"Wie sieht eine Bewerbungsmappe aus?" "Was ist ein tabellarischer Lebenslauf?" Das sind Fragen, die noch ganz passabel in einer Unterrichtseinheit erarbeitet werden können. Schwieriger wird es aber bei der Vorbereitung auf den Ernstfall: "Wie läuft ein Vorstellungsgespräch ab und wie trete ich dabei richtig auf?" "Was soll ich anziehen, und welche Fragen darf ich stellen?" "Was erwartet mich in einem Assessment-Center?" Weil diese Themen kaum im regulären Unterricht bearbeitet werden können, holen sich immer mehr Schulen für das Bewerbungstraining ihrer Schüler Unterstützung von außen. Angeboten werden solche speziellen Schulungen häufig von Handwerks- oder Handelskammern, von Banken und Sparkassen und von Arbeitsagenturen. Auch freiberufliche Coaches engagieren sich auf diesem Markt. Sogar ortsansässige Tageszeitungen organisieren bisweilen gemeinsam mit Hochschulen oder Unternehmen spezielle Angebote für Schulabgänger.
Einen etwas anderen Weg geht die Bertha Heraeus und Kathinka Platzhoff Stiftung, die im hessischen Hanau ansässig ist. Sie bietet eine spezielle Weiterbildung für die Lehrkräfte. In dem zweitägigen Seminar zum Thema "Erfolgreich bewerben" lernen die Lehrer die unterschiedlichen Bewerbungsphasen kennen, damit sie ihre Schüler anschließend selbst auf diese Anforderungen vorbereiten können.
Auch das Internet bietet unterdessen Hilfestellung in Sachen Bewerbung. Allerdings geht es bei den meisten dieser Angebote darum, sich um eine neue Stelle und nicht um einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Speziell für Schüler präsentiert die Plattform http://www.planet-beruf.de der Bundesagentur für Arbeit ein umfangreiches Bewerbungstraining, bei dem sich die Schüler in einer Art Trockenkurs auf den Ernstfall vorbereiten können.
Wie sehr Schüler die Sorge um die passende Bewerbung umtreibt, das hat nicht zuletzt auch der große Besucherandrang am "Tag der Bewerbung" bewiesen, der erstmals im vergangenen Jahr auf der didacta stattfand. Mehr als 1 000 Interessierte hatten dieses Angebot wahrgenommen. In diesem Jahr findet das ganztägige Vortrags- und Workshop-Programm am 14. Januar von 9.15 bis 17.15 Uhr statt.