Die Entwicklungszusammenarbeit in Afghanistan, Arbeitsbedingungen in der Textilbranche und andere bilaterale Themen waren heute Themen eines Gesprächs mit der Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit der Niederlande. Bundesminister Dr. Müller hob vor allem die gute Zusammenarbeit Deutschlands und der Niederlande bei der herausfordernden Entwicklungsarbeit in Afghanistan hervor: "Für Deutschland und die Niederlande ist Entwicklungspolitik internationale Friedenspolitik. In Afghanistan kooperieren wir sehr eng in diesem Bereich. Der zivile Wiederaufbau des Landes ist uns wichtig, gerade auch nach Abzug aller Truppen." Seit 2011 berät ein niederländisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt die afghanische Regierung bei der Reform des Justizsektors.
Beide Länder engagieren sich zudem für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in internationalen Lieferketten. Dabei liegt der Fokus auf der Textilindustrie in Asien, wo viele Unternehmen durch immer wiederkehrende Unfälle in Textilfabriken für das Thema besonders sensibilisiert sind. Bundesminister Dr. Müller: "Wir brauchen ökologische und soziale Standards in den Produktionsländern. Unsere Aufgabe ist es, unser Konsumverhalten zu ändern in Richtung einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft." Deutschland und die Niederlande hatten im vergangenen November in Berlin eine europäische Konferenz zu existenzsichernden Löhnen in internationalen Lieferketten durchgeführt.
Lilianne Ploumen ist seit 2012 in der niederländischen Regierung Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit. Schwerpunkte der niederländischen Entwicklungspolitik sind die Bereiche Sicherheit und Rechtsordnung, Wassermanagement, Ernährungssicherheit sowie Gesundheitsvorsorge. Ein Großteil der Vorhaben befindet sich im südlichen Afrika.