"Holz ist eine vielseitige nachwachsende Ressource, die ganzheitlich und in Kreisläufen genutzt wird. Durch effiziente stoffliche und energetische Verwendung liefert sie einen unverzichtbaren Gesamtbeitrag zur Erreichung der Klimaziele. Eine einseitige Darstellung dieses Komplexes verkennt die Multifunktionalität des Waldes und des Holzes sowie die Leistung der Wertschöpfungskette", so das Verbändebündnis. Verkürzte und missverständliche Bewertungen von staatlicher Seite verunsichern Bürgerinnen und Bürger. Mit der ministeriellen Aufgabe des Verbraucherschutzes sei dies nicht zu vereinbaren.
Unterschiedliche Bilanzierungsgrundlage
Die Expertinnen und Experten widersprechen konkret der Bilanzierungslogik des Ministeriums, das sich auf einen einzelnen Baum beziehe. Vielmehr müsse der Kohlenstoffkreislauf nachhaltig bewirtschafteter Wälder als Ganzes analysiert werden. Studien belegen, dass die alleinige Erhöhung des Kohlenstoffspeichers im Wald keinesfalls zu einer besseren CO2-Bilanz führt – im Gegenteil. Produktspeicher sowie die Substitution energieintensiver Materialien oder fossiler Brennstoffe haben sogar eine größere Wirkung. Der Artikel ziehe jedoch nicht nur einen falschen Schluss auf Basis unterschiedlicher Bewertungsgrundlagen, bemängeln die Verbände. Aussagen wie CO2-Emissionen von Holz seien "höher als bei fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas" sowie ein suggerierter Mangel an Biomasse-Potenzialen und eine unvermeidbare Feinstoffbelastung wirken sehr einseitig.
Moderne Holzenergie unverzichtbar
"Das Heizen mit Holz im ersten Satz eines Informationstextes pauschal als nicht klimaneutral zu diffamieren, um erst im weiteren Verlauf einzuschränken, dass Alt- und Resthölzer sowie Holzpellets durchaus anders bewertet werden können, ist deutlich zu kritisieren", so die Branchenvertreter. Die Motivation ist insbesondere seit den letzten Wochen unverständlich: im Mix von Wind- und Wasserkraft, Sonnenenergie, Geothermie und Biomasse ist Holz gegenwärtig unabdingbar, da es eine der wenigen Ressourcen ist, mit denen dezentral zu jeder Tages- und Nachtzeit planbar und unabhängig Energie bereitgestellt werden kann. Aktuell liegt der Anteil der gesamten erneuerbaren Energien für Wärme und Kälte bei 16,5 Prozent, bis 2030 soll er auf 50 Prozent steigen. Holz liefert mit rund drei Vierteln den mit Abstand größten Anteil dieser erneuerbaren Wärme in Gebäuden, Industrie und Gewerbe. Welcher Träger diese Rolle alternativ übernehmen soll, lässt das BMUV offen.
Hintergrund
Zu den Verfassern des Briefes gehören der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH), die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. – Die Waldeigentümer (AGDW), der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) und Fachverband Holzenergie (FVH) im BBE, die Familienbetriebe Land und Forst e.V. (FABLF), der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI) sowie der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV).