Liquidität ist strategische Ressource
Eine Sonderausschüttung enge den Gestaltungsspielraum des Unternehmens massiv ein und schade in der aktuellen Situation sowie der langfristigen Entwicklung. *Um die Potenziale unseres Marktes vollständig im Sinne unserer Aktionäre zu nutzen, brauchen wir die Liquidität“, betont Hollander. Die Liquidität des Unternehmens ist eine strategische Ressource. Das Management darf das berechtigte Interesse von Kunden, Mitarbeitern und langfristig orientierten Investoren nicht kurzfristig motivierten Interessen opfern. *Hier sind wir in der Pflicht“, so Hollander. Jeder Euro, den das Unternehmen in seine Wachstumsstrategie investiere, werde sich weit überdurchschnittlich verzinsen. Innerhalb der kommenden fünf Jahre plant CeWe Color Investitionen in Produktentwicklung und zusätzliche Vertriebswege von 150 bis 200 Mio. Euro.
Sonderausschüttung bei Personalabbau unvertretbar Das Unternehmen befindet sich zurzeit mitten im Transformationsprozess von der analogen zur digitalen Fotografie. Der jährliche Rückgang von über 30 % der Filmentwicklungen erfordere erhebliche Anstrengungen. CeWe Color hatte in der Spitze 29 Fotogroßlabore in Europa. Aktuell sind es noch 20. Hollander: *Mit mir wird es keine Sonderausschüttung geben, wenn zugleich Mitarbeiter entlassen und Sozialplanverhandlungen geführt werden. Das ist unverantwortlich. Wir benötigen motivierte Mitarbeiter. Das Kapital ist erforderlich für Investitionen in die Zukunft sowie die Sicherung der verbleibenden Arbeitsplätze.“ In diesem Punkte wisse man sich im Einklang mit dem seit 1. Januar 2007 größten Aktionär, der Erbengemeinschaft des Unternehmensgründers Senator h.c. Heinz Neumüller (über 2 Mio. Aktien bzw. 27,1 % vom Grundkapital).
Neue Wachstumspotenziale erfordern Investitionen Zugleich eröffnet die Digitalfotografie neue Wachstumspotenziale, von denen CeWe Color und damit die Aktionäre mittelfristig profitieren könnten. Dazu gehören ein erweitertes Produktportfolio und die Erschließung von neuen Geschäftsfeldern, in denen CeWe Color sowohl die Kernkompetenzen nutzen als auch die Wertschöpfung vertiefen könne. Hinzu kommen neben den Investitionen in die regionale Expansion Konsolidierungschancen. Deshalb werde CeWe Color auch den laufenden Aktienrückkauf nutzen, um damit eine Akquisitionswährung zu schaffen.
Erfolgsmodell CeWe-Fotobuch
Ein überaus erfolgreiches Beispiel für eine Produktdiversifikation mit einer größeren Wertschöpfungstiefe und zugleich einer höheren Marge sei das CeWe-Fotobuch: 2006, schon im zweiten Jahr nach dem Start, sei es gelungen, über 500.000 Fotobücher zu verkaufen. Inzwischen trage das Fotobuch bei weiterhin hohem Wachstumstempo über 10 Prozent zum Digitalumsatz des Unternehmens bei.
Hohe Dividendenrendite
Schon im vergangenen Jahr habe CeWe Color auf Basis des Schlusskurses von 41,35 Euro zum 31. Dezember 2005 eine Dividende von 1,20 Euro je Aktie ausgeschüttet und eine Dividendenrendite von 2,9 Prozent erreicht. Das Unternehmen strebt weiterhin Dividendenkontinuität und eine weiterhin hohe Ausschüttungsquote an.
Transformation wird 2007 weitgehend abgeschlossen *Wir sind auf dem besten Wege, den Transformationsprozess von der analogen zur digitalen Fotografie erfolgreich umzusetzen“, erklärt Hollander. Selbst in einem Transformationsjahr wie 2006 konnte das Unternehmen sein Ergebnis stabilisieren. 2007 werde dieser Prozess weitgehend abgeschlossen und ab 2008 auf Wachstum umgeschaltet, was sich auch positiv auf das Ergebnis auswirken wird. Wichtige Meilensteine sind erreicht: CeWe Color sei der erfolgreichste Fotofinisher in Europa, habe seine Marktposition im analogen Fotomarkt verteidigt, die Liquidität als strategische Ressource genutzt und sei durch frühzeitige Investitionen zum Marktführer im europäischen Digitalmarkt geworden.