THESEUS hatte sich zum Ziel gesetzt, eine effizientere Wissenserschließung und neue Dienste im Internet zu ermöglichen. Attensity zeichnete hierbei insbesondere für zwei der insgesamt sechs Anwendungsszenarien verantwortlich: "ORDO" und "PROCESSUS".
Im Rahmen der semantischen Geschäftsprozessintegrationsplattform PROCESSUS wurde ein zielgerichteter Zugang zu unstrukturierten Daten, die in E-Mails, Protokollen, Angeboten, etc. vorhanden sind, ermöglicht. Die Vision von PROCESSUS ist ein "Butler", der die richtigen Informationen bereitstellt, unabhängig davon, wo und wie sie abgelegt sind, jedoch abhängig davon, in welchem Kontext und Prozessschritt man sich befindet. Im Rahmen von ORDO sind durch Erforschung und Entwicklung von semantischen Technologien neue Dienste und Software-Werkzeuge entstanden, die dem Benutzer eine übersichtliche und mühelose, weil automatisch erstellte, Ordnung seiner gesamten digitalen Informationen ermöglichen.
Die Wertschöpfungskette von der Forschung bis in die Anwendungen trägt bereits vielfach Früchte:
- Ontonaut: Die Medienindustrie steht vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle am Internet auszurichten und dort innovative Dienste anzubieten. Semantische Technologien helfen dabei, Inhalte passend aufzubereiten und benutzergerecht zu präsentieren. Mit dem Ontonaut-Webservice werden sogenannte "Named Entities" aus Texten extrahiert und Hintergrundinformationen bereitgestellt. Der semantische Editor "veeeb" nutzt Ontonaut, um Texte, Bilder oder Videos zur Erstellung interessanter Artikel anzubieten.
- SMILA: Heutige organisationsspezifische Informationsbedürfnisse verlangen nach flexiblen und hochskalierbaren Lösungen. Das Open-Source-Framework SMILA bietet hierfür eine zukunftssichere Basis. Flexibel konfigurierbare Abläufe erlauben die Integration verschiedener Komponenten zur inhaltlichen Erschließung unstrukturierter Daten. Infrastrukturdienste in SMILA unterstützen bei der Implementierung hochskalierender Applikationen.
- Whow!: Die Informationsflut des Internet macht es für die Nutzer immer schwieriger, ihre Interessensgebiete im Überblick zu behalten und effizient auf dem Laufenden zu bleiben. "What's hot on Whow!" ermöglicht eine inhaltliche Erschließung der thematischen Vielfalt von Social Media Quellen. Auf der technischen Basis des SMILA-Framework wertet "What's hot on Whow!" Social Media Beiträge aus und liefert dem Benutzer eine auf seine Interessen abgestimmte Anzeige der aktuellen Nachrichtenlage.
- Refinder: Mit dem "Refinder" können Teams zusammenarbeiten und gemeinsam Wissen entwickeln. Semantische Technologien helfen dabei, Inhalte zu ordnen und passend bereitzustellen. Dabei werden Inhalte aus externen Diensten übernommen. Refinder ist ein Produkt von Gnowsis, einem DFKI Spin-Off.
- Mediendemonstrator ORDO: In diesem Demonstrator werden in ORDO entwickelte Technologien durch das Integrationsframework SMILA miteinander vernetzt, um Informationen unterschiedlichster Formate aus Blogs, Nachrichten-Portalen und dem Bundestagsfernsehen inhaltlich zu erschließen. So erhält der Benutzer einen umfassenden Blick auf das politische Tagesgeschehen.
Über "THESEUS - Neue Technologien für das Internet der Dienste"
THESEUS ist das größte Forschungsprojekt Deutschlands im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und hat das Ziel, den Zugang zu Informationen zu vereinfachen, Daten zu neuem Wissen zu vernetzen und die Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Geschäftsmodelle im Internet zu schaffen.
Unter dem Dach von THESEUS entwickeln rund 60 Forschungspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Technologien für das Internet der Dienste. Das Forschungsprogramm wurde Ende 2007 gestartet und hat eine Laufzeit von fünf Jahren sowie ein Gesamtvolumen von rund 200 Mio. Euro, die jeweils zur Hälfte vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und von den beteiligten Partnern aus Industrie und Forschung aufgebracht werden.
Im Rahmen des Forschungsprogramms THESEUS wurden bisher fünf Unternehmen gegründet, 20 Standardisierungsaktivitäten umgesetzt, 20 Entwicklungspartnerschaften initiiert, 30 Anschlussprojekte erfolgreich angeworben, rund 50 Patente und andere geschützte Ergebnisse angemeldet, über 130 Prototypen entwickelt und mehr als 800 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Insgesamt sind bislang mehr als 1.600 Einzelergebnisse entstanden, von denen rund 1.100 öffentlich im THESEUS Ergebnisprisma zugänglich sind.