Die Technologie für dieses Experiment haben im Auftrag des FOCUS Magazin Verlags die Unternehmen RF-iT Solutions aus Österreich und Magellan Technologies aus Australien seit 2003 entwickelt. Die beteiligten Experten aus beiden Unternehmen brachten ihr langjähriges Know-how in das Projekt ein, das sie u.a. bei Infineon gesammelt hatten. Verantwortlich für die Durchführung des Experiments bei den Lesern war das Institut MediaMarktAnalysen aus Frankfurt, das u.a. auch Feldinstitut der Media-Analyse ist.
Und so funktioniert das FOCUS-Experiment Sechs ausgewählte FOCUS-Abonnentenhaushalte mit insgesamt 14 Personen erhielten wie gewohnt die Ausgaben 35–37/2007. Die Hefte waren auf jeder Doppelseite mit einem kleinen RFID-Chip präpariert und wurden dann in einen Magazine Reader eingespannt. Mittels des Magazine Readers wurden die Lesevorgänge jeder Person im Testhaushalt, die in dem Heft gelesen hat, zeitlich genau aufgezeichnet. Erstmals können so der Kontakt und die Dauer des Kontaktes mit jeder einzelnen Seite in einem Heft minutiös gemessen werden. Die Gesamtnutzungsdauer pro Heft, Mehrfachkontakte pro Heft, die Präferenzen für bestimmte Beiträge lassen sich auf diese Weise genau ermitteln.
Insgesamt gibt es noch eine Reihe von Fehlerquellen, die es in Zukunft zu beheben gilt. So fühlt sich etwa der Leser im Augenblick durch das Lesegerät im üblichen Lesevorgang noch etwas behindert. Und trotzdem: Der Magazine Reader lässt ganz neue Erkenntnisse in der Zeitschriftennutzung zu. "Wir können genau sehen, dass keine Seite in unseren Heften ohne Kontakt mit dem Leser bleibt. Das finde ich sensationell", freut sich Geschäftsführer Müller. FOCUS hat damit einen weiteren innovativen Schritt in Sachen Leserschaftsforschung gesetzt.