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Verleger diskutieren Strategie-Rezepte für digitale Marken

Magazine Media 2.0: Printmedien wollen als treibende Kraft die Digitalisierung für die Erschließung neuer Communities und Markenportale nutzen

(PresseBox) (Hannover, )
Ist das Internet Freund oder Feind? Das fragten sich 280 Gäste aus 34 Ländern beim ersten Magazine Media 2.0-Gipfel zur CeBIT 2007 im Hannover Congress Centrum (HCC). Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), die International Federation of the Periodical Press (FIPP) und die Deutsche Messe hatten eingeladen - und es kamen Vertreter von A wie Axel Springer AG bis Z wie Zurnals Santa, einem Verlag aus Lettland. Sie alle wollten sich auf der hochkarätigen, zweitägigen Veranstaltung über den neuesten Stand in Sachen Printmedien und Internet informieren und ihre Erfahrungen austauschen.

Unter den Vortragenden waren auch Vertreter von Internetportalen wie Google und Yahoo! sowie aus der Industrie (DaimlerChrysler). Dr. Hubert Burda (Hubert Burda Media), Präsident des VDZ, eröffnete die Veranstaltung und fragte stellvertretend für alle Teilnehmer gleich zu Beginn: 'Wo kommen wir her und wo wollen wir hin?' Er betonte, dass sich die Magazine künftig ändern und unter anderem auch als digitale Marken präsentieren müssten. Und er wies darauf hin, dass die Verlage der Print-Medien gemeinsam mit dem Internet eine treibende Kraft der Zukunft werden könnten.

Bereits am ersten Tag stand für die meisten Teilnehmer fest: Das Web 2.0 frisst Zeitschriften und ihre Anzeigenkunden nicht auf, sondern bietet im Gegenteil viele neue Chancen für die Zukunft. '2007 wird das erste Jahr sein, in dem wir mehr ins Onlinegeschäft investieren werden als in den Printmarkt', bestätigte Dr. Andreas Wiele, Vorstandsmitglied der Axel Springer AG, den neuen Trend zu digitalen Medien. Der Verlag gibt auf dem überaus erfolgreichen Webportal 'Second Life' bereits eine erste virtuelle Zeitung mit dem Titel 'The AvaStar' heraus. Digitale Wege geht auch DaimlerChrysler: Dr. Olaf Göttgens, Vizepräsident Brand-Communications Mercedes Car Group, verriet, dass die neue C-Klasse sowohl in der virtuellen Welt 'Second Life' als auch über verschiedene Podcast-Auftritte im Internet und in Zusammenarbeit mit einem Telefonanbieter per Handy vorgestellt werde.

Die Zukunft im Gepäck hatte Akihiko Shibata, Technical Representative Dai Nippon Printing (DNP) Europa GmbH, Deutschland. Er berichtete, dass in Japan bereits Tausende ihre Bücher über das Mobiltelefon lesen und im Comic-Bereich mehr als 35 000 Titel per Handy abrufbar sind.

Aktuell generieren Verlage in Europa im Schnitt höchstens drei bis fünf Prozent ihres Umsatzes über den Internetauftritt - noch. Denn mit den richtigen Mitteln würden sich diese Zahlen in naher Zukunft erhöhen, prognostiziert James J. Spanfeller, Präsident und CEO von Forbes.com aus den USA. Er machte den Verlegern Mut: Nachdem das Magazin Forbes mit Forbes.com online gegangen war, besuchten im Jahr 1999 zunächst 'nur' rund 450 000 User die Webpage. Im vergangenen Jahr lag die Besucherzahl bereits bei rund 16 Millionen.

Unterhaltsam ging Ulrik Haagerup, Chefredakteur von Nordyske Medien in Dänemark, das Thema an: Manche Verleger würden es sich unglaublich schwer machen, ihre alten Gewohnheiten abzulegen, um auch in Zukunft eine Existenz zu haben: '90 Prozent von uns ändern ihre Gewohnheiten nicht einmal, wenn uns die Pistole auf die Brust gesetzt wird. Wir reagieren erst, wenn der Toilettensitz brennt.' Sein Rezept des positiven Denkens und Handelns: bei Wind keinen Schutzschirm aufstellen, sondern Windmühlen bauen.

Noch mehr Ideen für die Verleger brachte Arnaud de Saint Simon, Chief Operating Officer des erfolgreichen Magazins Psychologies, mit. Er empfahl den Chefetagen, sich hundertprozentig auf das Abenteuer Internet einzulassen, die Interaktionen zwischen Magazin und Web zu fördern und alles zu vergessen, was man bisher gelernt habe. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Print-Journalisten keinesfalls einen Internet­auftritt vorbereiten sollten. Eine Ansicht, die Tamir Lipton, Senior Manager der Meredith Corporation in den USA, teilt. 'Für einen Webauftritt müssen Journalisten speziell geschult sein. Sie müssen genau wissen, welche Schlüsselworte sie in ihren Artikeln benutzen, damit möglichst viele Internet-User über die Suchmaschinen auf ihre Seiten kommen.' Eine Umstellung für viele Redaktionen, zumal wenn sie sich am Erfolg messen lassen müssen: Das Gehalt der Internet-Journalisten von Meredith richtet sich nach der Häufigkeit der Webbesuche ihrer Leser.

Der Rat von Dr. Bernd Kundrun, CEO Gruner + Jahr an seine Kollegen: 'Schauen Sie nicht auf YouTube, adaptieren Sie es für Ihre Community. Inspirieren, informieren und unterhalten Sie sie. Redefinieren Sie Journalismus, die Werkzeugkiste ist größer geworden. Wiederholen Sie es sich immer wieder und wieder: Sie sind nicht nur Verleger, sondern Sie wollen Ihre Community inspirieren.'

Ein Patentrezept für eine erfolgreiche Zukunft hatte natürlich keiner der Vortragenden oder Gäste parat, aber dem Schlusswort von Didier Quillot, CEO von Lagardère Active Media aus Frankreich, stimmten die meisten zu: 'Web 2.0 ist eine generelle und kulturelle Revolution. Es kommt jetzt auf das richtige Timing an.'

Schon im kommenden Jahr können die Verleger zeigen, nach welchen innovativen Rezepten sie dann kochen werden. Denn der Termin des nächsten Magazine Media 2.0-Gipfels steht bereits fest: Er wird 2008 vom 4. bis 5. März stattfinden. Wie wichtig dieses Gipfeltreffen ist, zeigt, dass viele Gäste bereits heute sagen: 'Wir sind morgen dabei.'

Weitere Infos und Zahlen, Daten, Fakten zu den Vorträgen sind ab 19. März im Internet unter http://www.fippdigitalconference.com zu finden.
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