Jubiläum in Saarbrücken: Kein Grund zum Feiern
Keinen Grund zum Feiern sehen die Beschäftigten der Saarbrücker Zeitung. 250 Jahre alt wird ihr Blatt in diesem Jahr, doch den Journalisten geht es vor allem um die Zukunft ihres Berufs und weniger um Jubiläumsfeiern. Das haben sie heute auch den Mitgliedern des Aufsichtsrats klar gemacht, der im Pressehaus zusammenkam. Die Gäste erhielten bei ihrer Ankunft von den Streikenden einen Geldbeutel mit einer Ein-Cent-Münze: "Wir fordern nicht nur, wir geben auch", hieß es. "Leider können wir nicht mehr geben." Denn die wirtschaftliche Lage lässt den Beschäftigten keinen finanziellen Spielraum. Zuerst streikten am heutigen Vormittag die Verlagsangestellten, anschließend die Redakteurinnen und Redakteure. Manche von ihnen waren aus den weit entfernten Außenredaktionen der Saarbrücker Zeitung in die Landeshauptstadt gekommen. In den Tarifauseinandersetzungen bei der Saarbrücker Zeitung geht es um einen Haustarifvertrag.
Hohe Streikbeteiligung bei Kölner Kollegen
Über 130 Redakteurinnen und Redakteure folgten am heutigen Donnerstag dem Aufruf von DJV und ver.di zu einem Warnstreik bei den Kölner Tageszeitungen sowie bei der Bonner Rundschau. Hintergrund sind die auf der Stelle tretenden Tarifverhandlungen für die rund 14.000 deutschen Tageszeitungsredakteure. Die Kolleginnen und Kollegen protestierten gegen die Verleger-Forderung nach massivem Abbau von Tarifleistungen. DJVNRW- Landeschef Helmut Dahlmann erklärte dazu: "Die Verlagsmanager feiern Rekordgewinne und kassieren Erfolgsprämien. Uns aber wollen die Verleger mit Almosen abspeisen und gleichzeitig in unsere Taschen greifen." Solidarisch erklärten sich die Redakteure bei ihrer Streikversammlung mit den Druckern, die heute bei mehreren Titeln in Nordrhein-Westfalen die Arbeit niedergelegt haben. Bei der Streikversammlung in Köln waren auch etliche Journalisten aus den Außenredaktionen dabei. Bestreikt wurden der Kölner Stadt-Anzeiger, die Kölnische Rundschau, der Express und die Bonner Rundschau.