Der Trend, dass sich immer mehr Unternehmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) professionalisieren, zeigt sich auch anhand der Entwicklungsunternehmen, d.h. der Teilnehmer, welche im Qualifizierungsbogen zum Corporate Health Award weniger als 50 Prozent erreicht haben. Lag die Anzahl an Entwicklungsunternehmen in der ersten Bewerbungsphase 2009 noch bei gut 40 Prozent, sank der Anteil 2013 auf 27 Prozent. Auswertungen der Daten kristallisieren dabei branchenspezifische Stärken und Schwächen heraus. Dies verdeutlichen Beispiele aus dem Leistungs- sowie Strukturbereich des Qualifizierungsbogens.
Trotz eher unterdurchschnittlicher Gesamtergebnisse hat in der Kategorie Ergonomie die Branche Maschinenbau/Schwerindustrie gut abgeschnitten: Fünf von neun Unternehmen erreichen die volle Punktzahl. In Produktionsunternehmen haben die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz einen hohen Stellenwert. Projektmanagerin des Corporate Health Award Juliane Weber: "Die Berücksichtigung ergonomischer Aspekte ermöglicht unter anderem ein effizienteres Arbeiten. Es schont vor allem aber auch die Gesundheit der Angestellten, sowohl kurz- als auch langfristig." Viele Unternehmen hätten mittlerweile ihre Maschinen nach ergonomischen Aspekten optimiert und umgebaut sowie Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung ergonomischer Aspekte verbessert.
Auch in öffentlichen Verwaltungen und Einrichtungen spielt die Ergonomie eine große Rolle. Unternehmen, die dabei sind, ihr BGM aufzubauen, können hier mit ihren ergonomischen Angeboten überzeugen. Allerdings muss zwischen zwei Bereichen unterschieden werden. Stadtverwaltungen erreichen im Durchschnitt wesentlich weniger Punkte als andere öffentliche Einrichtungen. Zu berücksichtigen ist bei diesen, dass der ergonomische Aspekt insbesondere bei Büroarbeitsplätzen wichtig ist. Andere Einrichtungen, wie etwa städtische Kindergärten, die ebenfalls in dieser Branche kategorisiert sind, haben gegebenenfalls abweichende ergonomische Konzepte, wie beispielsweise die Kinästhetik, welche vor allem in der Pflege Anwendung finden.
Starke Unterschiede im Qualitätsmanagement zwischen privaten und öffentlichen Einrichtungen
Neben den angebotenen Leistungen der geprüften Unternehmen, spielen auch die strukturellen Gegebenheiten von Gesundheitsmanagementsystemen beim Corporate Health Award eine wichtige Rolle. Im Gesundheits- und Sozialwesen erreichen vier von sechs Entwicklungsunternehmen im Bereich kontinuierlicher Verbesserungsprozess und Qualitätsmanagement keine Punkte. Eine Erklärung liefert die Unterteilung in öffentliche und private Unternehmen: Öffentliche Gesundheits- und Sozialeinrichtungen werden über den Staat finanziert und sind im Gegensatz zu den privaten keinem Wettbewerb ausgesetzt. "Für private Einrichtungen ist es hingegen von Vorteil, Zertifizierungen vorzulegen, um beispielsweise gegenüber Kostenträgern als belastbarer und leistungsfähiger Vertragspartner aufzutreten", erläutert Claus Engler, BGM-Experte von TÜV SÜD den Unterschied.
Die Ergebnisse geben einen ersten Blick in die Studie Gesundheitsmanagement 2014, die den theoretischen Teil des Corporate Health Jahrbuchs bildet. Die Veröffentlichung findet statt auf der Corporate Health Convention in Stuttgart am 20. Mai 2014.
Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an Herrn Jonas.
Der Corporate Health Award ist der führende Wettbewerb zum nachhaltigen Betrieblichen Gesundheitsmanagement im deutschsprachigen Raum. Jährlich werden durch Handelsblatt, TÜV SÜD und EuPD Research Sustainable Management die Unternehmen mit den besten betrieblichen Gesundheitskonzepten ausgezeichnet. Der Corporate Health Award wird durch die Techniker Krankenkasse sowie Allianz Private Krankenversicherungs-AG unterstützt. Zu den weiteren Partnern zählen Biocomfort Diagnostics, brainLight, DanTrim, INSITE-Interventions, KIMBERLY-CLARK PROFESSIONAL*, kybun, vitaliberty und Weight Watchers.
TÜV SÜD ist ein international führender Dienstleistungskonzern mit den Segmenten INDUSTRY, MOBILITY und CERTIFICATION. Als Prozesspartner mit umfassenden Branchenkenntnissen begleiten die Sachverständigen und Berater die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden. Sie fokussieren ihre Dienstleistungen auf die Kernkompetenzen Beraten, Testen, Zertifizieren und Ausbilden. Fast 20.000 Mitarbeiter sorgen an über 800 Standorten in Europa, Amerika, Asien und Afrika für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de.