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Olafur Eliasson - Your mobile expectations: BMW H2R project

(PresseBox) (München, )
Bayerische Staatsgemäldesammlungen und Die Neue Sammlung -
Staatliches Museum für angewandte Kunst

Pressevorbesichtigung: 28.05.2008, 11.00 Uhr
Eröffnung: 28.05.2008, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 29.05.-20.07.2008

In seiner einzigen Museumsausstellung 2008 in Deutschland stellt der isländisch-dänische Künstler Olafur Eliasson (*1967) sein während der vergangenen drei Jahre entwickeltes Projekt unter dem Titel »Your mobile expectations: BMW H2R project« in der Pinakothek der Moderne vor. Your mobile expectations: BMW H2R project.

Das 16. BMW Art Car, bei dem Eliasson die Außenhülle durch eine fragile Haut aus Eis ersetzt, hat in seiner finalen Version in München Premiere. Grundlage der künstlerischen Arbeit von Eliasson ist der BMW H2R, ein wasserstoffbetriebener Rennwagen, der zur Erzielung von Geschwindigkeitsrekorden bei gleichzeitigem Streben nach einer zukunftsweisenden Umweltverträglichkeit von BMW entwickelt wurde. Das Werk Eliassons wird in einem begehbaren Kühlraum bei minus 10 Grad Celsius gezeigt. Etwa zwei Dutzend Besucher finden darin Platz, wärmende Decken stehen zur Verfügung.

Bei der für die Dauer der Ausstellung verwendeten Energie handelt es sich um »ökologischen Strom«. Dieser unterstützt die Nutzung und Verbreitung regenerativer Energiequellen.

Olafur Eliasson, dessen Arbeiten aktuell in einer umfassenden Übersichtsausstellung im New Yorker MoMA und P.S.1 präsentiert werden, beschreibt die Auseinandersetzung mit dem wasserstoffbetriebenen Rennwagen im Zusammenhang mit seinen künstlerischen Ideen: »Durch das Zusammenführen von Kunst, Design, sozialen und umweltspezifischen Aspekten hoffe ich, einen Beitrag dazu zu leisten, unser Denken, unser Fühlen und unsere Erfahrungen, die mit dem Auto verbunden sind, zu verändern und das Auto in Bezug zur Zeit und zum Raum, in der bzw. dem wir leben, zu setzen.

Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Objekte nicht isoliert betrachtet werden können. Sie sind stets Teil komplexer physischer und geistiger Beziehungen, sie verändern sich im jeweiligen Kontext und sind von den Werten und Erwartungen ihrer Benutzer abhängig. Sie fügen sich der Relativität der Dinge und der Vergänglichkeit.«

Olafur Eliasson ersetzte die Außenhülle des H2R Prototyps durch eine ebenso komplexe wie fragile Haut aus zwei übereinander liegenden spiegelnden Metallschalen, die netzartig die Karosserie umhüllen und mit vielfach übereinander liegenden Eisschichten überzogen sind. Auf diese Weise verwandelt Eliasson ein Objekt avancierter Fahrzeugtechnologie und des Industriedesigns in ein Kunstwerk, das auf ebenso ausgeklügelte wie poetische Weise Themen wie Mobilität, Temporalität und erneuerbare Energien sowie das Verhältnis zwischen Autoproduktion und globaler Erwärmung reflektiert.

Olafur Eliassons Transformation des H2R - Fahrzeugs stellt als künstlerische Arbeit, die zeitlich und inhaltlich verortet ist, die tief greifenden Auswirkungen von Kunst und Design in ihren zeitgenössischen gesellschaftlichen Zusammenhängen zur Diskussion. Zur Herstellung und zum Schutz der Eishaut des Autos ist dieses in einem begehbaren Kühlraum ausgestellt. Mehrere Tage lang wird der von Eliasson mit Metallnetzen überzogene Fahrzeugrahmen mit fast 2000 Liter Wasser besprüht, bis Schicht für Schicht die fragile Eishaut gewachsen ist. Diese stets mit der umgebenden Raumtemperatur ihrer Umgebung in Wechselwirkung stehende Skulptur ist rund 150 cm hoch, 525 cm lang und 250 cm breit. Das im Inneren der Skulptur befindliche Monofrequenzlicht lenkt den Blick auf die im Zwischenraum liegende Eislandschaft, die sich fortdauernd im Prozess des Schmelzens und Gefrieren befindet.

Mit Eliassons Skulpturen und atmosphärisch unverwechselbaren Raum- Installationen machen die Entstehungsbedingungen und energetischen Wirkungsmöglichkeiten, aber auch die Schönheit von Naturphänomenen sinnlich erfahrbar, wobei sie sich erst in der Wahrnehmung des Betrachters vervollständigen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Corinna Rösner und Bernhart Schwenk. Gestaltung: chezweitz & roseapple

Eine Ausstellung in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit BMW Die BMW Art Car Collection.

Die 1975 gegründete BMW Art Car Collection umfasst mittlerweile 16 Arbeiten namhafter Künstler/innen - unter ihnen David Hockney, Jenny Holzer, Roy Lichtenstein, Frank Stella, Robert Rauschenberg und Andy Warhol -, von denen jede(r) einzelne eine einzigartige künstlerische Aussage zur heutigen Erscheinung und Bedeutung des Autos formulierte. Der französische Rennfahrer Hervé Poulain beauftragte in den frühen 1970er Jahren als Erster einen Künstler
- seinen Freund Alexander Calder -, seinen Rennwagenkünstlerisch zu gestalten. Dies war der Funke, der zur Entwicklung des BMW Art Car- Programms führte. Neben ihrer ständigen Präsentation im Münchener BMWMuseum wurden die Autos aus dieser Kollektion bereits in zahlreichen Museen und Galerien weltweit ausgestellt, darunter im Pariser Louvre, im Palazzo Grassi in Venedig, im Powerhouse Museum in Sydney und in den Guggenheim- Museen New York und Bilbao.

2005 wurde Eliasson von BMW mit dem Auftrag für das 16. Art Car betraut - nach Tagung eines internationalen Kuratorengremiums bestehend aus Bruce W.

Ferguson, Dekan der Columbia University in New York; Pi Li von der Zentralen Kunstakademie in Beijing; Suzanne Pagé, Direktorin des Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris; Larry Rinder, Dekan am California College of the Arts in San Francisco, Donna de Salvo, Chefkuratorin des Whitney Museum of American Art in New York; sowie Carla Schulz-Hoffmann, Stellvertretende Generaldirektorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. In der Pinakothek der Moderne traf sich das Kuratorengremium in München während zwei Tagen im April 2005.

Dr. Norbert Reithofer, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, bemerkt über die dreijährige Kooperation mit dem Künstler: »Olafur Eliasson hat während seines ,Art Car Projekts' über mehrere Jahre den intensiven Austausch mit unseren Ingenieuren und Designern gesucht. Im Rahmen unseres langfristigen Engagements für die Kunst ging dieser herausfordernde Dialog weit über die Grenzen rein kultureller Förderung hinaus. Sein Kunstwerk wirft Fragen auf, die sich auch unser Unternehmen stellt. Unsere Vision einer nachhaltigen Mobilität, die unsere Zukunftsfähigkeit sichert, findet sich in innovativer Forschung, neuen Technologien und der Nutzung regenerativer Energien. Jedoch nur mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft lassen sich hier gemeinsame Lösungen erarbeiten. BMW stellt sich dem Dialog.«

Die Publikation.

Zur Ausstellung erscheint bei Lars Müller Publishers eine 336 Seiten umfassende Publikation. Das von Olafur Eliasson und seinem Studio als Teil des Projektes konzipierte Buch, dokumentiert zahlreiche Gespräche, Interviews und die beiden »Life in Space« Symposien. Gesprächspartner während des »Your mobile expectations: BMW H2R project« waren unter anderem Chris Bangle, Ib Chorkendorff, Yona, Friedmann, Jens Hjorth, Adrian van Hooydonk, Caroline A.

Jones, Bart Lootsma, Ricardo Scofidio, Peter Weibel und Sabine Zemelka.

(Preis: voraussichtlich 34,90 Euro, ISBN 978-3-03778-117-3)
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