Micro Application, bislang unbestrittener französischer Marktführer, beschäftigt in Frankreich rund 70 Mitarbeiter und kann auf einen Jahresumsatz von 20 Mio. Euro verweisen. Das Profil des Unternehmens ist eine perfekte Ergänzung zu Avanquest, sowohl was Produkte, Zielgruppe als auch Verkaufskanäle angeht. Zugleich stärkt Avanquest mit der Akquisition seine globale und französische Positionierung – dank eines Portfolios, das von Software für den Massenmarkt bis hin zu Software-Firmenlizenzen reicht.
Schon bisher gehörte Avanquest zur Top-Riege der weltweiten Software-Entwickler: In USA liegt Avanquest auf Position sieben der Softwarehersteller (ohne Spiele), in Großbritannien steht Avanquest auf dem zweiten Platz, und in Frankreich ist Avanquest nach der Akquisition die neue unbestrittene Nummer Eins. Als ein weiteres Ergebnis des Mergers wird eine Steigerung der Avanquest-Profite in diesem Territorium erwartet.
Dafür sollen nicht zuletzt Synergien sorgen, die sofort greifen: Beiden Unternehmen liegen vergleichbare Geschäftsmodelle als Softwareentwickler und –Verlage zugrunde, beide repräsentierten starke und sich ergänzende Marken, beide betreiben eine aggressive Web-Strategie mit jeweils über 20 Prozent Umsatzanteil; die Summe beider Onlineshops macht Avanquest mit der Akquisition auch im Web-Sales-Bereich sofort zum Marktführer.
Dennoch werden sowohl Avanquest Software als auch Micro Application als eigenständige Marken weitergeführt, um die sich perfekt ergänzende Positionierung nicht aufzugeben. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen indes wird in einer gesunden Mischung von Produkten für das künftige Repertoire münden, das sich an Benutzer von Smartphones, iPhones, iPad und Windows 7 ebenso wendet wie an Facebook-Fans; überdies soll eine Adaption des SaaS-Modells für ausgewählte Produkte weitere Zielgruppen und Märkte erschließen.
Auch die Unterschiede zwischen beiden Firmen sollen sich rechnen: Denn während Avanquest weltweit erfolgreich Märkte betreut, beschränkte sich Micro Application mit seinen überweigend französischsprachigen Produkten bisher auf den französischen Markt, hat aber inzwischen auch Multilingual-Versionen im Angebot. Hier wird die Expertise von Avanquest im Bereich der Softwarelokalisierung auch dem neu hinzugekommenen Repertoire zugutekommen, soweit dies die bestehenden Verträge mit Entwicklern zulassen.
Philippe Olivier, Gründer und bisheriger Chef von Micro Application, wird als Mitglied des Executive Boards der Avanquest-Gruppe künftig die französischen Geschäftsoperationen verantworten.
Bruno Vanryb, Mitbegründer, Vorstand und CEO der Avanquest-Gruppe, kommentiert die Übernahme: „Die Gründer beider Unternehmen teilen dieselbe Vision, und so freuen wir uns einen Mann von der Statur Philippe Oliviers in unseren Reihen begrüßen zu können. Über 90 Prozent der Avanquest-Verkäufe sind international, weshalb eine Stärkung unserer Position in Frankreich an der Reihe war, wo unser Unternehmen gegründet wurde und an der Börse gelistet ist. Der Zusammenschluss mit Micro Application ist eine großartige Gelegenheit für beide Firmen: Denn unabhängig von seiner Marktführerschaft in Frankreich umfasst das Repertoire von Micro Application eine Reihe von innovativen Anwendungen, die direkt in das internationale und Internet-basierte Geschäft überführt werden können.“
Die Akquisition von Micro Application-Aktien wird zu einem Initial-Preis von acht Millionen Euro durchgeführt, davon 1,5 Mio. Euro in bar und 6,5 Mio. Euro in Avanquest-Aktien. Der Preis kann um weitere zwei Millionen Euro erweitert werden, wenn die künftigen Erträge aus der neuen, Kontinental-Europa umfassenden Division der Avanquest-Gruppe festgesetzte Ziele erreichen sollten.
Die endgültige Bestätigung der Übernahme steht noch aus und hängt u.a. noch an der Verabschiedung durch die Avanquest-Aktionäre, die Ende Januar 2011 im Rahmen einer Aktionärsversammlung erwartet wird.
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