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Wer kennt das nicht: Unterwegs in einer fremden Stadt. Der Stadtplan flattert im Wind, der Reiseführer nennt Sehenswürdigkeiten, die im Stadtplan nicht verzeichnet sind, und Restaurants, die an diesem Tag geschlossen haben. Um zu erfahren, was heute Abend im Theater oder Kino läuft, müsste man sich am Kiosk eine Tageszeitung oder ein Szeneblatt kaufen. Wenn man nur Stadtplan, Reiseführer und aktuelle Informationen in einem hätte! In Heidelberg ist diese Utopie seit heute Realität: Mit "Heidelberg mobil". Unter diesem Namen stellt jetzt ein in Deutschland bisher einmaliges Stadtportal umfangreiche Informationen über ein lokales Funknetz (WLAN) zur Verfügung.
Wer sich in der Heidelberger Altstadt aufhält, kann auf das Portal mit einem mobilen Gerät zugreifen - vom Minicomputer (PDA) über Smartphones bis hin zu neuen Mobiltelefonen. Der Anwender kann Informationen zu Heidelbergs Sehenswürdigkeiten abrufen und nach Lokalen und Geschäften in der Nähe seines Standorts suchen. Ein dynamisch erzeugter Stadtplan zeigt ihm an, wo er sich gerade befindet. Möglich ist das durch ein lokales Funknetz, das in der Heidelberger Altstadt flächendeckend installiert ist.
"Heidelberg mobil" ist ein Tochterunternehmen der European Media Laboratory GmbH (EML) mit dem Heidelberger WLAN-Provider MEG, unterstützt von der Stadt Heidelberg und der Heidelberger Kongress- und Tourismus GmbH (HKT).
Die HKT bietet zusätzlich zu dieser Kombination aus Reiseführer, Stadtplan und Veranstaltungskalender jetzt auch eine digitale Stadtführung mit dem Namen "iGuide" an. Diese audio-visuelle Stadtführung mit Minicomputer und Kopfhörer hat die Weimarer Firma "iTour City Guide" entwickelt und bisher in 14 deutschen Städten erfolgreich eingeführt. In Heidelberg plaudern die beiden Originale Liselotte von der Pfalz und Perkeo über Geschichte und Geschichten rund um die Heidelberger Sehenswürdigkeiten, garniert mit 350 Bildern. Die Geräte können gegen eine Gebühr ab Februar 2007 bei "Käthe Wohlfahrt" am Universitätsplatz gemietet werden.
Die Stimmen von Liselotte und Perkeo kann man aber jetzt schon auch im "Heidelberg mobil"-Portal hören, wenn man etwa vor dem Renaissance-Gebäude "Romantik-Hotel Zum Ritter" oder an der spätgotischen Heiliggeistkirche steht.
Zur Eröffnung des Heidelberger Weihnachtsmarktes demonstriert die romantische Neckarstadt damit, dass historische Tradition und zukunftsweisende Technologien nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen. "Mit dem Portal und dem iGuide können unsere Besucher Heidelberg mobil entdecken", so HKT-Chef Nils Kroesen. "Wenn sie nach dem Weihnachtsmarkt-Bummel ein geeignetes Restaurant suchen, zeigt ihnen das Portal die Gaststätten in ihrer Umgebung. Und nach dem Mittagessen erleben sie mit dem iGuide eine niveauvolle individuelle Stadtführung."
Das Portal "Heidelberg mobil" wurde bereits Ende November von Teilnehmern des "Heidelberger Innovationsforums" getestet, einer Technologietransfer-Veranstaltung mit Ingenieuren, Informatikern und Wirtschaftsleuten. Ab heute ist es für alle zugänglich, die in der Altstadt mobil unterwegs sind. Auch die Anwohner kommen in den Genuss einer Internetverbindung über WLAN. In einer mehrmonatigen Testphase ist der Zugang für sie und alle mobilen Nutzer kostenfrei. In dieser Zeit wollen die Initiatoren von "Heidelberg mobil" weitere Partner für zusätzliche ortsbezogene Dienste gewinnen und das Angebot noch erweitern. Auch die Heidelberger Geschäfte können sich daran beteiligen. Zum Beginn der Tourismus-Saison im Frühjahr 2007 wird das Portal dann offiziell starten und verstärkt internationalen Touristen angeboten. Der Zugang wird dann kostenpflichtig.
Für die Zukunft planen die Initiatoren von "Heidelberg mobil", das Portal in andere Städte der Metropolregion Rhein-Neckar "exportieren", zum Beispiel nach Mannheim, das 2007 sein 400-jähriges Jubiläum feiert, in die Altstadt von Speyer oder nach Schwetzingen. "Die Technologie dafür ist erprobt und stabil", erläutert EML-Direktor Prof. Andreas Reuter. "Jede Stadt muss nur genügend Basisstationen, sogenannte "access points", installieren." Eine Verbindung zwischen den mobilen Auskunftsdiensten und den vorgefertigten audio-visuellen Stadtführungen nach Heidelberger Muster ist natürlich auch in anderen Städten denkbar.