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Studie: European Green Deal wirkt sich auf die Gebäudeentwürfe aus

(PresseBox) (Düsseldorf, )
Der im Dezember 2019 verabschiedete European Green Deal geriet durch den kurz danach ausgebrochenen Corona-Dauerkrisenmodus etwas aus dem Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dabei sollten die Ziele des European Green Deals eigentlich aufsehenerregend genug sein: Der Staatenbund plant nichts Geringeres als bis 2050 Klimaneutralität auf dem europäischen Kontinent zu erreichen – also in einem Vierteljahrhundert. Bei der bloßen Absichtserklärung blieb es allerdings nicht: Das EU-Klimagesetz konfrontiert die Mitgliedsstaaten mit konkreten, messbaren Hausaufgaben. Auch die Baubranche ist direkt davon betroffen. Welche Auswirkungen werden EU-Vorgaben zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit auf künftige Gebäudeplanungen haben? Eine Studie von BauInfoConsult widmet sich diesen und anderen Aspekten, wie sich die Branche in eine „grüne Bauindustrie“ verwandeln kann.

Eine Umfrage zum European Green Deal unter Architekturfirmen macht zwar deutlich, dass die allermeisten Planerinnen und Planer davon überzeugt sind, dass sich die vom Green Deal geprägten europäischen Leitvorgaben konkret auf die Bautätigkeit auswirken werden. Jedes dritte der von unserem Schwesterinstitut USP Marketing Consultancy im ersten Quartal 2022 dazu befragte deutsche Architekturbüros geht allerdings davon aus, dass der direkte Einfluss des Green Deals auf die Praxis erst innerhalb der nächsten fünf Jahre zu spüren sein wird. Jedes sechste Unternehmen rechnet erst nach 2025 mit einem „Green Deal“-Effekt.

Dementsprechend sind die meisten der 125 befragten Architektinnen und Architekten auch entspannt, was den Einfluss des Green Deals auf ihre Kerndisziplin – den Gebäudeentwurf – angeht: Nur gut jedes zehnte Unternehmen rechnet mit einem sehr starken Effekt. Die Mehrheit – zusammen fast vier Fünftel – gehen mit einem deutlichen oder zumindest etwas erkennbaren Einfluss der Green Deal-Ziele auf ihre Planungstätigkeit aus.

Damit ist der Effekt für die meisten Büros eine ausgemachte Sache – wobei viele Unternehmen, die von einer nicht so großen Verhaltensänderung durch den Green Deal ausgehen, wohl im Hinterkopf haben dürften, dass sie bereits aktuell darauf achten, Energieeffizienz in ihren Projekten zu berücksichtigen (schon allein wegen der gesetzlichen Mindestanforderungen im Neubau).

Diejenigen Firmen, die davon ausgehen, dass sich ihre Entwürfe durch den Green Deal ändern werden – die allermeisten also – wurden um eine Beurteilung gebeten, welche Veränderung ihrer Entwurfspraxis sie genau erwarten. Dabei stellte sich einmal mehr heraus, dass die Architektenschaft mit der Theorie des nachhaltigen und zirkulären Bauens vertraut sind.

So gehen die Architektinnen und Architekten davon aus, dass sie unter dem Einfluss des Green Deals häufiger mit recycelten Materialien bzw. biologisch basierten Produktalternativen arbeiten werden und auch vom Entwurf an bewusst Zirkularität mitberücksichtigen werden.

Außerdem ist für viele Architektinnen und Architekten eine noch stärkere Rolle der Gebäudedämmung und  der Gebäudetechnik eine ausgemachte Sache.

Über die Studie

Die Folgen des European Green Deals und anderer europäischer und deutscher legislativer Einflussnahmen auf die Bauwirtschaft wird ausführlich in der Studie „Die grüne Bauindustrie – Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaneutralität am Bau“ von BauInfoConsult behandelt, die in einigen Wochen verfügbar sein wird. Auf Basis unserer repräsentativen Erhebungen unter bis zu ca. 600 Interviewpartnerinnen und -partnern aus Berufen und Gewerken wie Architektur, Bauunternehmen, Dachdecker-, Zimmerer-, Maler-, Trockenbau- und SHK-Handwerk und auf Grundlage von 28 Experteninterviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus Architektur, Fachplanung, Energieberatung, Bauwirtschaft, Hochschule/Forschung und Entwicklung, Wirtschafts- und Trendforschung, Consulting, Verbänden und Behörden wurde in der Studie detailliert untersucht …
  • welche energieeffiziente, nachhaltige und C02-neutrale Ansätze den Beitrag des Bauens zur Klimawende darstellen werden: Nachhaltigkeit & graue Energie vs. bloßer Effizienzfokus, Baubestands-Recycling vs. Neubaudominanz
  • wie die Bauprozesse sich durch das grüne Bauen verändern werden: nachhaltiges Potenzial der Digitalisierung, Fertigteilbau vs. Massivbau, Serialität in der Sanierung, Anforderungen an die Baustoffindustrie
  • welche politischen und legislativen Weichenstellungen in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu erwarten sind: künftiger Förderfokus & wo Regulierung und Normierung langfristig unvermeidbar sind
  • welche Änderungen bei der Nachfrage für Materialien, Bauteile und Systeme zu erwarten sind: Außenwand und -dämmung, Böden/Decken, Fenster/Türen/Sonnenschutz, Bauchemie und Befestigung, Dach, Heizung, Lüftung, Elektrizität und erneuerbare Energien, Smart Home
  • welche Bausektoren vor allem vom „grünen“ Wandel betroffen sein werden und welche Sektoren davon am stärksten profitieren: Potenzial und Folgen für den Eigenheimbau, Mietwohnbau, Nichtwohnungsbau
  • Die Folgen für das Marketing in der Bauwirtschaft: den Wandel kommunizieren statt Greenwashing
Die Studie ist bei BauInfoConsult bei Erscheinen (ca. Mitte bis Ende Dezember) zum Preis von 1.350 € erhältlich.

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