"Entscheidend ist, dass die Weltbank den Weg zu einer sozialen und ökologischen Weltwirtschaft weiter verfolgt", sagte Silberhorn. "Unser globales Wirtschaftssystem stößt zunehmend an soziale und ökologische Grenzen. Die Kluft zwischen Arm und Reich hat sich in vielen Ländern rapide vergrößert. Globalisierung muss daher so gestaltet werden, dass sie den Menschen zugutekommt und die Belastungsgrenze der Natur respektiert. Die Zukunft der Weltbank ist eng mit dieser Frage verknüpft."
Um ihre Rolle als führende entwicklungspolitische Institution zu erhalten, hat sich die Bank unter Präsident Jim Yong Kim zwei zentrale Ziele gesetzt. Zum einen soll die extreme Armut bis 2030 weltweit auf 3 Prozent reduziert werden. Zum anderen möchte sie der wachsenden sozialen Ungleichheit Grenzen setzen. Die Ziele sind ambitioniert, denn nach eigenen Berechnungen der Bank wird sich die extreme Armut bis 2030 nur auf 8 Prozent verringern, wenn insbesondere die Industrie- und Schwellenländer ihren derzeitigen Kurs beibehalten. Erforderlich ist daher ein tiefgreifender wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Wandel, für den sich auch Deutschland einsetzt. Es geht vor allem um Klimaschutz, eine saubere Umwelt, Freiheit von Konflikten und Gewalt, aber auch eine stabile globale Finanzarchitektur und ein faires Welthandelssystem.
Deutschland plädiert zudem für ein stärkeres Engagement der Weltbankgruppe in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährungssicherung. Die Stärkung ländlicher Regionen in Entwicklungsländern und die Förderung eines nachhaltigen Wachstums im Agrarsektor ist ein entscheidender Schritt zur Armutsbekämpfung.
Die Weltbank ist der wichtigste Geldgeber für Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit.
Ihre Hauptaufgabe ist es, die Armut in der Welt zu bekämpfen und zum wirtschaftlichen Aufbau und der Förderung von Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern beizutragen. Im Geschäftsjahr 2013 hat sie 52,6 Milliarden US-Dollar für Projekte in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt. Deutschland zählt zu den acht größten Anteilseignern.