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Apotheken-News: Versicherungen, Apotheken und die Suche nach Stabilität

Steigende Kosten, Reformen und neue Technologien im Gesundheitswesen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Berufsunfähigkeit, steigende Pflegebeiträge und strenge Haftpflichtregeln – die Herausforderungen im Gesundheits- und Versicherungswesen sind vielfältig und betreffen alle Akteure. Berufsunfähigkeitsversicherungen stehen in der Kritik, während Pflegeversicherte künftig höhere Kosten tragen. Apotheken müssen strikte Vorschriften bei Schadensregulierungen beachten und ihre Kunden vor irreführenden Vitamin-C-Versprechen schützen. Gleichzeitig zeigt sich die Bedeutung internationaler Fachkräfte, etwa bei zwei spanischen PTAs, die in Deutschland ihren Traumjob verwirklichen wollen. Die Gorki-Apotheke erlebt nach einer Insolvenz neuen Aufschwung, und Gesundheitsinnovationen wie das „SmartCar“ bringen Prävention in den Alltag. Doch viele Apotheker blicken skeptisch auf die unklare Reformpolitik und fragen sich, wie ernst es der Politik mit einer nachhaltigen Zukunft für Apotheken wirklich ist.

Die Realität der Berufsunfähigkeit stellt für viele ein unvorhergesehenes Risiko dar, das das Leben auf den Kopf stellen kann. Ein schwerer Unfall, der Beginn einer chronischen Erkrankung oder psychische Belastungen können Menschen daran hindern, ihren Beruf wie gewohnt auszuüben. Die finanziellen Auswirkungen sind oft enorm, da der gewohnte Lebensunterhalt über Nacht wegfällt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) soll für solche Fälle den Einkommensverlust abfedern. Doch der Weg zur Leistung ist meist weit komplizierter, als viele Versicherte erwarten. Der Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsrente ist mit umfangreicher Dokumentation verbunden, und der Erfolg hängt oft von detailliertem medizinischen und rechtlichen Wissen ab. Versäumnisse bei der Antragstellung oder unzureichende Belege können zur Ablehnung führen. Besonders problematisch sind die Anforderungen an den Nachweis der Berufsunfähigkeit, da die Definition oft streng ist. Für viele Versicherte bedeutet dies, dass sie ohne anwaltliche oder medizinische Hilfe kaum Chancen auf die bewilligte Rente haben, obwohl sie jahrelang Beiträge gezahlt haben. Dies führt zu wachsendem Misstrauen gegenüber Versicherungen und zeigt den dringenden Bedarf an Beratung und Vereinfachung im Versicherungswesen.

Parallel dazu sieht sich das deutsche Gesundheitssystem mit steigenden Pflegekosten konfrontiert, weshalb das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ab Januar 2025 eine Erhöhung des Beitragssatzes für die Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte beschlossen hat. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begründete diese Entscheidung mit der prekären Finanzlage der Pflegekassen. Durch die Alterung der Bevölkerung und steigenden Pflegebedarf könnten die Kassen ohne diese Maßnahme in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Bundesrat muss der Verordnung noch zustimmen, wobei der Bundestag in diesem Fall nicht beteiligt ist. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Belastung letztlich auf die Bürger abgewälzt wird, ohne dass langfristige Reformen im Pflegewesen erkennbar sind. Eine Lösung, die sowohl die Finanzierung sichert als auch die Qualität der Pflege verbessert, wird dringend gesucht, bleibt jedoch weiterhin eine große Herausforderung.

Für Apothekenbetreiber und andere Gewerbetreibende bringt das Thema Haftpflichtregulierung neue Anforderungen. Eine aktuelle Entscheidung des Oberlandesgerichts Saarbrücken (OLG) betont die Pflicht zur Offenlegung von Vorschäden bei Verkehrsunfällen. Insbesondere Dienstfahrzeuge von Apotheken, die regelmäßig im Einsatz sind, können durch die intensive Nutzung ein erhöhtes Unfallrisiko haben. Sollten diese Fahrzeuge in Unfälle verwickelt werden, ist es verpflichtend, die gegnerische Haftpflichtversicherung über alle Vorschäden zu informieren und Belege für frühere Reparaturen vorzulegen. Andernfalls kann die Schadenregulierung verzögert oder verweigert werden. Dies ist besonders relevant für Apotheken mit Lieferservice, die auf eine funktionierende Logistik angewiesen sind und durch Verzögerungen ihrer Dienste wirtschaftliche Nachteile riskieren. Die Entscheidung zeigt, wie wichtig es ist, die eigenen Pflichten gegenüber Versicherungen zu kennen und diesen frühzeitig nachzukommen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Ein weiteres Thema, das die Aufmerksamkeit von Apothekern fordert, ist die Aufklärung über Vitamin-C-Präparate, besonders in der Erkältungssaison. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) kritisiert gesundheitsbezogene Werbeaussagen für Vitamin C als oft irreführend. Die wissenschaftliche Grundlage für die Annahme, dass Vitamin C Erkältungen vorbeugen kann, ist nicht gegeben. Apotheker stehen daher in der Verantwortung, Kunden fachlich korrekt zu informieren und irreführende Aussagen zu vermeiden. Viele Menschen greifen dennoch verstärkt zu solchen Präparaten in der Hoffnung auf eine verbesserte Immunabwehr. Hier ist ein fundiertes Wissen der Apotheker gefragt, die gesundheitsfördernden Effekte von Vitamin C zu erklären, ohne unrealistische Erwartungen zu wecken und sich juristisch abzusichern.

In einem interdisziplinären Forschungsprojekt der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover wird aktuell das „SmartCar“ entwickelt, das eine Gesundheitsüberwachung während des Autofahrens ermöglichen soll. Ziel ist es, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen zählen, präventiv zu bekämpfen. Durch die kontinuierliche Überwachung von Vitalparametern während der Fahrt könnte das Fahrzeug frühzeitig Gesundheitsrisiken identifizieren und durch Warnhinweise den Fahrer zu präventiven Maßnahmen ermutigen. Das Projekt hat das Potenzial, ein Meilenstein in der Gesundheitsvorsorge zu werden, indem es alltägliche Aktivitäten zur Diagnostik nutzt und so zur Früherkennung beiträgt. Langfristig könnte das „SmartCar“ als Vorbild für andere Gesundheitsanwendungen dienen und neue Standards in der Prävention setzen.

Die Herausforderungen des Berufslebens sind auch für junge Pharmazeutisch-technische Assistentinnen (PTA) wie die Schwestern Elen und Sona aus Spanien präsent. Trotz ihrer Leidenschaft für den Beruf und ihrer qualifizierten Ausbildung sahen sie in ihrer Heimat nur geringe Karriereaussichten. In Deutschland, wo qualifizierte PTAs gefragt sind und bessere Arbeitsbedingungen herrschen, entschieden sie sich für einen Neuanfang. Der Weg ins deutsche Gesundheitssystem war für die Schwestern mit bürokratischen Hürden und sprachlichen Barrieren verbunden. Doch sie sehen ihre berufliche Zukunft hier und hoffen auf die Möglichkeit, langfristig in ihrem Traumberuf zu arbeiten und zur Gesundheitsversorgung beizutragen.

In Berlin kämpfte die Gorki-Apotheke mit wirtschaftlichen Herausforderungen und musste schließlich aufgrund finanzieller Engpässe schließen. Der langjährige Inhaber Michael Steffen konnte den Betrieb nicht aufrechterhalten, doch Apotheker Tarik El-Dessouki, Inhaber der Bong-Apotheke, hat das Potenzial erkannt und den Standort übernommen. El-Dessouki plant, die Gorki-Apotheke als moderne und leistungsstarke Filiale wiederzueröffnen und innovative Services einzuführen, um sie wieder zu einem zentralen Gesundheitsstandort in der Region zu machen. Diese Übernahme zeigt, wie trotz der Risiken eines insolventen Unternehmens ein Neuanfang gelingen kann. El-Dessouki will die Apotheke an die aktuellen Bedürfnisse der Bevölkerung anpassen und hofft, den traditionsreichen Standort zu alter Stärke zurückzuführen.

Auch im Hinblick auf die Apothekenreform wächst die Unsicherheit in der Branche. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat mehrfach betont, dass die Reform notwendig ist, um die flächendeckende Versorgung und wirtschaftliche Stabilität der Apotheken zu sichern. Doch die Umsetzung lässt auf sich warten, und die Gerüchte über eine mögliche Verschiebung oder gar Streichung des Vorhabens verunsichern Apotheker. Viele Betreiber fürchten, dass die Reformpläne nicht konkret genug sind und den Problemen der Branche nicht gerecht werden. Währenddessen bleibt der Reformprozess in der Schwebe, und die Frage, ob die angekündigte Transformation der Apotheken tatsächlich stattfindet, bleibt unbeantwortet.

Kommentar:

Der aktuelle Zustand im Gesundheitswesen zeigt deutlich, wie weit die Ansprüche an Sicherheit und Versorgungslösungen einerseits und die tatsächliche Umsetzung andererseits auseinanderklaffen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist theoretisch ein Sicherheitsnetz, das den Verdienstausfall bei gesundheitlichen Einschränkungen abfedern soll. Doch in der Praxis erweist sich der Weg zur Leistung oft als steiniger Hürdenlauf. Die Anforderungen an den Nachweis der Berufsunfähigkeit, die oft nur durch spezialisierte Anwälte und ärztliche Gutachten bewältigt werden können, machen das Leistungsversprechen für viele Versicherte schwer greifbar. Anstatt einen einfachen Zugang zu bieten, führt die Bürokratie häufig dazu, dass Menschen ohne die nötige Unterstützung bleiben, was das Vertrauen in die Versicherungen schwächt und einen klaren Reformbedarf aufzeigt.

Die Erhöhung der Beiträge zur Pflegeversicherung, die ohne größere politische Hürden durchgesetzt werden kann, verdeutlicht den wachsenden finanziellen Druck im System. Die steigende Belastung für Beitragszahler ist symptomatisch für ein System, das sich mehr auf kurzfristige finanzielle Entlastung konzentriert, anstatt die Pflege strukturell zu verbessern. Eine langfristige Sicherung der Pflegefinanzierung sollte sowohl den finanziellen Beitrag stabilisieren als auch die Qualität der Pflege fördern. Doch diese Herausforderungen bleiben ungelöst, was die wachsende Belastung für Bürger weiter verstärkt.

Im Bereich der Apotheken zeigt die Entscheidung des OLG Saarbrücken zur Offenlegung von Vorschäden, dass rechtliche Klarheit und Sorgfalt zunehmend erforderlich sind. Gerade in Apotheken mit Lieferdiensten ist es unerlässlich, dass Dienstfahrzeuge sorgfältig gemanagt und korrekt dokumentiert werden, um Schadensansprüche abzusichern. Dies verdeutlicht die Bedeutung eines guten Managements und einer genauen Einhaltung von Vorschriften, um langwierige Prozesse und wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden.

Die Verantwortung der Apotheker in der Beratung zu Vitamin-C-Produkten verdeutlicht die wichtige Rolle, die sie in der gesundheitlichen Aufklärung einnehmen. In Zeiten, in denen Gesundheitsversprechen in der Werbung oft irreführend sind, tragen Apotheker eine besondere Verantwortung, korrekt zu informieren und sich an wissenschaftliche Erkenntnisse zu halten. Gleichzeitig zeigt die Forschung zum „SmartCar“, wie Innovationen in der Gesundheitsüberwachung die Prävention unterstützen könnten. Durch eine kontinuierliche Gesundheitsüberwachung während alltäglicher Aktivitäten könnte die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen enormen Fortschritt darstellen und das „SmartCar“ als innovatives Diagnoseinstrument eine Vorbildfunktion für zukünftige Gesundheitsanwendungen einnehmen.

Die Entscheidung der Schwestern Elen und Sona, ihre berufliche Zukunft in Deutschland zu suchen, verdeutlicht, wie wichtig internationale Mobilität und Anerkennung von Qualifikationen für das deutsche Gesundheitswesen sind. Deutschland kann vom Zuzug qualifizierter Fachkräfte enorm profitieren, während sich für die PTAs neue Perspektiven eröffnen. Ebenso zeigt die Übernahme der Gorki-Apotheke durch Tarik El-Dessouki, dass wirtschaftliche Herausforderungen auch Chancen bieten. Durch die Verbindung traditioneller Werte mit modernen Services könnte die Apotheke eine wichtige Rolle in der regionalen Gesundheitsversorgung einnehmen.

Die Unsicherheit rund um die Apothekenreform illustriert ein grundlegendes Problem in der politischen Planung. Die Forderung nach flächendeckender Versorgung und wirtschaftlicher Stabilität ist gerechtfertigt, doch die unklare Umsetzung und das Fehlen konkreter Maßnahmen hinterlassen in der Branche Frustration und Zweifel. Die Apotheker fragen sich, ob die Versprechen der Reform erfüllt werden oder ob sie weiterhin in einem unklaren Reformprozess ohne Lösungen verbleiben. Die Spannungen zwischen politischen Absichten und konkreten Maßnahmen sind ein Zeichen für die Dringlichkeit, klare und belastbare Maßnahmen zu entwickeln, die das Vertrauen in das Gesundheitssystem stärken und eine verlässliche Versorgung sichern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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