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Apotheken-News: Berufsunfähigkeitsversicherung, Grippewelle und Apothekenkrise

Urteil zu BU-Täuschung, steigende Influenza-Positivenrate und dramatischer Rückgang der Apothekenzahlen in Deutschland

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Ein richtungsweisendes Urteil des OLG Braunschweig hat gezeigt, dass arglistige + auch nach Ablauf der gesetzlichen Fristen Konsequenzen hat. Währenddessen deutet ein aktueller Bericht des RKI auf einen frühzeitigen Beginn der Grippewelle 2025 in Deutschland hin, wobei die Positivenrate für Influenza-Viren bereits ansteigt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat Sanofi die Preise für seinen Hochdosis-Influenzaimpfstoff Efluelda drastisch gesenkt. Doch nicht nur die Grippeimpfstoffe stellen die Gesundheitsbranche vor Herausforderungen, auch die Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) stehen durch Nachwuchsmangel und hohe Abwanderungsraten vor einer existenziellen Krise. Die Wahl um die Präsidentschaft der ABDA zwischen Gabriele Regina Overwiening und Thomas Preis sorgt bereits für hitzige Diskussionen und könnte wegweisende Veränderungen in der Apothekenpolitik zur Folge haben. In der Wirtschaft verzeichnet Rossmann ein Rekordergebnis und expandiert erfolgreich im Ausland, während die Apothekenlandschaft in Deutschland weiterhin unter Druck steht: 2024 sank die Zahl der Apotheken auf einen historischen Tiefstand, insbesondere in Sachsen, wo keine Neueröffnungen stattfanden. Die Diskussion um das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) und die Notdienstversorgung von Apotheken zeigt die tiefgreifenden strukturellen Herausforderungen der Branche. Angesichts des Rückgangs der Apothekenzahlen und der steigenden Belastung der verbleibenden Apotheken ist eine grundlegende Reform der Branche notwendig, um die flächendeckende Versorgung und die Zukunftsfähigkeit der Apotheken zu sichern.

Ein richtungsweisendes Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Braunschweig, das vom Bundesgerichtshof (BGH) endgültig bestätigt wurde, beleuchtet die weitreichenden Konsequenzen einer arglistigen Täuschung im Zusammenhang mit Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU). In diesem Fall versuchte der Versicherungsnehmer, die Versicherungsgesellschaft mit manipulierten Informationen über seine Berufsunfähigkeit zu täuschen, um unrechtmäßige Zahlungen zu erhalten. Obwohl die gesetzliche Anfechtungsfrist bereits abgelaufen war, entschied das OLG, dass die Täuschung nicht ohne Konsequenzen bleibt. Dieses Urteil stellt klar, dass die Grundsätze von Treu und Glauben in der Versicherungspraxis über formalen Fristen stehen. Der BGH bestätigte die Entscheidung und unterstrich, dass das System nicht durch arglistige Manipulationen ausgenutzt werden dürfe. Das Urteil setzt ein deutliches Signal für Versicherungsnehmer und Versicherer, dass die Integrität des Versicherungssystems auch nach Ablauf der Fristen gewahrt bleiben muss. In der Praxis bedeutet dies, dass Versicherungsunternehmen auch nach Ablauf der formalen Fristen weiterhin gegen unredliche Versuche vorgehen können, unberechtigte Zahlungen zu erzwingen.

Parallel dazu deutet der aktuelle Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 10. Januar 2025 darauf hin, dass die Grippewelle 2025 in Deutschland bereits begonnen haben könnte. Das RKI berichtete von einer steigenden Positivenrate für Influenza-Viren, die in der ersten Januarwoche 2025 sogar auf 21 % anstieg. Dies markiert einen signifikanten Anstieg gegenüber den 19 % der letzten Dezemberwochen 2024. Der Anstieg der Influenza-A- und B-Viren in den eingesandten Sentinelproben ist ein klarer Hinweis darauf, dass die Grippewelle in vollem Gange ist. Die Grippesaison in Deutschland beginnt traditionell im Dezember und erreicht ihre Spitzenwerte in den ersten Monaten des neuen Jahres. In Anbetracht der steigenden Infektionsraten ergreifen Gesundheitseinrichtungen bereits Maßnahmen zur Vorbereitung auf die erwartete Zunahme von Grippefällen.

In Reaktion auf die steigenden Grippeimpfungen hat Sanofi eine Preisoffensive für seinen Hochdosis-Influenzaimpfstoff Efluelda gestartet. Der Konzern senkte die Preise pünktlich zur Vorbestellphase für die Grippesaison 2025/26 drastisch, was als eine Reaktion auf die wachsende Nachfrage und die Notwendigkeit angesehen wird, die Impfstoffversorgung für alle Altersgruppen zu sichern. Der neue Preis für Efluelda liegt bei 19,40 Euro für eine Packung und 194,00 Euro für die 10er-Packung. Diese Preissenkung ist eine der größten, die das Unternehmen bisher vorgenommen hat, und zielt darauf ab, die Wirtschaftlichkeit von Efluelda zu gewährleisten und sicherzustellen, dass der Impfstoff weiterhin von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird. Dies ist besonders wichtig, da der Impfstoff insbesondere für ältere Menschen und Risikogruppen von großer Bedeutung ist, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Die Senkung des Preises erfolgt jedoch zu einem Zeitpunkt, an dem die Impfstoffversorgung und die Nachfrage nach Influenza-Impfungen eine zentrale Rolle in der öffentlichen Gesundheitspolitik spielen.

Ein weiteres besorgniserregendes Thema betrifft die Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA), die in Deutschland die größte Berufsgruppe in Apotheken bilden. Mit rund 68.000 Fachkräften stehen sie vor einer existenziellen Krise. Der Nachwuchsmangel, die hohe Abwanderungsquote und die zunehmend geringere Attraktivität des Berufs führen zu ernsthaften Engpässen, die langfristig die Funktionsfähigkeit der Apothekenlandschaft gefährden könnten. Dieser Mangel an qualifizierten PTA hat direkte Auswirkungen auf die tägliche Versorgung der Patienten und stellt eine zunehmende Herausforderung für die Apothekenbetreiber dar. Besonders problematisch ist der demografische Wandel, der zu einer alternden Belegschaft führt und junge Fachkräfte davon abhält, den Beruf zu ergreifen. Die fehlende gesellschaftliche Anerkennung des Berufs und die unzureichende Bezahlung verstärken die Problematik zusätzlich.

Ein weiteres bedeutendes politisches Ereignis steht vor der Tür: Die Wahl um die Präsidentschaft der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) zwischen der amtierenden Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und dem Vorsitzenden des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis. Die Wahl hat innerhalb der Apothekerschaft bereits im Vorfeld für hitzige Diskussionen gesorgt. Overwiening, die derzeit das Amt innehat, setzt auf die Unterstützung ihrer bisherigen Anhänger, sieht sich jedoch wachsendem Widerstand gegenüber, insbesondere von Seiten derjenigen, die mehr pragmatische und kurzfristige Lösungen für die bestehenden Probleme in der Apothekenbranche suchen. Thomas Preis hingegen positioniert sich als Herausforderer, der die Apothekerschaft in eine neue Richtung führen möchte. Seine Wahl würde einen klaren Wechsel in der Strategie und den Zielen der ABDA bedeuten, was weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben könnte.

Die Drogeriemarktkette Rossmann hat ein weiteres Rekordergebnis erzielt und ihren Umsatz auf 15,3 Milliarden Euro gesteigert, was einen Anstieg von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Das Unternehmen verzeichnete insbesondere im internationalen Geschäft ein starkes Wachstum, was den Erfolg der Expansionsstrategie in ausländische Märkte unterstreicht. Die Erweiterung der Marktpräsenz und die Anpassung des Angebots an die jeweiligen Bedürfnisse der internationalen Märkte haben maßgeblich zum Wachstum beigetragen. Trotz dieses Erfolges gibt das Unternehmen keine Informationen zum Gewinn, was zu Spekulationen führt und die Fragen aufwirft, wie das Unternehmen den Gewinn im internationalen Geschäft absichern kann.

Die Apothekenbranche in Deutschland befindet sich in einer ernsthaften Krise. Im Jahr 2024 ist die Zahl der Apotheken auf 17.041 gesunken, was den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten markiert. Besonders dramatisch ist die Situation in Sachsen, wo im gesamten Jahr keine einzige Apotheke neu eröffnet wurde, während 27 Apotheken geschlossen werden mussten. Diese Entwicklung unterstreicht die tieferliegenden strukturellen Probleme in der Branche. Der Rückgang der Apothekenzahlen führt zu einer geringeren Zugänglichkeit für Patienten, insbesondere in ländlichen Gebieten, und gefährdet die flächendeckende Gesundheitsversorgung.

Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, positioniert sich zunehmend als Kandidat für das Amt des ABDA-Präsidenten. Bei einem Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln suchte Preis das Gespräch mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach und nutzte die Gelegenheit, sich als ernstzunehmender Herausforderer für die ABDA-Präsidentschaft zu präsentieren. Dabei versuchte er, die Diskussion um die Apothekenreform und die damit verbundenen Herausforderungen zu beeinflussen und sich als Bindeglied zwischen der Politik und den Apothekerverbänden zu etablieren.

Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) prägt seit nunmehr 14 Jahren die Bewertung und Preisfindung neuer Arzneimittel in Deutschland. Eine aktuelle Analyse des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zeigt, dass sich das Gesetz zwar in der Praxis bewährt hat, jedoch auch erhebliche Schwächen aufweist, die eine dringend notwendige Anpassung erforderlich machen. Insbesondere die langen Wartezeiten bei der Bewertung neuer Medikamente und die häufige Verzögerung der Preisfindung stellen sowohl für die Patienten als auch für die Industrie eine Herausforderung dar.

Ein weiteres Problem betrifft die Notdienstversorgung von Apotheken, insbesondere in ländlichen Regionen und Städten wie Hanau. Bürgermeister Dr. Maximilian Bierie (SPD) hat in den letzten Wochen deutlich Kritik an der aktuellen Notdienstverteilung geäußert und fordert eine gerechtere und gleichmäßigere Verteilung der Notdienste, um die Versorgung der Bürger zu gewährleisten. Laut Bierie sind die bestehenden Regelungen nicht ausreichend und überschreiten zunehmend die Grenze der Zumutbarkeit für die Bevölkerung.

Schließlich zeigt sich in den aktuellen Zahlen, dass Deutschlands Apothekennetz zunehmend dünner wird. 2024 wurden 530 Apotheken geschlossen, bei nur 48 Neueröffnungen. Diese Entwicklung stellt einen dramatischen Rückgang dar und verdeutlicht die anhaltenden Probleme in der Branche. Es bleibt abzuwarten, ob Maßnahmen zur Stabilisierung der Apothekenlandschaft ergriffen werden können oder ob sich der Negativtrend weiter fortsetzen wird.

Kommentar:

Die Situation der Apotheken in Deutschland ist besorgniserregend und erfordert dringend neue Ansätze, um die Struktur der Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern. Die wachsende Zahl von Apotheken, die schließen müssen, ist nicht nur eine wirtschaftliche Krise für die betroffenen Apotheker, sondern auch eine ernsthafte Gefahr für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung. Besonders in ländlichen Gebieten, in denen Apotheken aufgrund des demografischen Wandels und der finanziellen Belastungen zunehmend vom Markt verschwinden, droht eine Unterversorgung.

Ein weiteres bedeutendes Problem stellt der Nachwuchsmangel bei den Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) dar. Die geringe Attraktivität des Berufs und die steigenden Anforderungen führen dazu, dass immer weniger junge Menschen diesen Beruf ergreifen. Dies könnte langfristig zu einer weiteren Verschärfung der Situation führen und die Arbeitsbelastung der verbleibenden PTA und Apotheker erhöhen. Die Tatsache, dass die Berufsgruppe mit rund 68.000 Fachkräften die größte Gruppe in den Apotheken darstellt, macht deutlich, wie wichtig es ist, in die Ausbildung und Anerkennung dieses Berufs zu investieren.

Die Diskussion um die ABDA-Wahl verdeutlicht die Unzufriedenheit vieler Apotheker mit der derzeitigen Führung und zeigt die Kluft innerhalb der Apothekerschaft. Beide Kandidaten, Overwiening und Preis, stehen für unterschiedliche Ansätze zur Lösung der Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Diese Wahl könnte weitreichende Konsequenzen für die Ausrichtung der Apothekerschaft und für die politische Einflussnahme der Apotheken haben. Preis positioniert sich als jemand, der eine aktive Rolle in der Gesundheits- und Apothekenpolitik spielen möchte, was ihn zu einem ernstzunehmenden Herausforderer macht.

Die wirtschaftliche Lage von Unternehmen wie Rossmann und die zunehmende Digitalisierung von Apotheken und Gesundheitsdiensten sind weitere Faktoren, die die Entwicklung des Marktes beeinflussen. Die Frage, wie Apotheken langfristig wettbewerbsfähig bleiben können, ist eng mit der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und der Einführung effizienter Prozesse verknüpft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Apothekenbranche an einem Wendepunkt steht. Um die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung langfristig sicherzustellen, sind grundlegende Veränderungen in der Struktur und Organisation notwendig. Dies umfasst nicht nur die politische und wirtschaftliche Unterstützung für Apotheken, sondern auch die Förderung von Nachwuchs und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für PTA und Apotheker. Es bleibt zu hoffen, dass die anstehenden politischen Entscheidungen und Reformen in der Lage sind, diese Herausforderungen anzugehen und Lösungen zu bieten, die sowohl den Apothekenbetreibern als auch den Patienten zugutekommen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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