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Apotheken-News: Apotheken in der Krise, Trumps Rückkehr als Marktrisiko, DocMorris ohne Gewinn, Forschung mit Durchbruch

Zwischen Versorgungsdruck, politischer Unsicherheit und medizinischem Fortschritt spitzt sich die Lage im Gesundheitswesen und an den Märkten zu

(PresseBox) (Karlsruhe, )
In den Apotheken wächst die Belastung, während sich Mitarbeitende zunehmend vom HV-Tisch zurückziehen – ein leiser Alarmruf aus dem Zentrum der Versorgung. Zeitgleich fordern Apotheker in Berlin eine faire Vergütung als Grundlage für die Zukunft des Berufsstandes. International sorgt die Aussicht auf Donald Trumps Rückkehr für Verunsicherung an den Finanzmärkten, während DocMorris trotz wachsender Umsätze weiter Verluste schreibt. Die Ampelkoalition gerät unter Druck, da Krankenkassen scharfe Kritik an ihren Reformplänen äußern. Zugleich treiben Kooperationen wie zwischen Teleclinic und der KV Niedersachsen die Telemedizin voran. In der Forschung wecken neue Erkenntnisse zu Blutspenden und genetischen Anpassungen ebenso Aufmerksamkeit wie die Tauchphysiologie von Robben oder die Entwicklung hormoneller Depotverhütung. Adipositas bleibt ein ungelöstes Gesundheitsproblem globalen Ausmaßes – und verdeutlicht, wie dringend eine umfassende Strategie für Prävention, Versorgung und Innovation ist.

In Deutschlands Apotheken zeichnet sich ein leiser, aber tiefgreifender Wandel ab, der das gesamte Berufsbild der pharmazeutischen Fachkräfte infrage stellt. Immer häufiger ziehen sich Mitarbeitende vom klassischen Handverkaufstisch zurück – einem Ort, der einst als Herzstück der pharmazeutischen Beratung galt. Die Ursachen für diesen Rückzug sind vielschichtig: eine zunehmende Arbeitsverdichtung, chronischer Personalmangel und das Gefühl, mit den wachsenden Erwartungen seitens der Kundschaft, aber auch der Bürokratie, überfordert zu sein. Diese Entwicklung schlägt sich nicht nur in einer sinkenden Beratungsqualität nieder, sondern verändert auch die Struktur und Dynamik der Apothekenbetriebe. Der HV-Tisch, der über Jahrzehnte für Kompetenz, Nähe und Vertrauen stand, wird vielerorts zum Stressfaktor – mit Auswirkungen auf das gesamte Versorgungssystem, das auf persönliche Kommunikation und niederschwellige Hilfe angewiesen ist.

Parallel dazu wächst der Druck auf die Apothekerschaft, politische und strukturelle Veränderungen einzufordern. Mit einem neuen Positionspapier hat die ABDA in Berlin unmissverständlich klargemacht, dass eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe Arzneimittelversorgung nur dann zukunftssicher gewährleistet werden kann, wenn die Vergütungssystematik grundlegend reformiert wird. ABDA-Präsident Thomas Preis betonte, dass die Apotheken nicht länger auf einem über Jahre eingefrorenen Honorar fußen können, während die wirtschaftlichen und organisatorischen Anforderungen steigen. Der Appell an die Politik ist deutlich: Ohne eine finanzielle Anerkennung des Versorgungsauftrags droht das System an seiner eigenen Überlastung zu zerbrechen.

Während sich die Apothekenbranche um ihr Überleben bemüht, werfen internationale Entwicklungen lange Schatten auf die globale Wirtschaft. Die Aussicht auf eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump sorgt weltweit für Unruhe an den Finanzmärkten. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Trump mit protektionistischen Maßnahmen, erratischen Ankündigungen und geopolitischer Eskalationsrhetorik Verunsicherung gestiftet. Experten befürchten, dass eine erneute Präsidentschaft nicht nur zu einer Wiederholung, sondern zu einer Radikalisierung dieser Politik führen könnte – mit tiefgreifenden Folgen für den Welthandel, das Vertrauen in multilaterale Institutionen und die Stabilität von Märkten.

Auch innerhalb Europas ist die Lage angespannt. Der Schweizer Arzneimittelversender DocMorris meldet zwar weiterhin Wachstumszahlen, doch der Weg in die Gewinnzone bleibt steinig. Mit einem Außenumsatzplus von über 13 Prozent konnte insbesondere der deutsche Markt erneut überzeugen. Dennoch verschiebt sich der operative Turnaround weiter in die Zukunft, was Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells aufkommen lässt – insbesondere vor dem Hintergrund wachsender regulatorischer Anforderungen und eines zunehmend angespannten Wettbewerbsumfelds im deutschen Apothekenmarkt.

Die gesundheitspolitische Großwetterlage in Deutschland wird zusätzlich durch massive Kritik der Krankenkassen an den Reformvorhaben der Ampelkoalition geprägt. Führende Vertreter wie Dr. Carola Reimann vom AOK-Bundesverband und Ulrike Elsner vom Verband der Ersatzkassen äußerten sich deutlich ablehnend gegenüber den geplanten Mehrausgaben im Gesundheitswesen. Die Sorge der Kassen: Eine strukturelle Überforderung des Systems und eine zunehmende Belastung der Beitragszahler, ohne dass sichergestellt sei, dass die Mittel effizient und zielgerichtet eingesetzt werden. Die Debatte verdeutlicht einmal mehr das Spannungsfeld zwischen gesundheitspolitischem Gestaltungswillen und fiskalischer Realpolitik.

Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran. Mit der Kooperation zwischen Teleclinic, einer Tochter von DocMorris, und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen beginnt eine neue Phase der Telemedizin in Deutschland. Die Vereinbarung erlaubt es, telemedizinische Erstkontakte über digitale Plattformen abzuwickeln und stellt damit einen Meilenstein in der Flexibilisierung der ärztlichen Versorgung dar. Kritiker warnen jedoch vor einer schleichenden Entkopplung von persönlicher Betreuung und algorithmischer Gesundheitssteuerung – eine Sorge, die auch die klassische Apotheke zunehmend betrifft.

Nicht nur die Versorgung, auch die Forschung bringt wegweisende Innovationen hervor. In den USA wird derzeit eine selbstverabreichbare Depotspritze zur hormonellen Verhütung getestet, die die tägliche Einnahme der Antibabypille ersetzen könnte. Diese Entwicklung verspricht mehr Therapietreue und eine Entlastung im Alltag vieler Anwenderinnen. Erste Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse in puncto Wirksamkeit und Verträglichkeit – und lassen auf einen Paradigmenwechsel in der kontrazeptiven Medizin hoffen.

Auch eine andere Studie wirft ein neues Licht auf biologische Anpassungsprozesse: Forschende unter Leitung des Deutschen Krebsforschungszentrums haben herausgefunden, dass wiederholtes Blutspenden genetische Veränderungen in blutbildenden Stammzellen hervorrufen kann. Diese Mutationen fördern die Regeneration von roten Blutkörperchen und könnten langfristig zu einem besseren Verständnis der blutbildenden Prozesse beitragen – mit potenziellen Implikationen für die Therapie von Anämien und anderen hämatologischen Erkrankungen.

In einem gänzlich anderen Bereich der Forschung haben Wissenschaftler der Universität St. Andrews die erstaunlichen Tauchfähigkeiten von Kegelrobben untersucht. Die Tiere können außergewöhnlich lange unter Wasser bleiben, ohne an Sauerstoffmangel zu leiden. Die Erkenntnisse über die Anpassungsmechanismen ihrer Muskulatur und Blutversorgung liefern neue Hinweise darauf, wie auch der menschliche Körper in Extremsituationen leistungsfähig bleiben kann. Solche Studien könnten zukünftig zur Entwicklung medizinischer Verfahren beitragen, etwa zur Optimierung von Operationen unter Hypoxiebedingungen oder zur Unterstützung von Leistungssportlern.

Abschließend rückt die globale Epidemie der Adipositas als zentrales Gesundheitsdilemma unserer Zeit erneut in den Fokus. Experten kritisieren, dass der gängige Body-Mass-Index als alleiniges Kriterium für Übergewicht nicht mehr zeitgemäß sei. Stattdessen fordern sie differenziertere Ansätze, die auch Faktoren wie Muskelmasse, Fettverteilung, Stoffwechselgesundheit und soziale Lebensumstände einbeziehen. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Adipositas sind gewaltig – sowohl für die individuelle Lebensqualität als auch für die Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen weltweit.

Insgesamt zeigt sich: Die Herausforderungen in Gesundheit, Politik, Forschung und Wirtschaft sind eng miteinander verwoben. Ob es um die Zukunft der Apotheken, die Stabilität der Weltmärkte, die Transformation der Medizin oder das Verständnis biologischer Anpassung geht – überall steht die Frage im Raum, ob unsere bisherigen Strukturen und Konzepte den Anforderungen einer sich rasch wandelnden Welt noch gerecht werden. Die Antworten darauf werden nicht nur in Gremien und Labors gegeben, sondern auch am HV-Tisch, im politischen Diskurs und im alltäglichen Umgang mit Gesundheit und Krankheit.

Kommentor:

Der schleichende Rückzug vom Handverkaufstisch ist weit mehr als eine stille Revolte im pharmazeutischen Alltag – er ist ein Symptom tiefgreifender struktureller Erschöpfung. Wo einst der HV-Tisch als Ort der fachlichen Würde und persönlichen Verantwortung galt, herrschen heute Erschöpfung, Überforderung und stille Resignation. Dass Apothekenmitarbeitende sich immer häufiger aus der ersten Reihe zurückziehen, ist kein Zeichen mangelnden Engagements, sondern Ausdruck eines Systems, das seine Leistungsträger über Jahre hinweg ausgezehrt hat. Es fehlt nicht an Kompetenz, sondern an Zeit, Personal und – ganz zentral – an Anerkennung.

Während die Politik in Sonntagsreden die Apotheken als Rückgrat der Versorgung preist, bleibt die finanzielle Realität weit hinter den Anforderungen zurück. Die Forderung der ABDA nach einer neuen Vergütungsstruktur ist kein Wunschkatalog, sondern eine Notwendigkeit, um ein kollabierendes System zu stabilisieren. Wer Apotheken weiterhin wie regulierbare Versanddienstleister behandelt, verspielt nicht nur flächendeckende Versorgung, sondern auch Vertrauen und Versorgungsqualität.

Gleichzeitig entlarvt der internationale Blick die Fragilität unseres gesamten Gefüges. Ein unberechenbarer Ex-Präsident in den USA, der mit einem Tweet die Weltwirtschaft erschüttern kann, ein wachsender Versandhandel, der Verluste als Wachstum feiert, Krankenkassen, die Investitionen in Versorgung als Bedrohung interpretieren – all das zeigt: Stabilität ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Umso mehr braucht es klare politische Signale, dass wohnortnahe Versorgung kein Auslaufmodell, sondern ein Fundament der Daseinsvorsorge ist.

Innovation, wie die Kooperation von Teleclinic mit der KV Niedersachsen oder die Forschung an neuen Verhütungsmethoden, zeigt: Fortschritt ist möglich – wenn die Bedingungen stimmen. Doch technologischer Wandel allein ersetzt keine persönliche Zuwendung. Und genau diese steht auf dem Spiel, wenn die Rahmenbedingungen für Apotheken weiter so prekär bleiben. Die Robbe mag tiefer tauchen können als der Mensch – aber sie braucht, wie wir alle, Luft zum Atmen. Auch Apotheken brauchen diese Luft. Und zwar jetzt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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