Nur verschusselt? Weit gefehlt!
Wie neueste Statistiken zeigen, bleiben Rechnungen in den wenigsten Fällen aus reiner Vergesslichkeit offen. Dahinter stehen meist handfeste Gründe, wie Kay Uwe Berg vom Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e. V. (BDIU) feststellt: „Hauptgrund, warum Verbraucher Rechnungen nicht bezahlen, ist Überschuldung. Diese Erfahrung machen 4 von 5 Inkassounternehmen. Gut 40 % nennen Arbeitslosigkeit als Grund. Dagegen berichtet uns gerade einmal jedes fünfte BDIU-Mitglied, dass Schuldner das Bezahlen ihrer Rechnungen einfach nur vergessen haben.”
Hinzu kommt eine weitere, alarmierende Zahl: 54 % der BDIU-Inkassounternehmen berichten laut Kay Uwe Berg in einer aktuellen Umfrage, dass private Schuldner Rechnungen absichtlich nicht oder zu spät bezahlen. Das Kalkül dahinter ist ganz einfach: Offene Rechnungen und ein womöglich langer Mahnprozess sind Teil des Cash Managements zur Steuerung der eigenen Liquidität. Der Rechnungssteller wird zum unfreiwilligen und kostenlosen Kreditgeber.
Konsequenz? Konsequent sein!
Wie die Zahlen belegen, ist gutmütiges Abwarten in den wenigsten Fällen sinnvoll. Im Grunde ist es nie sinnvoll. Bleiben mehrere Rechnungen dauerhaft offen, können Liquiditätsprobleme entstehen. Kundenorientierung und freundliches Entgegenkommen müssen da enden, wo der Schaden des eigenen Unternehmens beginnt. Daher ist es unerlässlich, Fälligkeiten genau zu überwachen und im gegebenen Fall unmittelbar den notwendigen Mahnprozess anzustoßen. Dies bedeutet einen beachtlichen Mehraufwand, der vom eigentlichen Kerngeschäft ablenkt. Doch er ist unumgänglich und lässt sich beispielsweise durch den gezielten Einsatz moderner Softwarelösungen auf ein Minimum reduzieren.