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Erster World Energy Dialogue diskutiert Energieversorgung der Zukunft: "Thesen von Hannover" geben Signale an Energiewirtschaft und Industrie

HANNOVER MESSE 2006, 24. April bis 28. April

(PresseBox) (Hannover, )
* World Energy Dialogue in Hannover diskutiert die technologischen Herausforderungen der zukünftigen Energieversorgung
* Erfolgreicher Auftakt für den neuen zentralen Energiekongress im direkten Umfeld zur internationalen Industrie auf der HANNOVER MESSE

Nach zwei diskussionsreichen Veranstaltungstagen geht heute der erste World Energy Dialogue zu Ende. Veranstaltet im Rahmen der HANNOVER MESSE als wichtigstes Technologieereignis der internationalen Industrie, lag der Fokus des ersten World Energy Dialogue auf der Analyse und Diskussion der technischen Herausforderungen und Marktchancen. Während in der Auftaktveranstaltung der Bogen insgesamt gespannt wurde, wurden in darauf folgenden einzelnen Fachforen ausgewählte Schwerpunktthemen vertieft.

Aus den Foren lassen sich verschiedenste Erkenntnisse gewinnen, die zum Abschluss des World Energy Dialogue als "Thesen von Hannover" formuliert wurden. Die Thesen sollen nicht nur die Inhalte der Foren zusammenzufassen, sondern vor allem auch Arbeitshypothesen wiedergeben, die sich als Grundlage für weiterführende Diskussionen bis zum nächsten World Energy Dialogue im Jahr 2007 verwenden lassen. Dabei steht nicht die Wiederholung der Botschaften vorangegangener Energiediskussionen im Mittelpunkt, sondern die Darstellung aus technologischer Sicht. Die Thesen von Hannover sollen spezifische Akzente setzen sowie die Herausforderungen und notwendige gemeinsame Ziele für eine sinnvolle gesicherte Energieversorgung der Zukunft formulieren.

"Thesen von Hannover" zum Abschluss des World Energy Dialogue 2006

Forum I: Wind Energy Forum - Industrial Developments and Challenges
Durch technischen Fortschritt und politische Zielsetzung konnte die Wirtschaftlichkeit der Windenergie in den zurückliegenden Jahren weiter verbessert werden. Im Verbund mit den anderen erneuerbaren Energien kommt der Windenergie eine hohe Bedeutung für den globalen Klimaschutz zu. Für den weiteren Ausbau in Deutschland und Europa kommt dem Thema Netzintegration und Systemsicherheit eine zentrale Rolle zu. Für Schwellen- und Entwicklungsländer bietet die Nutzung der Windenergie eine geeignete Möglichkeit zur Deckung des wachsenden Energiebedarfs.

Forum II: Fossil Fuel Power Plant Forum

Fossile Energieträger bleiben aus wirtschaftlichen Gründen auf absehbare Zeit unverzichtbarer Bestandteil eines ausgewogenen Strom-Mix. Auf Grund der guten Verfügbarkeit kommt Kohle dabei eine besondere Bedeutung zu. Die künftigen Anteile von Kohle und Gas im Energie-Mix hängen dabei auch entscheidend davon ab, in wieweit es gelingt, die Umweltwirkungen (Ressourcenverbrauch und Emissionen) im Sinne einer nachhaltigen Energieversorgung zu minimieren. Zu den wichtigen Maßnahmen zählen deshalb die Verbesserung der Kraftwerkseffizienz und die Weiterentwicklung der Option einer aktiven Abtrennung von CO2 am Kraftwerk und die sichere Speicherung des CO2.

Forum III: Decentralized Power System Forum

Die Bedeutung dezentraler verbrauchernaher Energieerzeugung wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Dies gilt neben den Industrieländern gerade auch für Schwellen- und Entwicklungsländer, wo in netzfernen Gebieten durch hochmoderne Systemtechnik ein wichtiger Beitrag zur Elektrifizierung und damit zur wirtschaftlichen Entwicklung geleistet werden kann. Dezentrale Energiesysteme können ferner einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Forum IV: Forum on Energy Efficiency in Power Networks

Für eine zukunftsfähige Elektrizitätsversorgung muss Energieversorgung als Gesamtsystem verstanden werden, und die Stromnetze müssen an veränderte Nachfrage- und Erzeugungsstrukturen angepasst werden. Dies erfordert eine evolutionäre Entwicklung der Netze durch Symbiose aus bestehender Netztopologie und innovativen Technologien, zum Beispiel bei der Integration fluktuierender Erzeugung und hinsichtlich der steigenden Bedeutung dezentraler Systeme. Basis hierfür sind langfristige Forschungsperspektiven und die Ausrichtung auf die Effizienzsteigerung des Gesamtsystems.

Forum V: Oil and Gas Summit - Technology Challenges in the Oil and Gas Industry

Die meisten globalen Energieprognosen erwarten von Öl und Gas, dass sie weiterhin einen entscheidenden Beitrag für die Energieversorgung der nächsten Dekaden leisten werden. Fortschrittliche Technologien (zur Förderung und Aufbereitung) stellen vor diesem Hintergrund den Schlüssel für das Erschließen des große Potenzials konventioneller und nicht konventioneller Kohlenwasserstoffe unter der Voraussetzung stabiler politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen dar.

Forum VI: Forum on Solar Energy - New Horizons with Solar Thermal Power

Die Sonnenenergie ist zugleich die größte und bisher am wenigsten genutzte Quelle unerschöpflicher und sicherer Energie für die Menschheit. Unausgeschöpft sind vor allem die besonders großen und wirtschaftlichen Potenziale in den weltweiten Wüstenregionen. Vor diesem Hintergrund stellen solarthermische Kraftwerke eine Schlüsseltechnologie dar, zur großmaßstäblichen klimaverträglichen Stromerzeugung und im Verbund mit Meerwasserentsalzungsanlagen auch zur Sicherung eines bezahlbaren Zugangs zu Trinkwasser in den ariden Regionen der Erde. Der Club of Rome hat auf der HANNOVER MESSE 2006 zu einer Kooperation zwischen Technologie- und Sonnengürtel-Länder eingeladen, um diese Potenziale zu erschließen.

Forum VII: Forum on Secure, Competitive and Sustainable Energy Supply

Im Interesse der nachhaltigen Energieversorgung müssen die Anforderungen an Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit (und damit auch Sozialverträglichkeit) und Umwelt-/Klimaverträglichkeit gleichermaßen erfüllt sein.
Aus Gründen der Versorgungssicherheit sind ein möglichst breiter Energie-Mix einschließlich der heimischen Energiequellen und eine diversifizierte Bezugsstruktur notwendig (Risikostreuung und Begrenzung der Importabhängigkeit).
Eine zentrale Rolle kommt der Wettbewerbsfähigkeit der Energieversorgung für eine nachhaltig wirtschaftliche Entwicklung zu. Die energieintensiven Branchen sind für die industrielle Wertschöpfung am Industriestandort Deutschland unverzichtbar.
Angesichts global steigender Nachfrage nach Energie kommt dem Klimaschutz eine besondere Bedeutung zu. Dies erfordert den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien und die Weiterentwicklung "CO2-armer" Energienutzungsoptionen (zum Beispiel Clean-Coal-Technologien).
Eine Verbesserung der Energieeffizienz auf der Nachfrage- und Angebotsseite als Schlüsseloption kann zu allen drei Zielen maßgeblich beitragen.

Die erforderlichen hohen Investitionen in die Sicherung bestehender und die Erschließung neuer Energieressourcen müssen durch verlässliche politische Rahmenbedingungen für Investoren attraktiv gemacht werden. Dies gilt sowohl für die Weiterentwicklung und Markteinführung technischer Innovationen als auch insbesondere mit Blick auf politisch unsichere Förderregionen. Dazu sind vermehrt auch außenpolitische Maßnahmen und ein stärkeres gemeinschaftliches Vorgehen erforderlich (zum Beispiel im Rahmen einer gemeinsamen "EU-Energie-Außenpolitik") .

Zusammenfassung

Bei allen unterschiedlichen Tendenzen ist sicher, dass die Zukunft enorme Anforderungen an die technologischen Entwicklungen in den Bereichen Energiegewinnung und Energieversorgung stellt - und damit auch an die Industrie und die Wissenschaft.

Die Energiemärkte der Zukunft sind nicht nur Technologiemärkte, sie sind auch und gerade Wachstumsmärkte und ein volkswirtschaftlich ganz erheblicher Wirtschaftszweig. Die IEA (Internationale Energieagentur) rechnet in Ihrem World Energy Investment Outlook im Energiemarkt mit Investitionsvolumina von insgesamt 16 bis 17 Billionen US-$ für den Zeitraum 2005 bis 2030, davon allein 10 Billionen US-$ zu etwa gleichen Anteilen im Bereich Kraftwerke und Netze, jeweils 3 Billionen US-$ im Öl- und Gassektor (Erschließung und Verarbeitung) sowie rund 400 Milliarden US-$ für den Kohlesektor.

Nicht eingeschlossen sind hierbei Investitionen auf der Nachfrageseite, für die ebenfalls von einem vergleichbaren Gesamtinvestitionsvolumen ausgegangen werden kann. Ebenfalls fehlen in oben genannter Verteilung die Maßnahmen im Bereich erneuerbarer Energien außerhalb des Stromsektors.

Im Vergleich zu heute werden die Entwicklungsländer stark an Bedeutung gewinnen und in dem betrachteten Zeitraum für etwa die Hälfte der Investitionen verantwortlich zeichnen.

Die vor uns liegenden Aufgaben können nur in einer weltweiten gemeinschaftlichen Anstrengung bewältigt werden. Deutschland kommt dabei als Energietechnologie-Land eine besondere Bedeutung zu. Die vorhandene Wissensbasis muss dazu ständig ausgebaut und weiterentwickelt werden. Ein starker Heimatmarkt mit verlässlichen Rahmenbedingungen ist die Basis für eine erfolgreiche Technologieentwicklung, die Kooperation mit internationalen Partnern wesentliche Voraussetzung für die Vermarktung auf den Weltmärkten.

Rolle des World Energy Dialogue

Mit dem World Energy Dialogue 2006 sollte das Selbstverständnis der Technologie- und Industriemesse HANNOVER MESSE und dessen Energie-Schwerpunkt verstärkt werden. Die HANNOVER MESSE versteht sich als Drehscheibe der Industrie. Hier wird aufgezeigt, was heute technologisch machbar ist und welche technologischen Herausforderungen der Zukunft benennt.

Sepp. D. Heckmann, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG: "Die Entscheidung, den World Energy Dialogue durchzuführen, hat sich als richtig erwiesen. An drei Veranstaltungstagen konnten wir hier im Convention Center weit über 500 Teilnehmer aus verschiedensten Ländern begrüßen. Damit ist der World Energy Dialogue 2006 ist nicht nur ein großer Erfolg. Er ist vielmehr der Auftakt und die Aufforderung zu weiteren Diskussionen. Energie hat zukünftig ihren festen Platz auf der HANNOVER MESSE, und so wird natürlich auch der Grundgedanke des World Energy Dialogue im nächsten Jahr weitergeführt."
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