Mit spielerischen Methoden lassen sich Menschen besonders gut für eine Sache motivieren und begeistern. Schon in der Schule sammeln Kinder Karten oder Bilder, rubbeln Lose auf oder kleben Sticker. Erwachsene kassieren beim Tanken Payback-Punkte, füllen ihr Konto mit gesammelten Flugmeilen oder kleben nach dem Supermarkt-Besuch Herzen in ein Heft. „Auch Marketing-Kampagnen im Online-Bereich lassen sich mit Spiel-Elementen aufwerten“, sagt Joachim Boyd, CEO der deal united GmbH in München.
Die typischen Zutaten: Abzeichen („Badges“), Ranglisten, Punktesysteme und verschiedene Schwierigkeitsgrade. Ein Beispiel dafür ist der beliebte Geo-Location-Dienst Foursquare. Wer besonders häufig an einem Ort „eincheckt“, wird zum „Bürgermeister" ernannt und erhält dort Belohnungen, etwa in Form eines Preisnachlasses. Der Reiz besteht aber auch darin, sich mit anderen Nutzern am gleichen Ort zu messen. Online-Anwendungen wie Frontierville, Nike+, Angry Birds, Klout, DeHood, Causeworld oder Epic Win stehen ebenfalls für diesen Trend zur „Gamification“. Er erfasst auch ernsthafte Anwendungen – von Energiespar-Apps bis zur Blutzucker-Messung – und setzt auf den angeborenen Spieltrieb des Menschen, um ihn besser zu motivieren und ein Maximum an Engagement zu erreichen.
Laut einer Studie des US-Marktforschungsinstituts Gartner werden bereits 2014 etwa 70 Prozent aller großen Unternehmen spielerische Anwendungen nutzen – etwa für die Suche nach neuen Mitarbeitern, für Schulungen oder für das Marketing. „Auch wir setzen das Gamification-Prinzip bei unserer neuen Pay by Shopping-App auf Facebook ein“, erläutert Boyd. Wer über die Pay by Shopping Facebook-App bei einem Online-Händler einkauft, erhält als Auszeichnung einen speziellen „Badge“ des Internet-Shops für seine Trophäen-Sammlung. Zu speziellen Anlässen wie Weihnachten, Karneval, Valentinstag oder zum Internationalen Frauentag werden besondere Abzeichen herausgebracht, die entsprechend dem jeweiligen Motto gestaltet sind und die Sammelleidenschaft ansprechen.
Gleichzeitig werden dem Kunden eine individuelle Anzahl sogenannter „GOLDIs“ gutgeschrieben. Diese virtuellen Bonuspunkte lassen sich sammeln und später gegen virtuelle Währungen von Online-Spielen sowie in Gutscheine von anderen Internet-Stores, wie zum Beispiel Amazon.de, eintauschen. Bei der Pay by Shopping-App für Facebook werden für die Nutzer zudem Titel wie „Teilzeit Shopper“ oder „Senator“ verliehen, die sich sowohl für die Sammlung einer bestimmten Anzahl „GOLDIs“ verdienen lassen, als auch für das Erfüllen von sogenannten „Missions“ (Aufträgen).
Zudem wird automatisch eine Statusmeldung auf der Facebook-Wall des Käufers generiert, die auch in den „Neuigkeiten" seiner Freunde erscheint und diesen das neue Abzeichen zeigt und über den gelungenen Einkauf berichtet. „Dadurch lässt sich ein enormer viraler Effekt erzeugen und der Wettbewerb mit den Freunden um die meisten Badges wird angestachelt“, ist der CEO von deal united überzeugt. Für die Online-Händler habe das den unschätzbaren Vorteil, dass er ganz neue Zielgruppen erreicht und die Empfehlungen aus dem Freundeskreis eine hohe Glaubwürdigkeit besitzen. „Und das Alles macht auch noch eine Menge Spaß“, freut sich Joachim Boyd.