Fast 60 Unternehmen unterstützen die Arbeit der AGPU durch ihre Mitgliedschaft, um die Zukunft der PVC-Branche aktiv mitzugestalten. Darunter auch die neuen AGPU-Vollmitglieder Akcros Chemicals Ltd, debolon dessauer bodenbeläge GmbH & Co. KG, Emery Oleochemicals GmbH, Gerflor Mipolam GmbH und KraussMaffei-Technologies GmbH. "Mit zusätzlichen Leistungen unterstützt die Kommunikationsagentur PVCplus die Neuausrichtung", erklärte Werner Preusker, Geschäftsführer von AGPU und PVCplus. "Mit zwei neuen Mitarbeitern können wir Mitgliedsunternehmen und mit PVCplus auch Kunden in ganz Europa noch mehr Service bieten, das Vertrauen in PVC-Produkte stärken und den Dialog mit Entscheidern aus Politik, Wirtschaft und Handel vertiefen", so Preusker weiter. Das Vertrauen in PVC-Produkte durch gezielte Kommunikation auszuweiten, hat sich auch Albrecht Lange (45) als wichtigen Arbeitsschwerpunkt gesetzt. Der Geschäftsführer der profine GmbH ist auf der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft als Nachfolger des langjährigen Vorstandsmitglieds Dr. Volker Hofmann in den AGPU-Vorstand gewählt worden.
Vinyl 2010 - Alle Ziele erreicht
Im Rahmen der AGPU-Vortragsveranstaltung "PVC auf dem Weg zur Nachhaltigkeit" berichtete Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von Vinyl 2010 und Geschäftsführer der Vinnolit GmbH & Co. KG, über den erfolgreichen Abschluss des europäischen Nachhaltigkeits-Programms Vinyl 2010. Diese Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche hatte sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen der PVC-Produktion auf die Umwelt zu minimieren, den verantwortungsvollen Einsatz von Additiven zu fördern, Erfassungs- und Verwertungssysteme zu unterstützen sowie den sozialen Dialog zwischen allen Akteuren in der Industrie anzuregen. "Sämtliche Ziele von Vinyl 2010 hat die europäische PVC-Branche nach zehn Jahren erreicht oder sogar übertroffen. Dies gilt insbesondere für die Sammlung und Verwertung von PVC-Abfällen durch den Aufbau einer tragfähigen PVC-Recycling-Struktur in ganz Europa", so Dr. Ertl, der zugleich ankündigte, dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen wolle: "Die PVC-Branche bekennt sich zur sozialen Verantwortung und nachhaltigen Entwicklung und wird im Juni in Brüssel ihr neues Nachhaltigkeits- Programm VinylPlus vorstellen". Dr. Ertl appellierte zudem an Industrie und politische Entscheidungsträger, VinylPlus aktiv zu unterstützen. "Der Marktwert von recyceltem PVC und von verantwortlichem Handeln wird zukünftig stärker anerkannt werden", zeigte sich Dr. Ertl überzeugt.
PVC-Rohre unterstützen Produktion von Biomasse und CO2-Abbau
Über eine neue Produktentwicklung zum Thema Photobioreaktoren sprach Dr. Stephan Schüssler, Leiter Technik / Forschung & Entwicklung, Georg Fischer Deka GmbH. Das Unternehmen hat zur Zucht von Mikroalgen, die z.B. zur Herstellung von Biotreibstoffen oder Lebensmittelzusatzstoffen wie Beta Carotin verwendet werden können, verschiedene Komponenten entwickelt. Mikroalgen benötigen für ihr Wachstum ausreichend Licht. Deshalb wurden leistungsstarke Rohre und Formteile aus hochtransparentem PVC entwickelt, die eine sehr hohe UV-Beständigkeit aufweisen und die Produktion von Biomasse durch Photosynthese fördern. "Photobioreaktoren sind eine der Schlüsseltechnologien für den Biomassekreislauf auf Basis von Algen. Die Verbesserung ihrer Effizienz und Kostenstruktur eröffnet neue Perspektiven für die Produktion von Lebensmitteln und 'grünen' Brennstoffen. Gleichzeitig ist die Algenzucht eine effektive Möglichkeit zur Bindung von CO2", so Dr. Schüssler.
Allianz für Energie-Effizienz
Werner Preusker berichtete von den Gesprächen und Veranstaltungen, die AGPU gemeinsam mit den Profilherstellern und zahlreichen Partnern durchgeführt hat. Mit dem Ziel, für mehr Effizienz in der Energiepolitik zu werben. Gesprächspartner waren dabei Fensterbauer und andere Bauzulieferer, Wohnungsunternehmen, Energieversorger und ihre Verbände sowie Politiker. Mit einer forcierten energetischen Gebäudesanierung könnten angesichts des großen Anteils von etwa 40 Prozent der Gebäude am Primärenergiebedarf mit vergleichsweise geringen Mitteln große Einsparungen erreicht werden. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) schätzt den Förderbedarf auf etwa 5 Milliarden Euro p.a. Damit könnte es gelingen, den Gebäudebestand in Deutschland langfristig auf den nahe Null-Energie-Standard umzurüsten, der in Zukunft EU-weit eingehalten werden muss. Für die PVC-Branche bietet die Gebäudesanierung ein riesiges Geschäftspotenzial. Schon heute wird die Hälfte des eingesetzten PVC zu Energiesparfenstern verarbeitet. Durch die funktionierende Verwertungskette kann dabei sogar das PVC aus ausgebauten PVC-Altfenstern wieder zu hochwertigen Energiesparprofilen aufgearbeitet werden. Dieses ökologisch sinnvolle Handeln schont die Umwelt und Ressourcen.