"Die aktuelle Untersuchung des Instituts zur Zukunft der Arbeit zeigt, dass das BMWi-Modell zur Bürgerarbeit dazu einen wichtigen Beitrag leisten kann und in der Praxis auch realisierbar ist", so Dr. Otremba weiter. Gemeinsam mit dem Direktor des IZA-Forschungsinstituts und Präsidenten des DIW, Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann, stellte er heute die Ergebnisse des Gutachtens vor.
Das BMWi-Modell sieht vor, von Empfängern staatlicher Lohnersatzleistung eine Gegenleistung in Form von Bürgerarbeit zu verlangen. Dadurch soll der Anreiz gestärkt werden, die eigene Existenz durch eine Vollzeit-Tätigkeit selbst zu sichern. Das IZA hatte im letzten Jahr errechnet, dass durch die Umsetzung dieses Modells ein kräftiger Beschäftigungseffekt von bis zu 1,4 Millionen Arbeitsplätzen ausgelöst werden kann. Hierdurch könnten die öffentlichen Haushalte jährlich um rd. 25 Mrd. entlastet werden.
In seiner aktuellen Untersuchung zeigt das Institut, mit welchen Tätigkeitsfeldern und Organisationsstrukturen eine möglichst hohe Wirksamkeit und Kosteneffizienz erreicht werden könnte. Dabei werden internationale Erfahrungen aus den USA, Großbritannien und den Niederlanden sowie Fallbeispiele zu Projekten der Bürgerarbeit in Deutschland in die Untersuchung einbezogen.
Diese wissenschaftliche Untersuchung belegt, dass das BMWi-Modell funktioniert, wenn es in eine verbindliche und mehrfach abgestufte Vermittlungs- und Aktivierungsstrategie einbezogen ist und der Arbeitsmarkt hinreichend flexibel ist. Für die Umsetzung bedarf es im Prinzip keiner besonderen organisatorischen Voraussetzungen. Bürgerarbeit könnte z.B. nach Zielgruppen oder Regionen gestaffelt eingeführt werden. Begonnen werden könnte beispielsweise mit Jugendlichen unter 25 oder in Regionen mit einem besonders aufnahmefähigen Arbeitsmarkt.