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Skonti in Apotheken: Ein zweischneidiges Schwert

Zwischen Soforthilfe und langfristigen Risiken für die Gesundheitsversorgung

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Diskussion um die Wiedereinführung von Skonti für verschreibungspflichtige Arzneimittel hat in der deutschen Apothekenlandschaft eine breite Debatte ausgelöst. Ausgelöst wurde diese Diskussion durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs im Februar 2024, das die bisherige Obergrenze für Großhandelsskonti von 3,15 Prozent auf den einheitlichen Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers aufhob. Diese Entscheidung führte zu einer Zuspitzung der wirtschaftlichen Lage vieler Apotheken, die bereits durch die Folgen der COVID-19-Pandemie stark belastet sind.

Die Befürworter einer Rückkehr der Skonti argumentieren, dass dies eine schnelle und effektive Maßnahme zur finanziellen Entlastung der Apotheken darstellen könnte. Insbesondere kleinere und ländliche Apotheken, die oft mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind, könnten durch die Möglichkeit, höhere Rabatte zu erhalten, gestärkt werden. Zudem betonen sie, dass die Kosten für diese Maßnahme allein beim pharmazeutischen Großhandel anfallen würden, was eine finanzielle Belastung für Steuerzahler und Krankenkassen vermeiden würde.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch erhebliche Bedenken und Kritikpunkte gegenüber der Wiedereinführung der Skonti. Kritiker warnen vor den langfristigen Konsequenzen einer solchen Maßnahme. Sie befürchten, dass dies die Verhandlungsposition der Apotheken gegenüber den Großhändlern weiter schwächen und langfristig zu einer Unterminierung der Apothekenhonorare führen könnte. Der Bundesgerichtshof hatte bereits in seinem Urteil betont, dass eine angemessene Vergütung der Apotheken nicht durch unzulässige Rabatte, sondern durch gesetzlich festgelegte Apothekenzuschläge sichergestellt werden sollte.

Die politische Dimension dieser Entscheidung ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Während einige politische Vertreter die Wiedereinführung der Skonti als pragmatischen Schritt zur Unterstützung der Apotheken betrachten, warnen andere davor, dass dies lediglich ein kurzfristiges Entgegenkommen sein könnte, das strukturelle Probleme der Branche nicht löse.

In der aktuellen Gesetzesvorlage für eine Apothekenhonorar- und Apothekenstrukturreform (ApoRG) findet sich der Vorschlag zur Wiedereinführung der Skonti wieder. Die endgültige Entscheidung darüber wird jedoch erst nach weiteren Diskussionen und Beratungen erwartet, bei denen sowohl die ökonomischen als auch die gesundheitspolitischen Auswirkungen sorgfältig abgewogen werden müssen.

Kommentar:

Die aktuelle Debatte um die Wiedereinführung von Skonti für verschreibungspflichtige Arzneimittel verdeutlicht die Herausforderungen und die Komplexität der deutschen Apothekenlandschaft. Während einige Stimmen diese Maßnahme als dringend benötigte Unterstützung für Apotheken in finanzieller Notlage sehen, sollten wir die langfristigen Auswirkungen nicht außer Acht lassen.

Es ist verständlich, dass Apotheken, insbesondere in ländlichen Gebieten, nach jeder möglichen Form der finanziellen Entlastung suchen. Die Wiedereinführung der Skonti könnte in der Tat kurzfristig zu einer verbesserten Liquidität einiger Apotheken führen und somit deren Überlebensfähigkeit in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten unterstützen.

Jedoch ist Vorsicht geboten. Die Abhängigkeit der Apotheken von den Verhandlungen mit den Großhändlern könnte durch die Wiedereinführung der Skonti verstärkt werden. Dies könnte langfristig zu einem Druck auf die Apothekenpreise führen und deren wirtschaftliche Gesamtsituation weiter verschlechtern. Der Bundesgerichtshof hat bereits klargestellt, dass die Sicherstellung einer angemessenen Vergütung der Apotheken nicht durch unzulässige Rabatte, sondern durch gesetzlich festgelegte Mechanismen erfolgen sollte.

Es ist daher entscheidend, dass politische Entscheidungsträger und Stakeholder in der Gesundheitspolitik die Balance zwischen kurzfristiger Hilfe und langfristiger Stabilität finden. Die Wiedereinführung der Skonti sollte nicht als isolierte Maßnahme betrachtet werden, sondern als Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Stärkung der Apothekenstruktur und zur Sicherstellung einer nachhaltigen Arzneimittelversorgung in Deutschland.

Die bevorstehenden Diskussionen und die endgültige Entscheidung über die Apothekenhonorar- und Apothekenstrukturreform werden zeigen, inwieweit diese Bedenken und Überlegungen in die politischen Maßnahmen einfließen und welche langfristigen Auswirkungen diese auf die deutsche Gesundheitslandschaft haben werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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