Kulturerbe im digitalen Zeitalter
Bibliotheken sind aus verschiedenen Gruenden damit konfrontiert, digitale Archive aufzubauen. So sind sie durch ihren Sammlungsauftrag verpflichtet, Publikationen in ihrer Originalfassung ebenso aufzubewahren wie Kopien und neue Dokumente und Inhalte in digitaler Form. So enthalten beispielsweise Nachlaesse von Schriftstellern mittlerweile neben Briefen, Buechern und Artikeln auch Emails, Webseiten und elektronische Praesentationen. Die Deutsche Nationalbibliothek hat zudem inzwischen den gesetzlichen Auftrag, oeffentlich relevante elektronische Publikationen neben dem Material in gedruckter Form zu archivieren. Bibliotheken mit kostbarem historischem Bestand wie die Anna Amalia Bibliothek sind wiederum darauf bedacht, diesen vor Abnutzung durch Gebrauch zu schuetzen und ihn gleichzeitig einem groesseren Publikum zur Verfuegung zu stellen. Sie loest diese Aufgabe beispielsweise dadurch, dass sie ihre Kulturschaetze einscannt und in verschiedenen Qualitaetsstufen fuer interessierte Laien, Forschungszwecke und als Druckvorlage fuer Nachdrucke vorhaelt. "Fuer unsere Aufgabe brauchen wir Partner - und zwar Hersteller und publizierende Instanzen genauso wie alle Personen, die einen Nachlass vermachen wollen und dabei auch Inhalte in digitaler Form hinterlassen." So lautete die Forderung von Prof. Dr. Elmar Mittler, Direktor der Niedersaechsischen Staats- und Universitaetsbibliothek, an alle beteiligten Personen und Institutionen, um diese Aufgabe ueberhaupt bewerkstelligen zu koennen.
Das Digitale Dilemma
Im Gegensatz zu gedrucktem Material, dass lediglich dem zeitlich bedingten Materialverfall unterliegt, muss bei digitalen Inhalten auch der technologische Fortschritt beruecksichtigt werden. Neue Anwendungen oder auch nur Software-Versionen sowie Innovationen bei Speichermedien erfordern die kontinuierliche Aufmerksamkeit der Archivare. "Eine aegyptische Steinplatte konnte man einfach ablegen und musste nichts mehr tun. Das geht bei digitalen Daten nicht. Man braucht eine Strategie zur Migration oder Emulation der Inhalte sowie offene Formate", fasst Tobias Steinke von der Abteilung Informationstechnik der Deutschen Nationalbibliothek die neuartigen Herausforderung zusammen, denen sich Bibliotheken heute gegenueber sehen. Hier sind die Hersteller gefordert, an der Entwicklung von Standards und einheitlichen Verfahren mitzuarbeiten, die den Beduerfnissen der langfristigen Archivierung von digitalen Inhalten gerecht werden.
Hintergrund
EMC hat mit der Archivierungsloesung Centera eine Methodik geschaffen, die den Datenverlust durch Migration oder Loeschung verhindert. Damit ist die technologische Voraussetzung auf der Systemebene geschaffen, um Kulturgut in digitaler Form dauerhaft zu bewahren. So sind seit Mai 2006 beispielsweise erste Werke der Faustsammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek online verfuegbar, die digital auf EMC Centera archiviert sind.
Auf der Anwendungsseite hat Adobe mit dem Dateiformat PDF einen De-facto-Formatstandard geschaffen, der auch den Zugriff auf die digitalen Dokumente und ihre Lesbarkeit dauerhaft sicherstellt. Vor kurzem erfolgte die ISO-Zertifizierung des Archivierungsstandards PDF/A. Damit ist auch juristisch sichergestellt, dass das Format unabhaengig von der Lebensdauer des Unternehmens besteht.
Zu den am Roundtable beteiligten Institutionen und Unternehmen finden Sie unter nachfolgenden Links weiterfuehrende Informationen:
Deutsche Nationalbibliothek:
http://www.d-nb.de
Herzogin Anna Amalia Bibliothek:
http://www.klassik-stiftung.de/...
Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek:
http://www.sub.uni-goettingen.de
Adobe Systems:
http://www.adobe.de
EMC Deutschland:
http://www.emc2.de
http://www.emc2.de/haab