Im vierten Quartal 2008 starteten die Knappschaft Bahn See und das CompuGROUP-Tochterunternehmen Gesellschaft für angewandte integrierte Versorgungsformen (GiV) mbH im Saarland ein innovatives und praxistaugliches Programm der Integrierten Versorgung: prosper Versorgungsmanagement Diabetes. Ziel ist es, durch eine optimierte Behandlung die gesundheitliche Situation von manifesten Diabetikern und Risikopatienten zu verbessern und länger zu erhalten. Parallel mit diesem über allem stehenden medizinischen Ziel sollen die Folgekosten, die bei Diabetikern bis zu 80% des gesamten Therapieaufwandes ausmachen, gesenkt werden.
Hinter prosper verbirgt sich ein unter der Knappschaft geknüpftes Gesundheitsnetz aus Hausärzten, Fachärzten und Krankenhäusern einer Region. So besteht das Gesundheitsnetz prosper Saar aus über 300 Ärzten, von denen sich 50 am interdisziplinären und sektorenübergreifenden Piloten prosper Versorgungsmanagement Diabetes beteiligen.
Kernstück des prosper Versorgungsmanagement Diabetes ist eine indikationsbezogene, zentrale Fallakte sowie ein darauf aufsetzender, innovativer Diagnose- und Behandlungspfad - beides Elemente, die von CompuGROUP umgesetzt werden. In die Akte werden alle relevanten Informationen facharztübergreifend eingepflegt: Dazu gehören Informationen rund um die Behandlung von Versicherten mit Diabetes Typ 2 genau so wie Informationen von identifizierten Risikopatienten. Der Behandlungspfad nutzt diese medizinischen Daten, um - im Moment einer anstehenden ärztlichen Entscheidung - den Behandlungsteams leitlinienbasierte, passgenaue Hinweise vorschlagen zu können. Entwickelt wurde der Diabetes mellitus-Pfad von dem Ärzteteam der CompuGROUP, das von dem renommierten Experten, Prof. Dr. Werner Scherbaum aus Düsseldorf, beraten worden ist.
"Unser Ziel ist es, den Ärzten nur diejenigen 'Informationshäppchen' anzuzeigen, die sie wirklich brauchen, und zwar genau im richtigen Moment, direkt integriert in den Workflow des Arztes" so Frank Ladendorf, Geschäftsführer der GiV.
Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf geht noch weiter. "Das prosper Versorgungsmanagement Diabetes kommt der immer wieder formulierten Forderung nach einer praxistauglichen, primär hausärztlich gesteuerten Diagnostik und Therapie nach. Die Behandlung durch Fachärzte kann problemlos integriert werden. Bestehendes nutzen, innovativ weiter entwickeln und damit mehr für die Patienten und deren Gesundheit erreichen - dafür steht prosper Versorgungsmanagement Diabetes."
Frank Ladendorf unterstreicht besonders die möglichen Einsparpotenziale der Krankenkassen in der medizinischen Versorgung: "Schon jetzt zeigt sich, dass prosper Versorgungsmanagement Diabetes die Effizienz in der Betreuung der Patienten steigert und gleichermaßen Qualität wie Wirtschaftlichkeit nachhaltig sichert. Unsere Software leistet dazu einen wertvollen Beitrag. Ich bin davon überzeugt", so Ladendorf weiter, "dass bald auch andere Kassen solche durch intelligente Software gestützte Systeme zur Effizienzsteigerung nutzen werden."
"Wir möchten damit herausfinden", so Hans Adolf Müller, Leiter Gesundheitsmanagement der Knappschaft Bahn See, "ob wir mit dieser innovativen Form der Entscheidungsunterstützung unse-ren Versicherten noch besser helfen und die behandelnden Ärzte und Praxisteams noch gezielter unterstützen können". CompuGROUP beweist sich hier als starker Partner, der als Marktführer aufgrund der weiten Verbreitung seiner Arztinformationssysteme über einen breiten und zentralen Zugang zu den niedergelassenen Ärzten verfügt.
Frank Ladendorf ergänzt "Ein solches Versorgungsmanagement funktioniert nur, wenn es von den Ärzten akzeptiert wird. Diese Akzeptanz erreichen wir durch die Integration in den vorhandenen Workflow sowie durch völlige Transparenz, z.B. im Bereich der Verordnungen."
Dieses Pilotprojekt ist vorerst bis Ende des Jahres 2009 angelegt und wird dann eine Evaluation über die Praxistauglichkeit und den Zusatznutzen dieser Form der Integrierten Versorgung erfahren. Bestätigen sich die schon jetzt zu erkennenden positiven Ergebnisse, erfolgt ab dem Jahr 2010 ein Start auf breiter Basis und die Einbindung weiterer leitlinienorientierter Patientenpfade zu anderen Volkskrankheiten.