Datenspuren sind allgegenwärtig: Überwachungskameras, die Supermärkte und dabei Mitarbeiter und Kunden "scannen", der eifersüchtige Facebook-Nutzer, der sich über die neuen Online-"Freunde" seiner Ex-Partnerin ärgert, durch Überwachungssysteme kontrollierte Arbeitnehmer, etwa in Call-Centern. Datenschatten entstehen auch mit elektronischen Patientenakten, die der Überwachung der Patienten, aber auch der Ärzte dienen können, und in der polizeilichen Ermittlertätigkeit bei Online-Durchsuchungen oder der Vorratsdatenspeicherung. Was zunächst "nur" Daten sind, macht Software zu Informationen und der Mensch, sei es nun der Arbeitgeber, die Polizei, die Krankenkasse oder der eifersüchtige Partner, zu Wissen.
Wie beeinflusst dieser Datenschatten die sozialen Beziehungen?Wie verändert er die Kräfte- und Machtverhältnisse zwischen Staat und Bürger, zwischen Polizei und Bevölkerung, im Büro und in der Fabrik, aber auch zwischen (Ehe-) Partnern sowie zwischen Eltern und Kindern? Das Buch widmet sich kapitelweise diesen unterschiedlichen Beziehungen und untersucht mögliche Gefahren, aber auch überhöhte Befürchtungen und Erwartungen.An vielen Stellen sind Interviews mit Fachleuten wie einem Arbeitsrechtler, einem Datenschützer oder einem Experten für "Geoslavery" und Betroffenen beigefügt.
Bibliografische Angaben:
Matthias Becker
Datenschatten
Auf dem Weg in die Überwachungsgesellschaft? (Telepolis)
Heise, Mai 2010, 172 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-936931-65-5
16,90 Euro (D) / 17,40 Euro (A) / 29,00 sFr
Autor:
Matthias Becker hat Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie
Geschichte in Mannheim und London studiert. Er arbeitet als freier
Journalist unter anderem für die Frankfurter Rundschau, den Guardian
und den Deutschlandfunk.
Bildmaterial:
Das Titelbild steht zum Download [http://www.heise-medien.de/... bereit.