisiert das Innovationshemmnis des AMNOG. Die Partei setzt sich für eine Anpassung des GKV-FinStG ein, um finanzielle Anreize für Sprunginnovationen zu stärken. Die FDP betont auch die Bedeutung optimaler Rahmenbedingungen für Wagniskapital und plädiert für eine Reduzierung bürokratischer Hürden. Insgesamt präsentiert die FDP eine detaillierte Pharma-Roadmap zur ganzheitlichen Stärkung des Pharmastandorts in Deutschland und zur Festigung der internationalen Führungsposition in pharmazeutischer Innovation.

Die geplante Festbetragssenkung für Amoxicillin/Clavulansäure sorgt für eine hitzige Debatte zwischen dem GKV-Spitzenverband und Pro Generika. Während der Verband auf Marktveränderungen und Wettbewerb hinweist, warnt Pro Generika vor möglichen Produktionsausstiegen und Versorgungsengpässen. Die Forderung nach politischem Eingreifen wird laut, da die Rentabilität der Produktion gefährdet sei. Die anhaltende Kontroverse verdeutlicht die Herausforderungen, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Druck, Versorgungssicherheit und der Rolle der pharmazeutischen Unternehmen ergeben. Die Entscheidung, die bis zum 28. Dezember erwartet wird, wird weitreichende Auswirkungen auf Arzneimittelpreise und die Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente haben.

Die Schließung von Apotheken im Jahr 2023 markiert einen tiefgreifenden Wandel in der pharmazeutischen Landschaft. Ein eklatanter Mangel an Nachfolger:innen, finanzielle Unsicherheiten und die unaufhaltsame Digitalisierung bedrohen die Zugänglichkeit und Kontinuität der Gesundheitsversorgung. Die Suche nach qualifizierten Nachfolger:innen wird für ausscheidende Apothekeninhaber:innen zur Herausforderung, während steigende Kosten und wirtschaftliche Turbulenzen die langfristige Nachhaltigkeit bedrohen. Gleichzeitig fordert die Digitalisierung mit Online-Plattformen und digitalen Lösungen die traditionelle Apothekenlandschaft heraus. Die Anpassungsfähigkeit der Apotheken an diese Entwicklung wird zur entscheidenden Frage. Vor diesem Hintergrund ist ein breiter Dialog notwendig, der Apothekenbetreiber, Gemeinschaften, Regierungen und Gesundheitsdienstleister einschließt. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir sicherstellen, dass die Gesundheitsversorgung weiterhin zugänglich, qualitativ hochwertig und zukunftsfähig bleibt.

Die Umfrage unter Apothekern hebt signifikante Herausforderungen in ihrer finanziellen Gesundheit hervor. Budgetplanung, Notfallfonds, Schuldenabbau, Ausgabenkontrolle und Altersvorsorge sind entscheidende Bausteine, die oft vernachlässigt werden. Die Ergebnisse unterstreichen die Dringlichkeit einer verbesserten finanziellen Bildung innerhalb der Apotheker-Gemeinschaft, damit diese Experten nicht nur die Gesundheit ihrer Patienten, sondern auch ihre eigene finanzielle Zukunft erfolgreich managen können.

Rechtliche Fallstricke bei Berufsunfähigkeitsversicherungen: Der Wegfall gefahrerhöhender Umstände gemäß § 41 VVG und seine Auswirkungen auf Prämien sind zentrale Themen dieses Berichts. Versicherungsnehmer sind nach § 19 VVG zur Mitteilung relevanter Gefahrumstände verpflichtet. Doch was passiert, wenn diese Umstände während der Vertragslaufzeit dauerhaft wegfallen? Der Artikel beleuchtet die Voraussetzungen für eine angemessene Herabsetzung der Prämie, betont das Recht der Versicherten auf eine solche Herabsetzung und hebt die Informationspflicht des Versicherers hervor. Die Beweislast liegt beim Versicherten, der den Wegfall der gefahrerhöhenden Umstände nachweisen muss. Eine umfassende Aufklärung über diese rechtlichen Aspekte ist entscheidend, um eine faire und transparente Gestaltung von Berufsunfähigkeitsversicherungen zu gewährleisten.

Die innovative Generation von Lungenfunktionstests verspricht einen Durchbruch in der Atemmedizin. Spirometrie, insbesondere die fortschrittliche Bodyplethysmografie, liefert präzise Daten zur Atemdynamik. Heimtests ermöglichen Patienten eine kontinuierliche Überwachung. Dieser Fortschritt eröffnet nicht nur personalisierte medizinische Ansätze, sondern könnte auch die Lebensqualität von Menschen mit Lungenerkrankungen erheblich verbessern.

Die geschlechtergerechte Überarbeitung des Arzneimittel-Warnhinweises, initiiert durch das Lieferengpass-Gesetz, tritt am 27. Dezember in Kraft. Die Neufassung betont die explizite Nennung von Ärztinnen, Ärzten und Apothekerinnen sowie Apothekern, um der gesellschaftlichen Realität gerecht zu werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt die Veränderung an, trotz Kritik des Bundesrats-Gesundheitsausschusses und der ABDA. Pharmahersteller bereiten sich auf die Umstellung vor, während Apotheken gemäß § 4 Abs. 3 S. 1 Heilmittelwerbegesetz keinen direkten Handlungsbedarf haben.

In Anbetracht dieser komplexen Herausforderungen und dynamischen Veränderungen in der pharmazeutischen Landschaft, bedarf es eines koordinierten und konzertierten Einsatzes von Regierungen, Gesundheitsdienstleistern, Apothekern und Gemeinschaften. Nur durch einen breiten Dialog und gemeinsame Anstrengungen können wir sicherstellen, dass die Gesundheitsversorgung weiterhin zugänglich, qualitativ hochwertig und zukunftsfähig bleibt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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