Allerdings scheitern die meisten Privatanleger gleich zu Beginn an zwei wesentlichen Faktoren von Private-Equity-Fonds: Zum einen wird enorm viel Kapital benötigt und zum anderen ist das Geld für viele Jahre gebunden. Abhilfe können die sogenannten "Listed Private Equity" schaffen. Die großen Unterschiede liegen darin, dass Listed-Private-Equity-Fonds auch in börsennotierte Unternehmen investieren und ein Ausstieg jederzeit möglich ist.
Mittlerweile gibt es vier dieser Fonds mit Vertriebszulassung in Deutschland. Darunter der bereits 2001 aufgelegte Deka-PrivateEquity (LU0134613685), der dieses Jahr mit einem Plus von 11,1 Prozent das "deutsche Quartett" anführt. In etwa gleichauf liegen der seit 2004 bestehende „Partners Group Listed Private Equity“ (LU0196152788) und der im vergangenen Jahr aufgelegte „Swisscanto Listed Private Equity“ (LU0234852571). Ebenfalls 2006 aufgelegt wurde der „DB Platinum IV Liquid Private Equity“ (Isin LU0241442325) der Deutschen Bank. Dieser hinkt den anderen dreien dieses Jahr etwas hinterher, konnte aber mit einem 12-Monats-Plus von 20,3 Prozent den höchsten Ertrag dieses Gespanns erzielen. Damit lag er 0,4 Prozent über den LPX 50 Index (Jahresplus: 19,9 Prozent), der die 50 größten liquiden Listed-Private-Equity-Fonds abbildet und somit als Benchmark für die meisten Fonds gilt.
Auch wenn der Deka-PrivateEquity dieses Jahr dem Index hinterherläuft, kam er seit seiner Auflage auf ein Jahresplus von 8,7 Prozent. Damit schlägt er den LPX 50 Index über diesen Zeitraum um 1,2 Prozent p.a. (MSCI World Index: 1,2 Prozent p.a.). Die Volatilität des Deka-PrivateEquity von 7,8 Prozent liegt zudem deutlich unter der des Index' mit 14,7 Prozent.
Listed-Private-Equity-Fonds sind bei weitem nicht so risikobehaftet wie herkömmliche Private-Equity-Fonds. Trotzdem handelt es sich nicht um eine eigene Anlageklasse, sondern um Aktienfonds, die in Private-Equity-Unternehmen investieren. Somit ist diese relativ neue Assetklasse ebenfalls den Launen der Börse ausgesetzt. Ende Februar beispielsweise gingen die Kurse der Fonds mit dem Dax gemeinsam auf Talfahrt. Dennoch liegt das Risikoprofil unter dem herkömmlicher Aktienfonds und auch die geringen Korrelationen zu Aktien (0,7), Anleihen (-0,17), Rohstoffe 0,14 und Hedgefonds (0,13) ist als Vorteil anzusehen. Es darf aber niemals vergessen werden: An der Börse bleibt nichts risikofrei!