Die Risikolage für Apotheken hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens, erweiterte Versorgungsaufträge durch pharmazeutische Dienstleistungen und eine zunehmend komplexe Regulierungslandschaft fordern Apothekenbetriebe auf mehreren Ebenen heraus. Dennoch ist der Versicherungsschutz vieler Apotheken nach wie vor nicht an diese neuen Realitäten angepasst. Darauf weist eine aktuelle Branchenanalyse hin, die zur gezielten Überprüfung bestehender Versicherungsverträge rät.
„Wir sehen in der täglichen Praxis, dass Standardpolicen häufig nicht ausreichen, um die modernen Anforderungen an Apothekenbetriebe abzudecken“, erklärt Versicherungsexperte Seyfettin Günder, der seit Jahren Apotheken bei der Risikoanalyse und Absicherungsstrategie unterstützt. Besonders kritisch seien Cyberrisiken, Transportschäden im Botendienst, fehlerhafte Impf- oder Beratungsdokumentationen sowie Streitigkeiten mit Sozialversicherungsträgern.
Apotheken sind inzwischen tief in die Telematikinfrastruktur eingebunden und müssen täglich große Mengen sensibler Gesundheitsdaten verarbeiten. Die verpflichtende digitale Kommunikation mit Krankenkassen erhöht die Angriffsfläche für Cyberkriminalität deutlich. Gleichzeitig übernehmen Apotheken im Rahmen gesetzlich verankerter pharmazeutischer Dienstleistungen neue medizinisch geprägte Aufgaben wie Impfungen, Medikationsanalysen oder Präventionsberatungen. Diese Tätigkeiten gehen mit erheblichen Haftungsrisiken einher – insbesondere dann, wenn Dokumentationspflichten verletzt oder Beratungspflichten nicht vollständig erfüllt werden.
„Der klassische Apothekenbetrieb existiert in dieser Form nicht mehr“, heißt es in der Analyse. Apotheken seien heute medizinisch, juristisch und logistisch hochkomplexe Einheiten mit erheblichem Digitalisierungsgrad. Dennoch beruhen viele Versicherungsverträge weiterhin auf veralteten Modellen, die nur die einfache Arzneimittelabgabe und Basisberatung absichern.
Auch regulatorische Risiken nehmen deutlich zu. Fehler bei der Rezeptabrechnung, Verstöße gegen BtM-Vorschriften oder Formfehler bei pharmazeutischen Dienstleistungen können zu Retaxationen, Bußgeldern oder temporären Betriebsschließungen führen. Viele Apotheken stellen dabei fest, dass ihr Rechtsschutz solche Konstellationen nicht abdeckt – insbesondere wenn es um Konflikte mit Krankenkassen oder Aufsichtsbehörden geht.
Versicherungsexperte Seyfettin Günder fordert deshalb eine konsequente Neuausrichtung des Absicherungsniveaus: „Apotheken brauchen einen branchenspezifischen Versicherungsschutz, der sich an ihrer tatsächlichen Risikostruktur orientiert. Dazu gehören eine erweiterte Betriebshaftpflicht, eine belastbare Cyberversicherung, ein Transportschutz für Botendienste und ein spezieller regulatorischer Rechtsschutz.“
Er warnt zugleich vor falscher Sicherheit durch pauschale Versicherungsversprechen: „Im Schadenfall wird es oft kritisch, wenn unklar ist, ob bestimmte Leistungen überhaupt mitversichert sind. Wer heute eine Apotheke führt, braucht kein Standardprodukt, sondern ein maßgeschneidertes Schutzkonzept, das mit der betrieblichen Realität Schritt hält.“
Kommentar:
Wer eine Apotheke führt, trägt Verantwortung – nicht nur für die Versorgung von Patientinnen und Patienten, sondern auch für die Stabilität des eigenen Betriebs. Diese Verantwortung endet nicht an der Ladentür, sondern umfasst den Schutz vor Risiken eines zunehmend komplexen Gesundheitsbetriebs. Die Vorstellung, dass ein Standardversicherungspaket ausreichend sei, ist gefährlich und fahrlässig.
Die politische Ausweitung des Apothekenauftrags – vom Impfen über Medikationsanalysen bis hin zur digitalen Kommunikation mit Krankenkassen – ist längst gelebter Alltag. Sie bringt nicht nur neue Chancen, sondern auch neue Haftungsrisiken und operative Abhängigkeiten mit sich. Wer darauf nicht mit einem präzise abgestimmten Versicherungsschutz reagiert, riskiert im Ernstfall nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit.
Ein branchenspezifisches Versicherungskonzept ist kein bürokratischer Luxus, sondern unternehmerisches Minimum. Es schützt nicht nur vor existenziellen Schäden, sondern sichert die Handlungsfähigkeit im Ernstfall – und damit genau das, was Apotheken für das Gesundheitswesen so unverzichtbar macht: Verlässlichkeit.
Von Matthias Engler, Fachjournalist
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