Die Stadt mit dem benutzerfreundlichsten Bestellsystem ist Köln. Drei Klicks genügen hier, um die Verfügbarkeit eines Kennzeichens zu prüfen und eine Reservierung aufzugeben. Name und Adresse muss der Nutzer dabei nicht eintippen. Stattdessen generiert das System eine PIN-Nummer. Wird diese innerhalb von neun Tagen bei der Zulassungsstelle vorgelegt, gibt es im Gegenzug das Wunschkennzeichen. Beim zweitplatzierten Frankfurt lobten die Tester unter anderem die Angabe einer Telefonnummer für Rückfragen, beim drittplatzierten München die langfristige Reservierung. Ganze 30 Tage haben die Einwohner Zeit, sich ihr Nummernschild abzuholen. Dass sich eine gute Idee auch weniger benutzerfreundlich umsetzen lässt, zeigt Hamburg. In der Hansestadt müssen sich die Einwohner erst ein Benutzerkonto mit Name und Adresse anlegen, bevor sie überhaupt mit der Bestellung eines Kennzeichens beginnen können.
Im europäischen Vergleich ist Deutschland bei Online-Dienstleistungen für Bürger weiterhin nur Mittelmaß. Das belegen Studien. Bei einer aktuellen Untersuchung im Auftrag der EU-Kommission waren nur 9 der 20 wichtigsten öffentlichen Dienste hier zu Lande online verfügbar. „Damit liegen wir unter dem Schnitt der 15 EU-Kernländer. Ein Armutszeugnis“, sagte Jörg Menno Harms. „Die öffentliche Hand muss daher ihre Verwaltung künftig noch viel stärker ins Netz bringen. So, wie sie das zum Teil schon bei Nummernschildern gemacht hat.“
Der BITKOM-Test zur Bestellung von Wunschkennzeichen im Internet fand im Oktober 2006 statt. Untersucht wurden die Angebote der 15 größten Städte Deutschlands. Zu den Kriterien zählten unter anderem die Menüführung bei der Bestellung, die maximale Dauer der Reservierung und die Bereitstellung einer Telefonnummer für Rückfragen.