Es gab eine Zeit, da war der Fernsehschirm der allgemeine und einzige Fluchtpunkt in den Wohnzimmern. Der Content wurde von den Sendeanstalten bestimmt und der Zuschauer konnte nur hinsehen oder ausschalten. Das iPhone, das vor nicht einmal 10 Jahren auf den Markt kam, hat dieses Konsumverhalten radikal verändert und ein neues Zeitalter der medialen Auseinandersetzung eingeleitet.
Die Redakteurin des Kleinen Fernsehspiels, Lucia Haslauer, zuständig beim ZDF für die Produktion von "Dina Foxx", spricht in diesem Zusammenhang sogar von "einer neuen Dimension der Unterhaltung". Nur durch eine neue Art der Unterhaltungsvermittlung sei es auch in Zukunft möglich, das weiterentwickelte Konsumverhalten abzubilden.
Heute konkurriert der Fernsehschirm mit den Computer-, Laptop-, Smartphone-, Handheld-, Konsolen- und Smartwatchschirmen. Jede Aufmerksamkeit ist zersplittert, alles wird, im doppelten Sinn, geteilt. Denn der Konsument ist in dieser Entwicklung schon längst zum Produzenten geworden, er twittert, kommentiert, schreibt WhatsApp-Nachrichten, lädt Fanvideos hoch und baut sich seine eigene Social-Media-Welt. Immer mehr Formate und Kanälekonkurrieren um die begrenzte Zeit der Nutzer. Nur Projekte, die diesen transmedialen Pluralismus im Auge habe, werden auch in Zukunft die notwendige Aufmerksamkeit generieren.
Diese Entwicklung stellt jedes Medium vor große Herausforderungen, der sich Frank Zahn bewusst ist: "Relevant bleibt nur, wem es gelingt, Verbindungen zwischen verschiedenen Medien herzustellen und den Usern die Möglichkeit zu geben, nicht nur zu konsumieren, sondern auch Teil des Erlebnisses, der Geschichte zu sein."
Lucia Haslauer sagt: "Unsere Hauptaufgabe besteht zunächst darin, die neue Grammatik des multimedialen Erzählens zu ergründen und neue Formen des Storytellings zu finden".
Der transmedial erzählte Thriller "Dina Foxx - Tödlicher Kontakt" aus dem Hause UFA ist ein Paradebeispiel für ein heterogenes Erzählkonzept, das sich nicht mehr nur auf ein Medium beschränkt. Über ihre Erfahrungen mit dem Projekt sagt Lucia Haslauer: "Man muss Technologie ausprobieren, mit ihr experimentieren, um zu erkennen, was für einen Nutzen und was für ein Potenzial sie hat. Wir stehen am Anfang, aber die ersten Schritte sind gemacht."
Kristian Costa-Zahn, Online Produzent von "Dina Foxx" und Head of Creation des UFA LAB, ergänzt: "Bei Dina Foxx haben wir drei innovative Online-Stränge miteinander kombiniert - Serie, Game und 360°-Video-Ermittlung - und das mit großem Erfolg, wie auch die Auszeichnung mit dem Digital Emmy zeigt."
Frank Zahn sieht seine Agentur als Wegbereiter für diese Zukunft: "Bei Exozet geht es immer wieder um den Versuch, die neuen technischen Möglichkeiten progressiv einzusetzen, Inhalte transmedial aufzuarbeiten und so aus der Vielzahl an medialen Möglichkeiten herauszustechen."
Denn obwohl sich das Konsumverhalten immer verändert, bleibt doch eins konstant: Es fängt mit einer guten Geschichte an. Einziger Unterschied zu früher: Eine Geschichte muss in verschiedenen Dimensionen, auf verschiedenen Plattformen und mehreren Bildschirmen erzählt werden. Das ist ein neues Storytelling für einen neuen Zuschauer, der mehr und mehr selbst Teil der Geschichte sein will.
"Dina Foxx - Tödlicher Kontakt" im Web: dinafoxx.zdf.de