Bundesminister Müller unterstrich anschließend die Bedeutung der Abkommen zur bilateralen Entwicklungszusammenarbeit: "Wir haben die Instrumente unserer Zusammenarbeit zeitgemäß fortentwickelt: Indien hat als Schwellenland weiterhin enormen Bedarf an Investitionen, ist aber zugleich Partner auf Augenhöhe. Mit der Ausrichtung unserer Schwerpunkte richten wir den Fokus auf wichtige Zukunftsthemen für beide Seiten: Energieeffizienz und erneuerbare Energien, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und ein nachhaltiges Wachstum. Gleichzeitig gehen wir entscheidende Herausforderungen, wie den Schutz des Klimas und die Armutsbekämpfung in einem Land an, in dem weltweit die meisten armen Menschen leben."
Die unterzeichneten deutsch-indischen Abkommen beinhalten eine Zusage über die Förderung der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das indische Verbundnetz über 250 Millionen Euro. Bei den zweiten deutsch-indischen Regierungskonsultationen auf Kabinettsebene im April 2013 in Berlin wurde für dieses Leuchtturmprojekt (die sogenannten "Green Energy Corridors") insgesamt eine Milliarde Euro Förderung in Aussicht gestellt.
Minister Müller wird heute noch mit Kamla Bhasin eine bekannte indische Frauenrechtlerin treffen, die sich in verschiedenen Nichtregierungsorganisationen entschieden für die Gleichberechtigung von Frauen in Indien einsetzt. Eine dieser Initiativen ist das von Kamla Bhasi mitbegründete Trainings- und Weiterbildungszentrum "Jagori", das aus Mitteln des BMZ unterstützt wird. Mit Kampagnen, Beratung und Weiterbildung klärt Jagori Frauen über ihre Rechte auf und bestärkt sie darin, diese auch einzufordern. Jagori war zudem an der staatlichen Kommission beteiligt, die nach einem tödlichen Vergewaltigungsfall 2012 Empfehlungen zum Schutz von Frauenrechten formuliert hatte. Bundesminister Müller: "Der Schutz von Frauenrechten ist mir ein besonderes Anliegen. Das langjährige Engagement von Kamla Bhasin für die Rechte von Frauen verdient große Anerkennung."
Außerdem besucht Bundesminister Müller im Zentrum Delhis die Nichtregierungsorganisation "Butterflies", die sich die Re-Integration von Straßenkindern in die Gesellschaft zur Aufgabe gemacht hat und diskutiert mit Jugendlichen über Wege zu einer Gesellschaft mit Chancengleichheit für Frauen, ethnische oder religiöse Minderheiten.