„Der Markt für solche Dienstleistungen kann von derzeit faktisch null Euro auf dann rund 1,8 Milliarden Euro wachsen“, sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des BITKOM. Dafür müssten jedoch Unternehmen der gesamten Wertschöpfungsnetze der IT- und Telekommunikationsbranche und benachbarter Branchen wie Sportartikelhersteller und Sportwissenschaftler zusammenarbeiten. BITKOM organisiert daher einen Workshop mit der Sportbranche auf der diesjährigen CeBIT. „Wir können hier einen ganz neuen Markt anstoßen und erschließen. Die Startbedingungen sind in Deutschland sehr gut: Die Sportartikelhersteller sind stark, die Deutschen sind sportbegeistert und bereit, für solche Services Geld auszugeben.“ Kernzielgruppe dieser neuen Services sind die rund 22 Millionen Deutschen, die angeben, „intensiv Sport“ zu betreiben. Für sie ist Sport ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und Zeitbudgets.
Das Spektrum der Einsatzbereiche erstreckt sich von Ausdauersportarten (Jogging, Nordin Walkung, Skilanglauf) über Ausgleichs- und Wohlfühlsport (Gymnastik, Yoga, Turnen, Tennis) bis hin zu Teamsportarten wie Basketball und Trendsportarten wie Rollerblading.
Doch nicht nur im Freizeitbereich sondern insbesondere im Gesundheitswesen ergeben sich Anwendungen für MMTS: In der Rehabilitation nach oder der Vorbeugung vor Verletzungen können Experten dabei helfen, dass sportliche Übungen z.B. an Fitnessgeräten fachgerecht ausgeführt werden. Ein korrigierender Eingriff ist per Ferndiagnose möglich. „Die Deutschen werden immer älter, gleichzeitig immer aktiver. Mit diesen Technologien kann nicht zuletzt auch das Gesundheitssystem finanziell entlastet werden“, sagt Rohleder.
„Für die Entwicklung und Vermarktung von MMTS wird es entscheidend sein, die Endverbraucher nicht nur rational über Motive wie Effizienzsteigerung und Gesundheitsförderung anzusprechen, sondern auch den emotionalen Mehrwert und die Erlebnisqualität solcher Services zu steigern und zu vermitteln“, sagt Rohleder. So können etwa Skifahrer sich ihre Fahrt später am Computer anschauen und online stellen. Die Technik wird dazu in den kommenden Jahren vor allem drei Dinge bereitstellen:
- erstens die Sensorik, um alle Bewegungen der Sportler und des Sportgeräts wie etwa der Skier aufzuzeichnen,
- zweitens die Datenübertragung von den Sensoren per so genannten Body Area Network an eine Art PDA oder Handy, wo die Daten gesammelt und dann per Funknetz an Computer oder Betreuer weitergesendet werden,
- sowie drittens die mobile Energieversorgung solcher Systeme.