Don’t be a smombie!
Das Arbeitsumfeld aktiv wahrnehmen und Ablenkungen vermeiden – so lassen sich Gefahren für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit frühzeitig erkennen und damit Unfälle vermeiden. Doch die Aufmerksamkeit von Smombies richtet sich allein auf ihr Smartphone. Mit diesem Verhalten öffnen sie Tür und Tor für mögliche Unfälle und Verletzungen. Vier Auszubildende des BGHM-Mitgliedsbetriebs aus Hannover sagten daher den Smombies unter ihren Kolleginnen und Kollegen den Kampf an. „Wir wollten unsere Leute im Betrieb mit unserer Aktion unmittelbar ansprechen. Sowohl mit Bildern als auch über eine direkte Ansprache“, erläutert Michael Behring, einer der vier ausgezeichneten Azubis. Unter dem Motto „Don’t be a smombie!“ entwarfen sie in einer Projektarbeit Ideen für eine ansprechende Plakatgestaltung. Mit Unterstützung eines professionellen Grafikers entstanden schließlich sieben Plakate, die seither im Betrieb vor den Gefahren einer extensiven Smartphone-Nutzung im Arbeitsumfeld warnen. Sie sind Teil einer Kommunikationskampagne, die die Azubis entwickelt hatten. Neben Postern sensibilisierten sie mit informativen Artikeln im betriebsinternen Newsletter sowie im firmeneigenen Intranet die Beschäftigten für das Thema.
Augen auf und weg vom Display
Die aufeinander abgestimmten Kommunikationsmaßnahmen zeigten Wirkung. „Nachdem die Plakate aufgehängt waren, sprach die Belegschaft darüber. Das Tolle daran: Junge Beschäftigte erklärten anderen Kolleginnen und Kollegen, was ein Smombie ist. So wurde auch generationenübergreifend die Aufmerksamkeit bei der Arbeit thematisiert und gestärkt“, freut sich Malte Just, die Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit des Unternehmens. Bessere Umsicht bei der Arbeit und der intensive Austausch der Beschäftigten untereinander bewogen die Unternehmensleitung dazu, die Kampagne auch auf die ausländischen Niederlassungen wie beispielsweise Brasilien, China und USA auszudehnen. Zu Recht, findet Bernhard Wagner, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) und sagt „Das vorbildliche Engagement der Azubis sowie die kreative Umsetzung ihrer Idee kann nachhaltig zu mehr Sicherheit bei der Arbeit und auf dem Betriebsgelände beitragen. Diesen Einfallsreichtum zeichnen wir gern mit dem BGHM-Sicherheitspreis aus.“
Doppelte Auszeichnung bei Arbeitsschutzmesse
Die Kreativität und gute Umsetzung des Projekts überzeugte auch die Fachjury des Deutschen Jugendarbeitsschutzpreises (JAZ). Die Jugendlichen konnten sich daher bei der Eröffnungsveranstaltung der Messe „Arbeitsschutz aktuell“ über Platz 3 freuen. Der JAZ wird alle zwei Jahre von der FASI, einem Zusammenschluss aus dem Verein Deutscher Revisions-Ingenieure e. V. (VDRI), dem Verein Deutscher Gewerbeaufsichtsbeamter e. V. (VDGAB) und dem VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e. V., verliehen. Bei dem Wettbewerb zählen effektive, clevere und zugleich wirtschaftliche Lösungen, die sich auch in anderen Betrieben umsetzen lassen. Teilnehmen konnten einzelne Auszubildende oder Gruppen von Jugendlichen bis 24 Jahre aus Berufsschulen und Betrieben.