Die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) rückt näher. Ab dem 29. April 2025 sollen alle gesetzlich Versicherten automatisch eine digitale Akte erhalten – es sei denn, sie widersprechen ausdrücklich. Während das Bundesgesundheitsministerium den Schritt als digitalen Durchbruch feiert, mehren sich in Apotheken und Praxen die Bedenken. Technische Probleme, unklare Zuständigkeiten und wachsende Haftungsrisiken stellen viele Betriebe vor große Herausforderungen.
Die ePA soll künftig alle relevanten medizinischen Informationen wie Befunde, Medikationspläne, Impfungen oder Entlassbriefe sektorenübergreifend bündeln und verfügbar machen. Apotheken werden in dieses System aktiv eingebunden – unter anderem zur Dokumentation von Arzneimittelabgaben und zur Prüfung von Wechselwirkungen. Doch vielerorts fehlen technische Voraussetzungen, klar definierte Abläufe und ausreichend geschulte Mitarbeitende. Die Integration in den Apothekenalltag bleibt bislang lückenhaft.
Zudem wächst die Sorge vor Datenschutzproblemen und potenziellen Sicherheitslücken. Die zunehmende Vernetzung sensibler Patientendaten macht Apotheken zu attraktiven Zielen für Cyberangriffe. Gleichzeitig steigt der dokumentationspflichtige Aufwand – mit rechtlichen Konsequenzen, falls Zugriffsrechte, Nachweispflichten oder Meldefristen nicht korrekt eingehalten werden. Die Verantwortung für diese neuen digitalen Schnittstellen liegt häufig direkt bei den Apothekenbetreibern.
Sicherheitsexperten empfehlen daher eine gezielte Absicherung gegen digitale Risiken. Cyber-Versicherungen können im Falle von Datenverlust, Systemausfällen oder Erpressung durch Schadsoftware unterstützen. Vertrauensschadenversicherungen schützen zusätzlich vor kriminellen Handlungen Dritter oder auch aus dem eigenen Team. Gerade in Apotheken, in denen täglich mit hochsensiblen Informationen gearbeitet wird, kann diese Absicherung vor existenziellen Schäden bewahren.
Apotheken stehen damit nicht nur vor einem technologischen Wandel, sondern auch vor einer strategischen Neuausrichtung. Neben der fachlichen Bewältigung der ePA-Anforderungen müssen auch Fragen der IT-Sicherheit, des Datenschutzes und der Haftung frühzeitig berücksichtigt werden. Ohne zusätzliche politische Unterstützung und praxistaugliche Rahmenbedingungen droht das Projekt, die Apothekenbetriebe zu überfordern.
Kommentar:
Die elektronische Patientenakte soll das Gesundheitswesen transparenter, vernetzter und effizienter machen – ein hehres Ziel, das derzeit jedoch an der Umsetzung scheitert. Die ePA bringt für Apotheken nicht nur technische Neuerungen mit sich, sondern verschiebt auch Verantwortung: von zentralen IT-Stellen hin zu den dezentral agierenden Betrieben, die sich plötzlich mit Schnittstellen, Datenschutz und Cyberrisiken befassen müssen.
Während die politischen Pläne ein vollständig digitalisiertes Versorgungssystem skizzieren, bleibt der Apothekenalltag geprägt von Überlastung, Softwareproblemen und unklaren Vorgaben. Die Einführung der ePA erfolgt in einem Tempo, das viele Betriebe nicht mitgehen können. Das Fehlen verbindlicher Handlungsanleitungen, realistischer Übergangsfristen und flächendeckender Schulungen verschärft die Lage zusätzlich.
Zugleich wächst der Druck auf Apothekeninhaber, ihre Infrastruktur nicht nur technisch, sondern auch rechtlich abzusichern. Der Umgang mit Gesundheitsdaten ist kein Randthema mehr – er ist Kernaufgabe. Dabei geht es längst nicht nur um IT-Schutz, sondern auch um die betriebswirtschaftliche Absicherung gegen unvorhersehbare Ereignisse. Eine Cyber-Versicherung sowie eine Vertrauensschadenversicherung sind keine Kür mehr, sondern Teil verantwortungsvoller Betriebsführung.
Damit die ePA nicht zu einem Symbol gescheiterter Digitalisierung wird, braucht es ein Umdenken – bei den politischen Entscheidungsträgern ebenso wie in der praktischen Ausgestaltung. Fortschritt entsteht nicht durch Verordnung, sondern durch funktionierende Strukturen, belastbare Unterstützung und das Vertrauen derjenigen, die ihn umsetzen müssen. Apotheken sollten jetzt handeln – nicht aus Angst, sondern aus Weitblick.
Von Matthias Engler, Fachjournalist
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